Restart-Maßnahmen

Gastgewerbe drängt auf Verlängerung der Überbrückungshilfen

Menschen im Hotel
Der Branche zufolge würden die bisherigen staatlichen Überbrückungsgelder für Gastgeber nicht ausreichen. (©Andrey Popov/stock.adobe.com)
Der Branchenverband Dehoga drängt auf eine Verlängerung staatlicher Überbrückungshilfen und übt gleichzeitig scharfe Kritik an den Immobiliengesellschaften.
Mittwoch, 29.07.2020, 14:57 Uhr, Autor: Thomas Hack

Das durch die Corona-Krise angeschlagene Hotel- und Gaststättengewerbe steht vor einer Bewährungsprobe. „Eine zweite Corona-Welle wäre für Hotels und Gastronomie eine absolute Katastrophe, erneute Betriebsschließungen werden viele nicht überleben“, ließ dieser Tage die Hauptgeschäftsführerin des Dehoga, Ingrid Hartges, verlauten. Auch nach Wiedereröffnung könnten viele Restaurants und Hotels „immer noch keine auskömmlichen Umsätze erwirtschaften“.

„Überbrückungshilfen werden nicht reichen“

Auch wenn es ihr zufolge nach dem Lockdown-Neustart in den deutschen Urlaubsgebieten derzeit erste leichte Zuversicht gebe, zumindest 70 bis 80 Prozent der Vorjahresumsätze erreichen zu können, sei bereits klar, dass die für Juni, Juli und August gezahlten staatlichen Überbrückungshilfen für eine Vielzahl von Betrieben, die weiterhin von Schließungen oder erheblichen anderen Beeinträchtigungen betroffen seien, nicht ausreichen würden. „Deshalb appelliere ich schon heute an die Bundesregierung, über eine Verlängerung der bis einschließlich August laufenden Überbrückungshilfen bis mindestens Ende des Jahres nachzudenken“, sagte Hartges.

Massive Kritik an den Verpächtern

Massive Kritik übte die Dehoga-Hauptgeschäftsführerin auch an der Immobilienwirtschaft. Diese entziehe sich in der Krise zum Teil der Verantwortung. „Wir müssen zu einer Änderung im Miet- und Pachtrecht kommen. Es kann nicht sein, dass Hotels und Restaurants hohe Umsatzpachten zahlen müssen, wenn durch Corona kaum noch Umsätze erzielt werden. Kleinere Verpächter sind ihren Pächtern oft entgegengekommen, die großen Immobilienfonds und Immobiliengesellschaften aber eben nicht“, sagte Hartges. (ots/TH)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Guido Zöllick
Osterurlaub-Diskussion
Osterurlaub-Diskussion

Zöllick: „Ein erneuter Schlag ins Gesicht der Branche“

Mit den aktuellen Osterurlaub-Diskussionen wächst der Unmut in der Branche weiter: Dehoga-Präsident Zöllick fordert nun schnelle Auszahlungen und konkrete Öffnungsperspektiven.
Novemberhilfen
Überbrückungsgelder
Überbrückungsgelder

Dehoga verstärkt Druck hinsichtlich Novemberhilfen

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband Berlin fordert mit Nachdruck eine raschere Auszahlung der Novemberhilfen, da bei immer mehr Betrieben die Liquidität aufgebraucht sei.
Geld auf einem Restauranttisch
Corona
Corona

Dehoga startet große Umfrage zu Überbrückungshilfen

Um die Branche des Gastgewerbes weiterhin erfolgreich mit politischer Arbeit zu unterstützen, hat der Dehoga eine große Umfrage zum Thema Überbrückungshilfen gestartet.
v.l.n.r. die Mitglieder des Dehoga Bayern: Christopher Riemensperger (Schatzmeister), Andreas Brunner (2. Vizepräsident), Michaela Schmitz-Guggenbichler (Vorsitzende des Fachbereichs Gastronomie), Angela Inselkammer (Präsidentin), Tourismusministerin Michaela Kaniber, Dr. Thomas Geppert (Geschäftsführer), Thomas Förster (1.Vizepräsident).
Aufruf
Aufruf

Kaniber fordert politische Wende für das Gastgewerbe

Die Tourismusministerin Michaela Kaniber hat sich auf dem diesjährigen Gastgebertag des Dehoga Bayern zur aktuellen Lage der Branche geäußert. In einem Statement fordert sie unter anderem die Rückkehr zum niedrigeren Mehrwertsteuersatz.
Gereon Haumann
Appell
Appell

Gereon Haumann fordert mehr Unterstützung für das Gastgewerbe

Die Corona-Pandemie hat tiefe Spuren hinterlassen. Steigenden Kosten und Bürokratie belasten die Betriebe zusätzlich. Gereon Haumann, Präsident des Dehoga Rheinland-Pfalz, fordert deshalb konkrete Maßnahmen zur Entlastung und Unterstützung der Gastronomie und Hotellerie.
Frau schaut auf Abrechnung im Restaurant
Umfrage
Umfrage

Herausforderungen im Gastgewerbe halten an

Gastronomie und Hotellerie in Deutschland beklagen Umsatzeinbußen und Gewinnrückgänge. Auch von der Fußball-EM konnten nur wenige Betriebe profitieren. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga Bundesverband) hervor.
Eine Hand steckt einen Wahlzettel in einen Karton, im Hintergrund die Fahne der EU
Gastronomie
Gastronomie

Dehoga veröffentlicht Positionen der Parteien zur Europawahl

Der Verband für die Gastronomie ruft die Branche zum Wahlgang auf. Im Vorgang hatte er gemeinsam mit dem IHA die Parteien zu ihrem Programm, insbesondere bezüglich des Gastgewerbes, befragt. Nun wurden die Antworten bekannt gegeben. 
Geselliges Paar bei einem Wein im Restaurant mit Hund
Inklusion
Inklusion

Hunde verboten! Aber was ist mit Assistenzhunden?

In der Hotellerie und Gastronomie sind die bellenden Vierbeiner, außer im Biergarten, nicht immer willkommene Gäste. Wie aber sollen Betreiber mit den Tieren umgehen, wenn sie vom Menschen benötigt werden, um ein Handicap auszugleichen? 
Der Präsident des DEHOGA Bundesverbandes Guido Zöllick (3.v.l.) zusammen mit seinen Präsidiumskollegen Gerald Kink, Angela Inselkammer, Dr. Monika Gommolla, Detlef Pauls (1. Reihe v.l.), Fritz Engelhardt, Detlef Schröder, Dieter Wäschle (2. Reihe v.l.), Otto Lindner, Stephan von Bülow, Knut Walsleben (3. Reihe v.l.) sowie Marco Nussbaum und Haakon Herbst (4. Reihe v.l.). (Foto: © Dehoga)
Position
Position

Nur eine starke EU kann die Zukunft des Gastgewerbes sichern!

Der Hotelverband und der Dehoga rufen ihre Mitglieder explizit zur Teilnahme an der Europawahl auf. Laut den Verbänden verspricht nur eine leistungsfähige EU auch ein starkes Gastgewerbe. Für einen fairen Wettbewerb, weniger Bürokratie und mehr Flexibilität für die Wirtschaft braucht es vor allem politisches Engagement.