Corona-Pandemie

Ferienhotellerie im Westen Österreichs am stärksten betroffen

Frühstücksbuffet
Frühstücksbuffets, an denen sich die Gäste stauen, werden mit der hoffentlich baldigen Öffnung der Hotels in vielen Fällen wohl einem servierten Frühstück Platz machen (müssen). (© toyechkina – stock.adobe.com)
Mit nur neun Prozent Inlandsanteil in Tirol ist die Hotellerie besonders stark betroffen. Ein neues Resortpaper von MRP hotels zeigt mögliche Wege in der Krise auf.
Montag, 27.04.2020, 11:25 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

Die offiziellen Zahlen, die die Entwicklung der Coronavirus-Erkrankungen in Österreich betrachten, sehen gut aus. Allerdings ist selbst mit einem (positiv betrachteten) voraussichtlichen Ende der Pandemie in Österreich das Tal für die Hotellerie – insbesondere im Westen Österreichs – noch lange nicht durchschritten. In einem neuen Resort-Paper betrachtet das Hotellerie-Beratungsunternehmen MRP hotels insbesondere die Auswirkungen der Corona Pandemie und der damit einhergehenden Grenzschließungen und Einreisebestimmungen auf Österreichs Ferienhotellerie. Martin Schaffer, Geschäftsführer und Partner von MRP hotels, sieht starke Unterschiede zwischen dem Osten und Westen Österreichs: „Der Inlandsanteil an heimischen Touristen ist in den westlichen Bundesländern traditionell sehr niedrig. Tirol ist hier besonders hervorzuheben – mit nur neun Prozent Inlandsanteil ist das Bundesland besonders stark von den Grenzschließungen betroffen.“ Im Jahresverlauf sei ein Umsatzrückgang im Jahresverlauf von ca. 50 Prozent oder mehr nicht mehr auszuschließen. Der zu erwartende Umsatzverlust in Kombination mit höheren Betriebskosten aufgrund von steigenden Aufwänden für Hygiene, Service etc. werde die Resorthotellerie, härter als die Stadthotellerie treffen.

Dies sei auch ein wesentlicher Unterschied zum Nachbarland Deutschland: Teilweise liege hier der Inlandsanteil beim Ferientourismus – von Bundesland zu Bundesland abhängig – bei über 80 Prozent. Mit 50 Millionen Auslandsreisen jährlich, die zur Zeit nicht stattfinden können, besteht für Deutschlands Ferienhotellerie enormes Potenzial.

À la carte statt Buffet

Doch welche Maßnahmen können getroffen werden, um die erheblichen Einschränkungen, die die Attraktivität für die Gäste in Österreich einschränken, zumindest zu mindern? Martin Schaffer: „Die Effekte lassen sich nur durch sehr spezielle und individuell zugeschnittene Lösungen mindern, beispielsweise durch neue Restaurantkonzepte, die Richtung à la carte gehen und Massenabfertigungen an Buffets vermeiden. Gleichzeitig sollte man auch dem Trend zum Remote Working, der sich durch die Krise etabliert hat folgen und vermehrt die digitale Infrastruktur zur Verfügung stellen, die es ermöglicht, auch im Hotel arbeiten zu können. Gäste benötigen Urlaubsfeeling, trotz aller Corona Widrigkeiten.”

Unabhängig von den behördlichen Vorschriften sollte auch seitens der Hotellerie darüber nachgedacht werden, welche Tools – auch im digitalen Bereich – eingesetzt werden können, um den Gästen Sicherheit zu bieten. So könnte das Testen von Gästen und Mitarbeitern zu mehr Sicherheit führen. Temporäre und gut geplante Stilllegungen könnten ebenfalls in Betracht gezogen werden, um die gesamtwirtschaftlichen Negativeffekte in der Hotellerie zu bremsen und den Kapazitätsdruck zu verringern.

Unsichere Wintersaison

Unabsehbar aus heutiger Sicht sei der wirtschaftliche Ausblick auf die kommende Wintersaison: Durch die neuen Verordnungen in Bezug auf den Umgang mit Covid 19, wie zum Beispiel Abstandsregelungen, werden auch auf die zahlreichen Infrastrukturbetriebe wie zum Beispiel Seilbahnen und Lifte, aber auch beispielsweise Hütten schwere Zeiten zukommen.

Das gesamte Paper von MRP hotels findet sich auf einem eigenen Infopoint auf der Website: https://www.mrp-hotels.com/covid-19

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