HOTREC-Studie

Neue Erkenntnisse zum Hotelvertrieb

Nahaufnahme eines Laptops mit einer Buchungsplattform für Hotels
Bei der fünften HOTREC-Studie zum Hotelvertrieb liegt ein besonderes Augenmerk auf der Rolle der Online-Buchungsportale. (Foto: © REDPIXEL/stock.adobe.com)
Die fünfte HOTREC-Studie zum Hotelvertrieb zeigt auf, wie die Pandemie die Buchungsgewohnheiten verändert hat. Mehrere europaweite Trends lassen sich aus der Studie ablesen. Dabei spielt auch Booking.com eine entscheidende Rolle. 
Dienstag, 14.06.2022, 14:21 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Die fünfte veröffentlichte HOTREC-Studie zum Hotelvertrieb liefert neue Erkenntnisse über die Entwicklung der wichtigsten Hotelvertriebskanäle in Europa, wobei ein besonderes Augenmerk auf der Rolle der Online-Buchungsportale (OTA) liegt. Aus den Ergebnissen der Studie lassen sich europaweit mehrere wichtige Trends ablesen.

Europaweite Trends

Der Anteil der Direktbuchungen ist zum ersten Mal seit Beginn der HOTREC-Studie im Jahr 2013 gestiegen, vor allem durch Reservierungen per E-Mail oder über die eigenen Websites der Hotels. Dabei bleib die Abhängigkeit der Hotels von den OTA im Jahr 2021 fast auf dem gleichen Niveau wie 2019.

Als einflussreichster Akteur im Distributionsmix konnte Booking Holding mit einem Anteil von 71,2 % am OTA-Markt ermittelt werden. Die Dominanz von Booking.com ist in den vergangenen acht Jahren um mehr als elf Prozentpunkte gestiegen (von 60 % im Jahr 2013 auf 71,2 % im Jahr 2021).

Marktführer bei der Metasuche sind im Jahr 2021 die Hotel Ads by Google (73 %), gefolgt von TripAdvisor (57 %) und Trivago (44 %). Im Jahr 2013 dominierte noch TripAdvisor den Markt mit einem Anteil von 71 %.

Zudem ergab die Studie, dass sich die meisten Hoteliers (55 Prozent) von OTA unter Druck gesetzt fühlen, Bedingungen und Konditionen zu akzeptieren, die sie sonst freiwillig nicht anbieten würden.

Ergebnisse aus Deutschland

In Deutschland stieg der Anteil der Übernachtungen, die direkt über die hoteleigene Website (in Echtzeit) gebucht wurden von 8,8 % im Jahr 2019 auf 10,3 % im Jahr 2021. Dabei konnten die Online-Buchungsportale ihre Spitzenposition im Distributionsmix der deutschen Hotellerie auch im Jahr 2021 behaupten und weiter ausbauen. Sie distribuierten 32,8 % aller Hotelübernachtungen, was einem Plus von 10,8 % im Vergleich zu 2019 entspricht (2019: 29,6 %).

Der dominanteste Player in Deutschland war und ist die Booking Holdings Inc. Die Kernmarke Booking.com ist im Jahr 2021 mit einem Marktanteil von 65,9 % in Deutschland unangefochtener Marktführer im Bereich der Online-Buchungsportale. Im Vergleich zum Jahr 2019 (65,7 %) konnte Booking.com seinen Marktanteil trotz Corona-Pandemie festigen bzw. sogar leicht ausbauen.

Über die HOTREC-Studie

Seit dem Jahr 2013 führen die Hotelverbände in Europa unter dem Dach von HOTREC Hospitality Europe und in Zusammenarbeit mit Prof. Roland Schegg vom Institut für Tourismus der Fachhochschule Westschweiz Wallis im Zweijahresturnus europaweite Online-Umfragen unter Hotels durch, um die Entwicklungstendenzen der wichtigsten Distributionskanäle aufzuzeigen, Marktanteile zu ermitteln und in einem Gesamtkontext zu analysieren. Für das Pandemiejahr 2021 gaben nahezu 3.900 Hotels unterschiedlicher Lage, Größe und Sternekategorie Auskunft über die Bedeutung und Marktanteile der einzelnen Vertriebskanäle.

(HOTREC/SAKL)

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