Ehrung

Hotelimmobilie des Jahres gekürt

OLM Nature Escape in Kematen
Das OLM Nature Escape in Kematen, Ortsteil von Sand-Taufers bei Bruneck, Südtirol. (Foto: © Kottersteger)
Am Mittwoch wurde die Auszeichnung im Rahmen der 196+ Forum-Fachkonferenz in München verliehen. Dieses Mal geht sie ins italienische Südtirol. Das prämierte Eco-Aparthotel steht ganz im Sinne der Nachhaltigkeit. 
Donnerstag, 10.10.2024, 09:06 Uhr, Autor: Christine Hintersdorf

Die Auszeichnung „Hotelimmobilie des Jahres 2024“ geht dieses Jahr an das OLM Nature Escape in Kematen, einem Ortsteil von Sand-Taufers bei Bruneck, Südtirol, Italien. Der Preis wurde am 9. Oktober im Rahmen der 196+ forum-Fachkonferenz in München verliehen.

Andreas Martin, Jury-Vorsitzender: „Der Name dieses energieautarken Aparthotels enthüllt das Wesen dieses Ortes: „OLM ist Südtirolerisch und meint die Alm, die Almwiese, sowie das Unendliche immer im Verstreichen der Zeit. Organisch, autark und authentisch – alles ist im Kreislauf.“

Eco-Aparthotel ist Gewinner

Andreas Martin sagt weiter: „Architektonisch erinnert es an den Mühlstein von einer alten Mühle, die, unweit des ehemaligen Hofes Prenn, im Dörfchen Kematen an einem Bach gestanden hatte. Der alte Name Prenn lässt sich auch als Brennpunkt übersetzen, der aktuellen Zeitgeist neu interpretiert, mit einem Angebot, das eben nicht einem Fünf-Sterne Anspruch entspricht, ihn aber trotzdem umsetzt. Das OLM Nature Escape ist tolerant und empathisch, mit einer harmonisch in die umgebende Natur integrierten Architektur, die Formen und Funktionen ideal miteinander verbindet.“

Olm Tirol
Das OLM Nature Escape in Südtirol durfte sich über die Top-Platzierung freuen. (Foto: © Hannes Niederkofler)

Das OLM Nature Escape ist ein Eco-Aparthotel, das energieautark ist. Nachhaltigkeit ist das Kernthema der Struktur: die Verwendung von selbst erzeugter, erneuerbarer Energie steht dabei im Mittelpunkt. Die Energiequellen (Photovoltaik, artesischer Brunnen, Erdwärme) machen das Hotel zu einem CO₂-neutralen Bauwerk.

Der Neubau ist architektonisch unverwechselbar in die Natur eingebettet. Das OLM ist kein klassisches Hotel, sondern ein Apartmenthotel und fast alle Zimmer sind mit einer Kitchenette ausgestattet. Wer sich an einem Tag nicht bekochen lassen mag, kocht selbst, die Zutaten gibt es im hoteleigenen Shop oder im Dorf.

Die Struktur der Anlage ist kreisförmig und hat einen Durchmesser von 110 Metern. Der zweigeschossige Ring des Gebäudes wurde sensibel in die Landschaft integriert, wodurch eine nahtlose Harmonie zwischen Innen- und Außenräumen entsteht. Glasflächen verwischen die Grenzen zwischen innen und außen und bieten den Gästen freie Ausblicke auf die umliegenden Wiesen und die Berglandschaft.

Die 33 Zimmerapartments unterschiedlicher Größen bieten private Saunen, freistehende Badewannen, holzgetäfelte (Lärche) Wohnbereiche und Schlafbereiche mit Ausrichtung auf die Natur und ausreichend bemessenen Balkonflächen mit entspannenden Sitzmöglichkeiten.

Der zentrale Bereich des OLM ist das Restaurant „Prenn“, direkt über dem Wellnessbereich mit Außenschwimmbecken gelegen. Hier finden die Gäste verschiedene kulinarische Angebote, die sich über den Wochenverlauf verändern, sowie einen Loungebereich mit Steinofen und einem Angebot an Gesellschaftsspielen.

Drei Nominierte im Finale

Aus den 33 Hotelbewerbungen aus sechs europäischen Ländern hatte die interdisziplinär besetzte 18-köpfige Jury zehn Nominierte aus sechs Ländern ausgewählt. Von diesen Nominierten wurden die folgenden drei Hotels ins Finale gewählt (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Luisenhöhe – Gesundheitsresort Schwarzwald (Deutschland, Horben/Schwarzwald)
  • OLM Nature Escape (Italien, Sand-Taufers bei Bruneck in Südtirol)
  • Villa Viva Hamburg (Deutschland, Hamburg)

Luisenhöhe – Gesundheitsresort Schwarzwald

Das Resorthotel Luisenhöhe – Gesundheitsresort Schwarzwald wurde mit seiner biophilen Architektur in die Landschaft des Naturparks Südschwarzwald und des UNESCO Biosphärengebiets Schwarzwald integriert. Unter dem Motto „Natürlich.Gesund.Leben.“ wird mit dem GesundKunft-Konzept ein 360 Grad Gesundheits- und Erholungserlebnis angeboten.

Luisenhöhe
Die Gästezimmer im Resorthotel Luisenhöhe zeichnen sich durch warmes Holz aus. (Foto: © Resorthotel Luisenhöhe/Ydo Sol)

Die Architektur ordnet sich mit einer vorvergrauten Schindelfassade sowie intensiv und extensiv begrünten Dächern, Fassaden, Wänden und Terrassen der Umgebung unter. Durch das Zurücksetzen des Baukörpers hinter die Baumgruppen wird die prägende Silhouette der Natur erhalten.

Die geschwungene Form des Hauptbaukörpers und die unter der Wiese verortete Tiefgarage lassen oberirdisch Fläche frei, um die Wiesenlandschaft über das Gebäude hinweg bzw. bis an das Haus heranzuführen. Die aus den Höhenverläufen entwickelte geschwungene Gebäudeform ermöglicht eine optimale Panoramasicht, bei schönem Wetter über Freiburg hinweg bis in die Vogesen.

Beim Innendesign mit einer warmen, natürlichen und zeitlosen Materialisierung, wird die Architektur mit regionalen Bezügen fortgeführt. Offene, mit natürlichem Licht durchflutete Bereiche und einer organischen Formensprache, laden zum Verweilen ein. Die Zimmer und Suiten sind mit ihrem GesundKunft-Schlafplatz, dem Naturlogenplatz mit Panoramafenster, dem Raumklima, dem „Genussschränkle“ und der Wellnessdusche mit Ausblick sowohl Wohlfühl- als auch Regenerationsplatz.

Die Luisenhöhe ist in allen Bereichen barrierefrei zugänglich. Unweit der Luisenhöhe befindet sich die Talstation der Schauinsland Bahn, die zum 1.284 Meter hohen Gipfel des Schauinsland führt. 

Villa Viva Hamburg

Die Villa Viva (VV) ist das erste soziale Gästehaus in Hamburg. Es ist mehrheitlich im Besitz der gemeinnützigen Organisation Viva con Agua (VcA), einem Netzwerk, das sich für den Zugang zu sauberem Trinkwasser einsetzt und Brunnen, u. a. in Afrika, bauen lässt. Das Investitionskapital für den Neubau stammt nicht von VcA, sondern von sozialen Investoren aus dem Umkreis des Gründers Benjamin Adrion. Mindestens 40 Prozent der Gewinne des Gästehauses kommen VcA zugute.

Villa Hamburg
Die Villa Viva in Hamburg empfängt ihre Gäste mit nordischem Schick. (Foto: © Villa Viva Hamburg)

Das Thema Nachhaltigkeit, oder auch ESG, umfasst nicht nur Baumaterialien, Energie und Innenausstattung, sondern auch die Finanzierung, Wahrung von Nachbarschaftsinteressen, Arbeitskultur und Partnerschaften. Inklusion und Vielfalt werden in der VV großgeschrieben, sei es bei der Barrierefreiheit, den geschlechtsneutralen Toiletten oder der Unterstützung benachteiligter Menschen. Zudem spielen Kunst und Musik eine Rolle als universelle Sprachen.

Internationale Künstler werden in die Gestaltung von Bereichen, wie den Treppenhäusern, der Fassade oder der RoofDrop Bar, integriert. Die VV dient als inspirierendes Modell für Unternehmer und zeigt, wie Kapitalerhalt und moderate Renditen mit sozialem Mehrwert koexistieren können. Das Gebäude Villa Viva erfüllt den Effizienzhausstandard KFW 55. Der Werkstoff Holz spielt eine wichtige Rolle, ebenso wie recycelte Materialien oder Möbel vom Flohmarkt.

Das Gästehaus bietet ein breites Übernachtungsangebot von sogenannten Campingboxen über verschiedene Zimmerzuschnitte für unterschiedliche Budgets. Der Gästeraum im Erdgeschoss, die Viva Cantina, ist ein öffentlicher Begegnungsraum mit Zauberkiosk. Das Gebäude befindet sich auf einem dreieckigen Grundstück im Münzviertel direkt hinter dem Hamburger Hauptbahnhof.

Das Quartier ist bekannt für das Engagement seiner Bewohner und die urbane Mischung aus Kunst, sozialer Bildung und vielfältiger Kultur. Gemeinsam mit Viva con Agua ist die VV auch Mitglied im Stadtteilbeirat, um dort eine aktive Rolle zu spielen und die Interessen des Quartiers zu vertreten. 

(196+ forum München/CHHI)

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