In Kapstadt steht ein Luxushotel für Haustiere
Goldgerahmte Hundeporträts, ein Kronleuchter an der Decke, handgenähte Bettbezüge. Ziggys vorübergehendes Zuhause hat nicht an Dekadenz gespart. Während seine Besitzerin den Skiurlaub in Frankreich genießt, lässt sich der Dackel zwei Wochen lang im womöglich größten Tierhotel der Welt verwöhnen: Spa-Besuche, Haareschneiden und Wassergymnastik stehen hier auf dem Programm. Das „AtFrits“ empfängt seine vierbeinigen Gäste aber nicht in New York, Tokio oder London, sondern im südafrikanischen Kapstadt. Eine App des Hotels liefert dabei den besorgten Tierhaltern Livebilder aus allen Räumen direkt auf ihr Smartphone, damit sie jederzeit sehen können, wie es ihren Lieblingen geht.
Bis zu 34 Euro/Nacht + Extras
Insgesamt 250 Hunden und 33 Katzen bietet das Hotel Platz. Ein Zimmer kostet zwischen umgerechnet 9,50 Euro und 34 Euro. Wer seinem Liebling zusätzlich noch einen Spa-Besuch oder etwa eine private Spielstunde gönnen will, zahlt extra. Im Pool etwa macht eine Tiertherapeutin Schwimmübungen mit der Terrierdame Clara. Das helfe bei der Rehabilitation nach Verletzungen oder Operationen, erklärt sie. Auf Wunsch bietet das „AtFrits“ auch einen Fahrservice für die vierbeinigen Gäste an. Was allerdings nicht überall auf Verständnis stößt. In dem Land herrscht große Armut – von dem Geld für eine Nacht in dem Hotel könnte eine ganze Familie mehrere Tage leben.
Mit seinem gehobenem Service für Vierbeiner liegt das „AtFrits“ nicht nur im nationalen Trend. Denn die Nachfrage in der Haustierindustrie steigt global – auch in Deutschland. Laut dem Industrieverband Heimtierbedarf gaben die Deutschen im Jahr 2017 rund 4,8 Milliarden Euro für ihre haarigen Familienmitglieder aus, 2007 waren es noch 3,3 Milliarden Euro. Eine Website für Tierunterkünfte führt rund 800 Hotels und Pensionen in Deutschland auf. In den USA startete mit „The Barkley“ sogar eine Kette von Luxus-Tierhotels. (dpa/CK)