Hotellerie leidet unter Stornos
Der Tourismus leidet derzeit unter dem Coronavirus besonders. Ein eigenes Statistik-Tool des Softwaredienstleisters easybooking macht dies nun tagesaktuell online sichtbar. Auf der eigens dafür eingerichteten Webseite https://www.easybooking.eu/de/stornierung veröffentlicht easybooking aktuelle Buchungsdaten jener Betriebe, die mit der Vermietersoftware JULIA arbeiten. Dabei handelt es sich hauptsächlich um kleine bis mittelgroße Gastgeber aus den Ferienregionen mit Schwerpunkt in Österreich. Mit ca. 1 Mio. monatlichen Nächtigungen liefert dies ein durchaus repräsentatives Bild für diese Unternehmensgruppe.
Über ein Drittel weniger Buchungen
Basierend auf Echtzeit-Daten wurde am 11. März das erste Mal ein Buchungsrückgang von 42 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Die Trendlinie verläuft allgemein seit dem 10. Februar rückläufig mit Ausnahme eines Wochenendes (15. und 16. Februar). Seitdem entwickelt sich die Anzahl der Buchungen, unabhängig der Buchungsquelle, negativ. Gleichzeitig werden Urlaube seit dem 24. Februar vermehrt abgesagt und aktuell eine Stornierungsrate von bis zu 152 Prozent im Vorjahresvergleich erreicht.
Da sich die Betriebe von easybooking vorwiegend im Ferientourismus des DACH-Raumes befinden, zeigt diese Entwicklung, dass auch Unterkünfte außerhalb der Krisengebiete wirtschaftlich betroffen sind: die Anzahl an Buchungen war so gering wie nie, die Stornierungen erreichen einen Zenit. „Vor dem Virus selbst habe ich keine Angst. Viel mehr Sorgen mache ich mir um die wirtschaftlichen Folgen, die es auslösen könnte“, so CEO und easybooking-Gründer Hendrik Maat.
Milliarden-Minus nicht auszuschließen
Wie sich die Corona-Problematik tatsächlich auf die Branche auswirken kann, darüber traut sich aktuell noch kaum jemand eine Prognose abzugeben. Tatsache ist: In Österreich gab es im Vorjahr rund 152 Mio. Nächtigungen, 220.000 Vollzeit-Beschäftigte arbeiten direkt im Tourismus, weitere 460.000 zumindest indirekt für diese Branche. Insgesamt 90.000 Tourismusbetriebe haben in Österreich 2019 einen Umsatz von knapp 60 Mrd. Euro erwirtschaftet. Sollte also die Krise bis in den Herbst hinein anhalten, muss wohl mit einem Minus im deutlichen Milliardenbereich gerechnet werden.