Hamburger Bunker zählt fast eine Million Besucher
Seit der begrünte Bunker auf dem Hamburger Heiligengeistfeld im Sommer für jedermann zugänglich ist, haben bereits fast eine Million Menschen das Angebot genutzt.
„Auch in der dunklen Jahreszeit kommen selbst bei Regenwetter täglich mehrere Tausend Neugierige nach St. Pauli. Abhängig von der Witterung im Dezember werden wir eventuell in diesem Jahr, also noch in der Startphase, den millionsten Besucher begrüßen dürfen“, sagte ein Sprecher des privaten Investors und Bauherren der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg.
Dabei war vor allem in den ersten Wochen nach der Eröffnung auf dem Bunker richtig viel los. „Der bisher beliebteste Tag war der 27. Juli, an dem sich 23.262 Menschen auf den Weg zum Stadtgarten in 58 Meter Höhe machten.“
Auf dem Dachgarten können zeitgleich 2.000 Menschen laufen. Er ist in den warmen Monaten zwischen 9.00 und 21.00 Uhr zugänglich, zur dunklen Jahreszeit ist abends schon eine Stunde eher Schluss.
Auch Gastronomie und Hotel laufen gut
Auch Hotel und Gastronomie auf dem aufgestockten Bunker werden seit der Eröffnung sehr gut besucht, sagte eine Sprecherin des Betreibers RIMC der dpa. „Der August war der bislang stärkste Monat seit Öffnung.“ Vor allem an den Wochenenden und zu Messezeiten seien Hotel und Gastronomie auf dem Bunker immer sehr gut besucht. „Der Betreiber RIMC ist mit der bisherigen Auslastung sehr zufrieden.“
An Weihnachten und Silvester haben Hotel und Gastronomie übrigens regulär geöffnet. Dann soll es im „La Sala“ und im „Karo & Paul“ Weihnachtsmenü und Silvesterbuffet geben – und die erste Silvesterparty auf dem Dachgarten des Hamburger Hochbunkers, zumindest für Gäste mit einem entsprechenden Silvesterticket. Für die Öffentlichkeit ist der Dachgarten um Mitternacht nicht zugänglich.
23.000 Pflanzen auf Bergpfad und im Stadtgarten
Das Besondere an dem um fünf weitere Etagen aufgestockten Weltkriegsbunker sind nicht nur seine Begrünung, sondern auch der öffentliche Dachgarten sowie der an der Fassade entlang laufende sogenannte Bergpfad.
Allein auf dem Dachgarten stehen etwa 4.700 Pflanzen und auch der rund 560 Meter lange Weg von unten nach oben ist von vielen Pflanzen, Sträuchern und Büschen gesäumt – insgesamt sind es den Angaben zufolge rund 23.000 Pflanzen. Unter den Hunderttausenden Besuchern waren geschätzt auch bis zu 3.000 Rollstuhlfahrer, die mit einem Aufzug auf den Bunker fuhren.
Ursprünglich war der 1942 von Zwangsarbeitern gebaute Flakbunker 38 Meter hoch. Nun ist er 20 Meter höher. Rund 60 Millionen Euro sollen die Aufstockung und die Begrünung des Kolosses neben dem Millerntor-Stadion den privaten Bauherren gekostet haben.
Zum Konzept gehört auch ein Gedenk- und Informationsort, der an die Geschichte des Bauwerks erinnert. In dem Bunker fanden im Zweiten Weltkrieg zeitweise bis zu 25.000 Menschen Schutz.
(dpa/SAKL)