„Frauenhotel“ löst Männer-Shitstorm aus
„Hotel diskriminierend! Ich konnte nicht bei meiner Frau bleiben, weil ich ein Mann war!“, heißt es seitens eines Urlaubers bei den Bewertungen auf der Plattform Google. „Das Konzept des Hotels wirkt sexistisch und weiblich“, schreibt ein anderer. Ganze 36 Prozent der Hotelbewerter geben dem neu eröffneten „Som Dona“-Hotel auf Mallorca nur einen Stern von fünf Sternen, und die allermeisten davon wurden von Männern gepostet. Der Grund für diesen Shitstorm: Auf der Baleareninsel hat erstmals ein Hotel eröffnet, in welchem ausschließlich das weibliche Geschlecht Zutritt hat. Urlauberinnen auf Mallorca sollen einfach unter ihresgleichen bleiben können, wenn sie dies wünschen, so die eigentliche Mission der Betreiber. Doch die Internet-Gemeinde sieht das anders…
„Steigende Nachfrage befriedigen“
Von weiblichem Charakter ist das „Som Dona“ im mallorquinischen Küstenort Porto Cristo durchaus: Das komplette Hotelpersonal ist weiblich, an den Fluren hängen Frauenporträts und es haben auch nur Frauen ab 16 Jahren Zutritt zu diesem Gästehaus. Bei dem sogenannten Women-Only-Hotel gehe es Som-Chef Joan Enric Capellá zufolge nicht darum, sich in irgendeiner Form für Frauenrechte oder den Feminismus einzusetzen, sondern darum, eine steigende Nachfrage zu befriedigen.
„Wir werden die Behörden verklagen!“
Für zahllose Social-Media-Nutzer stellt sich die Sachlage ganz anders dar. „Es ist beschämend, dass es im 21. Jahrhundert in Europa eine Diskriminierung aufgrund des Geschlechts gibt. Sie sollten davon absehen, in faschistischen Einrichtungen zu buchen, die aufgrund von Rasse, Geschlecht oder Alter diskriminieren. Ich hoffe, dass niemand in dieses Hotel gehen wird, und wir werden die Behörden verklagen“, schreibt in spanischer Sprache ein Bewerter auf TripAdvisor.
Wegen „besonderem Service“ vom Diskriminierungsgesetz befreit
Rein rechtlich betrachtet kann den Hotelbetreibern jedoch nicht viel passieren. Der Kronenzeitung zufolge würden auf Mallorca diejenigen Unternehmen, die einen „besonderen Service“ anbieten, vom Diskriminierungsgesetz befreit sein… (krone.at/dpa-tmn/TH)