Stabilisierung

Hotelinvestmentmarkt erholt sich

Hochhaus
Der Hotelinvestmentmarkt zeigt vor allem in der zweiten Jahreshälfte eine Belebung. (Foto: © hanohiki/stock.adobe.com)
Der Hotelinvestmentmarkt in Deutschland zeigt positive Tendenzen: Knapp 1,4 Milliarden Euro wurden 2024 in Deutschland in Hotelimmobilien investiert. Erwartet wird, dass sich dieser positive Trend weiter fortsetzt. 
Donnerstag, 16.01.2025, 15:02 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

„Nachdem das Hotelvolumen in den letzten zwei Jahren sukzessiv gesunken ist, wurde die Talsohle 2024 durchschritten und die zweite Jahreshälfte zeigte bereits eine Belebung der Investorenaktivität“, sagt Michael R. Baumann, Head of Capital Markets Germany bei Colliers.

Im Jahr 2024 wurden laut Colliers in Deutschland insgesamt rund 1,4 Milliarden Euro in Hotelimmobilien investiert. Das entspricht einer Steigerung von knapp sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr. Rund 900 Millionen Euro entfielen dabei auf die zweite Jahreshälfte. Der Anteil von Hotelinvestitionen am gesamten gewerblichen Transaktionsvolumen lag, wie bereits 2023, bei 5 Prozent.

„Hotelinvestitionen bleiben eine Nische, die Marginalisierung während der Coronapandemie hat der Hotelinvestmentmarkt aber endgültig hinter sich gelassen“, sagt Michael R. Baumann.

Sebastian Hoffmann, Associate Director Hotel bei Colliers, ergänzt: „Dabei lässt sich ein klarer Trend aus den letzten Quartalen 2024 für 2025 identifizieren: Konversionen von Büro- zu Hotelnutzung helfen Bestandshaltern durch gezielte Betreibersuchen, nicht nur den regionalen Büroleerstand zu begegnen, sondern befriedigen gleichfalls die steigende Nachfrage von Hotelgästen nach Budget-Design-Hotels und die Notwendigkeit von Collection-Brands.“

Top-7-Standorte im Fokus der Investoren

Circa 56 Prozent des gesamten Hotelinvestmentvolumens beziehungsweise rund 780 Millionen Euro wurden im vergangenen Jahr auf die Top 7 allokiert. 2023 waren es lediglich 35 Prozent.

Unter den Top 7 stach Berlin heraus. Insgesamt sieben Objekte mit einem Gesamtvolumen von über 370 Millionen Euro wurden in der Hauptstadt veräußert. Hier fand auch die größte Transaktion des Jahres statt: der Verkauf des Hotel de Rome. Für über 140 Millionen Euro sicherte sich die italienische Gruppo Statuto vom Staatsfonds Singapurs (GIC) das mit fünf Sternen ausgezeichnete Hotel, welches von Rocco Forte betrieben wird.

„Der Anteil der Top 7 am Hotelvolumen war mit Ausbruch der Coronapandemie etwas geringer, historisch lag er aber stets bei über 50 Prozent, teilweise noch höher. Der durchschnittliche Assetpreis an diesen Standorten belief sich 2024 auf über 30 Millionen Euro. Unter den B-Städten sticht Dresden hervor, wo insgesamt sechs Hotels mit in Summe über 680 Zimmern den Besitzer wechselten. Das Investitionsvolumen für die sechs Häuser lag aber unter 100 Millionen Euro. Grundsätzlich dominierten abseits der Top 7 kleinere Hotelverkäufe mit einem Durchschnittspreis von rund elf Millionen Euro“, führt Baumann aus.

Ausblick: Mehr Aktivität auf dem Hotelinvestmentmarkt und zunehmender Wettbewerb um Core-Objekte erwartet

„Wir erwarten, dass der Hotelinvestmentmarkt 2025 weiter wachsen wird und wir erneut ein höheres Transaktionsvolumen sehen werden“, verkündet Baumann.

Die verbesserten Rahmenbedingungen auf Zins- und Finanzierungsseite stützten den Immobilienmarkt im Allgemeinen. Gute Hotel-Performance-Zahlen und erwartete Umsatzsteigerungen im Markensegment Hotel in den nächsten Jahren begünstigten den Hotelinvestmentmarkt zusätzlich.

Insbesondere Objekte der Risikoklasse Core würden weiter gefragt sein. „Hier trifft ein begrenztes Angebot auf eine bereiter werdende Nachfrage“, erläutert Baumann. 

Bei einzelnen Top-Produkten erwarte man mehr Investorenwettbewerb, was ab der zweiten Jahreshälfte zu einer leichten Renditekompression im entsprechenden Segment führen könne.

Die Preisfindung im Value-Add- oder opportunistischem Segment bliebe hingegen schwieriger. „Hier wägen Investoren neben einer Hotelnutzung auch Umnutzungspotenziale, beispielsweise in Wohnnutzungen, ab. Ein Transaktionsvolumen von um die 1,8 Milliarden Euro halten wir in 2025 für realistisch“, stellt Baumann heraus. 

(Colliers/SAKL)

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