Herausforderungen

Hamburger Bunker lockt täglich 4.000 Besucher an

Hamburger Bunker
Auf dem Hamburger Bunker sind täglich viele Touristen aus Deutschland und der ganzen Welt unterwegs. (Foto: © picture alliance / ABBfoto | -)
Seit vier Wochen ist der Hamburger Bunker nun für Besucher offen – und er wird gut besucht. Die hohe Frequentierung bringt jedoch einige Herausforderungen mit sich. Diese wollen Bauherr und Betreiber nun angehen.
Montag, 05.08.2024, 11:15 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

„Am ersten Wochenende nach der Eröffnung hatten wir sage und schreibe 25.000 Besucher auf dem Bunker“, sagte eine Sprecherin des Betreibers RIMC der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg.

Täglich seien etwa 4.000 Personen auf dem Bunker unterwegs. Besonders an den Wochenenden sei der Koloss am Heiligengeistfeld gut besucht.

Besucher aus aller Welt

Auf dem einst grauen und nun begrünten Weltkriegs-Bunker mit dem umlaufenden Pfad zum öffentlichen Dachgarten sind nicht nur Menschen aus Hamburg, sondern auch viele Touristen aus Deutschland und der ganzen Welt unterwegs, sagte die Sprecherin weiter.

 „Die Aufnahme des Reverb Hotels in die ‚World‘s Greatest Places 2024’ des Time Magazine hat dem Bunker schon zahlreiche Gäste zum Beispiel aus den USA, Japan, Brasilien oder auch Australien beschert.“ Die Auslastung des Hotels mit seinen 134 Zimmern liege derzeit bei mehr als 80 Prozent. „Die Buchungen für die nächsten Wochen zeigen bereits, dass wir im August und September da sogar noch etwas drauflegen können.“

Viele Menschen, viele Herausforderungen

Wo so viele Menschen unterwegs sind, gibt es aber auch Herausforderungen. So musste zunächst der Rasen des Dachgartens auf dem Bunker gesperrt werden, weil er aufgrund der übermäßigen Nutzung zu vertrocknen drohte. „Dem Rasen geht es besser, er erholt sich zusehends.“ Die Grünfläche solle schon bald wieder betreten werden können. 

Außerdem gab es Probleme mit zunächst unsauberen – weil intensiv genutzten – Toiletten und mit zu viel Müll. Ersteres habe durch ein höheres Reinigungsintervall gelöst werden können. Und wegen der vielen liegengelassenen Verpackungen und Flaschen sei nun das Mitbringen von Essen und Trinken generell verboten. 

Barrierefrei über Umwege

Eine besondere Herausforderung der ersten Wochen sei zudem das Thema Dachgarten-Zugang für mobilitätseingeschränkte Menschen gewesen. Hier sei nun eine Zwischenlösung gefunden worden, indem Betroffene mit dem Fahrstuhl bis zur Ebene 0 fahren – das ist das ursprüngliche Dach des Bunkers vor der Aufstockung – und dort von der Security in einem zweiten Fahrstuhl bis auf den Dachgarten begleitet werden.

Weil das jedoch sehr personalintensiv ist, werde gemeinsam mit dem Bauherrn an einer Lösung gearbeitet, die langfristig vollständige Barrierefreiheit für den Dachgarten schaffen soll.

Betreiber zieht positives Fazit 

Generell zieht der Betreiber RIMC ein äußerst positives Fazit. „Die Alternative wäre gewesen, so lange mit der Öffnung zu warten, bis wirklich alles hundertprozentig läuft. Wir haben uns aber bewusst für die Eröffnung entschieden, wissend, dass an der einen oder anderen Stelle noch nachgebessert werden muss, dass Abläufe und Teams sich noch einspielen müssen“, sagte Marek Riegger, CEO der RIMC.

Zulauf, Feedback, Auslastung und internationale Aufmerksamkeit zeigten, „dass das genau die richtige Entscheidung war“. Auf den Dachgarten des Bunkers können zeitgleich 2.000 Menschen laufen, er ist in den warmen Monaten zwischen 9.00 und 21.00 Uhr zugänglich.

Von Zwangsarbeitern errichtet

Der ursprünglich 38 Meter hohe Flakbunker, der 1942 von Zwangsarbeitern errichtet wurde, war um fünf weitere Etagen auf 58 Meter erhöht und üppig begrünt worden. Der Dachgarten mit 4.700 Pflanzen ist von außen durch luftige Höhen über den sogenannten Bergpfad erreichbar, der teils ebenfalls von vielen Pflanzen, Sträuchern und Bäumen gesäumt ist. Die Dach- und Fassadenbegrünung des Weltkriegsgebäudes gilt als natürliche Klimaanlage.

Rund 60 Millionen Euro sollen die Aufstockung und die Begrünung des Kolosses neben dem Millerntor-Stadion nach Angaben von Ende 2023 den privaten Bauherren gekostet haben. Neben dem Hotel Reverb by Hard Rock gibt es auch eine Sport- und Veranstaltungshalle auf dem Bunker.

Gedenkort in Arbeit 

Zum Konzept gehört auch ein Gedenk- und Informationsort, der an die Geschichte des Bauwerks erinnert. In dem Bunker fanden im Zweiten Weltkrieg zeitweise bis zu 25.000 Menschen Schutz.

Bislang wird die Historie des Kolosses auf Infotafeln auf Ebene 0 vor dem Hotel erzählt. Diese würden von vielen Besuchern sehr interessiert studiert, sagte die Sprecherin des Betreibers.

Das ist zunächst eine Übergangslösung. Künftig sollen Dauerausstellung und Gedenkort in eigenen Räumen präsentiert werden.

(dpa/SAKL)

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