Hotelzimmerpreise steigen weltweit leicht an
American Express Global Business Travel (GBT) hat seinen jährlich erscheinenden Hotel Monitor veröffentlicht. Darin prognostizierte das Unternehmen, dass die meisten Hotelpreise in den wichtigen Städten im Jahr 2020 nur leicht steigen werden. Der Grund: Ein weltweiter Bauboom in der Hotellerie erhöht das Angebot an Gästezimmern, gleichzeitig dämpfen internationale Handelsspannungen die Nachfrage dämpfen.
Analyseergebnisse
Europa: Laut Hotel Monitor 2020 geht man von einem geringen Anstieg der Zimmerpreise in den wichtigsten europäischen Wirtschaftsstädten aus. Das wird mit einem geringen Wachstum begründet. Außerdem belasten die Unsicherheiten über den Brexit und die allgemeinen weltwirtschaftlichen Aussichten die Nachfrage. Auf der Angebotsseite befindet sich die Hotelentwicklung in Europa auf einem Rekordhoch. Deutschland führt den Entwicklungsboom an, 379 Hotelprojekte sind in Vorbereitung. Großbritannien folgt dicht dahinter mit 281 Hotels. In London sollen 2019 und 2020 weitere 10.000 neue Zimmer dazukommen.
Deutschland: Für Deutschland wurden die beiden Metropolen Frankfurt am Main und München genauer unter die Lupe genommen. Frankfurt gilt als bedeutende Banken-, Dienstleistungs- und Messestadt. Daher ist für den Jahresverlauf eine hohe Auslastung und ein hohes Preisniveau zu erwarten. Neue Hoteleröffnungen, darunter IHG, Intercity, Leonardo, Melia, NIU und NH Collection, werden den Aufwärtsdruck auf die Zimmerpreise verringern. Frankfurt, das sich auf das gehobene Geschäft konzentriert, bietet nur ein begrenztes Economy-Angebot. Eine Ausnahme ist die Marke Motel One, die im Juni 2019 ihre vierte Immobilie in der Stadt eröffnete. Ein sich entwickelnder Trend, den es zu beobachten gilt: Langzeitwohnungen werden bei Geschäftsreisenden immer beliebter. Anstieg der Hotelpreise: 1 Prozent
Trotz anhaltender ganzjähriger Nachfrage wird für München kein Anstieg der Hotelpreise (0 Prozent Anstieg) erwartet. Die Eröffnung mehrerer Premium-Hotels in den Jahren 2018 bis 2019 hat den Spielraum für Preiserhöhungen reduziert. Gleichzeitig werden mehrere für 2020 und 2021 geplante Eröffnungen – darunter die Budgetmarken Motel One, Premier Inn, Prizeotel – die Preise in der Economy-Kategorie sinken lassen. Da gerade unter Geschäftsreisenden informelle Unterkünfte immer beliebter werden, nutzen diese zunehmend junge, trendige Hotelmarken wie 25hours als Alternative zu den Standardmarken.
Nordamerika: In den USA wird die Konkurrenz durch Zimmerbelegung und zahlreich geplante Hotelprojekte angekurbelt und die Preiserhöhung der Hotels einschränken. In Kanada ist es wahrscheinlicher, dass die Zimmerpreise steigen, was auf eine relativ starke Wirtschaft und ein verlangsamtes Kapazitätswachstum zurückzuführen ist. In Chicago, San Francisco und Toronto werden die Zimmerpreise am stärksten steigen (5, 4 bzw. 4 Prozent). Im Gegensatz dazu dürften die Gästezimmerpreise für New York um 3 Prozent sinken, da in den kommenden Monaten 29.000 neue Gästezimmer zur Verfügung stehen werden.
Asien-Pazifik: Die Hotellerie wächst in der gesamten Region rasant. Trotz der zusätzlichen Kapazität bedeutet die anhaltende Nachfrage in diesen Wachstumsländern, dass die Raten voraussichtlich steigen werden. So werden beispielsweise Bangalore und Tokio die Raten um 5 bzw. 4 Prozent erhöhen.
Weltweite Trends im Hospitality-Sektor
Der Hotel Monitor 2020 untersucht außerdem die wichtigsten Trends, die das globale Gastgewerbe prägen. Vorne mit dabei: Technologische, digitale Innovationen. Sie treiben den Wandel in der Hotellandschaft voran und schaffen neue Möglichkeiten, Einsparungen zu erzielen und das Erlebnis für die Reisenden zu verbessern.
Ein weiterer Trend ist die wachsende Tendenz der großen Hotelmarken, in neue Lifestyle-Formate zu investieren, um moderne Geschäftsreisende anzuziehen. Diese Immobilien bieten gemeinsame Arbeitsbereiche und ein weniger formelles Umfeld als in eher traditionellen Businesshotels.
Den vollständigen Hotel Monitor 2020 finden Sie zum Download hier.