Jugendherbergen Lohr, Feuchtwangen und Kelheim schließen final
Die Jugendherbergen in Lohr, Feuchtwangen und Kelheim sollen endgültig geschlossen werden. Das teilte der Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk jetzt mit. „Leider sei es nicht gelungen, die Auslastung und damit die wirtschaftliche Tragfähigkeit der drei Häuser in dem Maße zu erhöhen, um die Häuser bedarfsgerecht und gleichzeitig kostendeckend zu betreiben“, heißt es als Begründung. Diese kritische wirtschaftliche Entwicklung hatte sich an den drei Standorten bereits in den letzten Jahren abgezeichnet. Die Corona-Pandemie soll ausdrücklich nicht der Auslöser und Grund für den Tendenzbeschluss zur Schließung gewesen sein, betonten Präsidium und Vorstand des Landesverbands. Corona habe lediglich die Prozesse beschleunigt – auch ohne diese Krise hätte mittelfristig die Entscheidung zur Aufgabe der drei Standorte getroffen werden müssen. Eine endgültige Entscheidung über die Zukunft der Jugendherbergen in Lohr, Feuchtwangen und Kelheim soll während der Präsidiumssitzung am 26. Februar 2021 fallen.
Lohr, Feuchtwangen, Kelheim: außerordentlich hoher Investitionsbedarf
In den drei genannten Jugendherbergen bestehe ein außerordentlich hoher Investitionsbedarf, um die gewachsenen Ansprüche aller Gästegruppen erfüllen zu können. Die notwendigen Mittel für eine grundlegende Modernisierung bzw. energetische Sanierung könne weder aus den eigenen Umsätzen der Häuser noch aus dem Budget des Landesverbands oder über staatliche Zuschüsse realisiert werden. Diese Entwicklung sei nicht zuletzt vor dem Hintergrund der seit Jahren steigenden Baukosten und den stetig wachsenden brandschutz- bzw. sicherheitstechnischen Anforderungen zu erklären.
Zudem bestehe in den Regionen der drei Jugendherbergen Überkapazitäten bei Beherbergungsbetrieben. Eine verbesserte Umsatz- und Ertragslage ist aufgrund des gemeinwohl-orientierten Charakters der Jugendherbergen nur in sehr begrenztem Umfang über eine Erhöhung der Preise zu erreichen.
Erklärtes Ziel des Landesverbands bleibt weiterhin, bayernweit ein Netz von Standorten zu betreiben.
(Landesverband Bayern/KP)