Hotelimmobilienmarkt: Transaktionsvolumen stabil bei 3 Prozent
So flossen in den Monaten Juli bis September mehr als 573 Millionen Euro in Hotelimmobilien. Der Anteil der Assetklasse Hotel am gesamten gewerblichen Transaktionsvolumen liegt weiter stabil bei drei Prozent. Vor der Covid-19-Pandemie lag der Anteil in der Regel bei rund 6 Prozent.
René Schappner, Head of Hotel bei Colliers sagt: „Angesichts eines durchaus unsicheren und schwierigen Transaktionsumfelds, insbesondere für Hotelimmobilien, ist ein Transaktionsvolumen von 573 Millionen Euro ein solides Ergebnis.“
Er ergänzt: „Grund dafür ist zum einen die generell positive Einschätzung für Hotelinvestments, die am anhaltenden Anstieg des Reiseaufkommens und der guten Auslastungsquoten und der hohen Durchschnittspreise der Hotels liegt. Zum anderen hat sich die wirtschaftliche Situation und Bonität vieler Betreiber weiter stabilisiert oder wurde durch zu erwartende Beteiligungen verstärkt.“
Laut Schappner bildeten die positiven Aspekte das Fundament für den Hotelinvestmentmarkt und wirkten den negativen Faktoren in Form von gestiegenen Finanzierungskosten und sowohl makroökonomischen als auch geopolitischen Unsicherheiten entgegen. Die positiven Aspekte könnten die negativen aber nur bedingt kompensieren.
Schappner weiter: „Hinter den zuletzt erfolgreich abgeschlossenen Transaktionen stehen in der Regel sehr lange Transaktionsprozesse, sodass der ausschließliche Blick auf die Transaktionsvolumina der letzten Monate nicht das ganze Bild zeigt. Insgesamt ist die Aktivität derzeit verhalten und es werden weniger Prozesse gestartet.“
Weitere Renditeanstiege zu beobachten
Ferner ist ein Anstieg der Bruttoanfangsrenditen von Hotelinvestitionen zu beobachten. So betrug die durchschnittliche Bruttospitzenrendite Ende September 2022 4,40 Prozent. Seit Anfang des Jahres ist sie dementsprechend um 40 Basispunkte gestiegen. Das entspricht ungefähr dem Anstieg in den Assetklassen Büro sowie Industrie und Logistik.
„Im dritten Quartal haben wir einen erneuten Renditeanstieg infolge der gestiegenen Finanzierungskosten und Renditen am Anleihenmarkt registriert. Investoren kalkulieren derzeit mindestens mit einer Bruttoanfangsrendite von 4,25 Prozent. Insgesamt hat sich der Renditespread zwischen den einzelnen Top-7-Standorten im Jahresverlauf verringert. Die höchste Spitzenrendite wird mit 4,65 Prozent in Düsseldorf erzielt, die niedrigste mit 4,25 Prozent in Frankfurt, Hamburg und München“, konkretisiert Schappner.