Tourismus Niedersachsen

„Die meisten wollen nicht mit Test reisen“

Junge Frau unterschreibt Papiere an der Hotelrezeption
„Das ist schon ein dickes Brett, was uns die Landesregierung aufgebürdet hat“, so Ulrich von dem Bruch, Geschäftsführer der Lüneburger Heide GmbH, über die Bürokratie der Test-Dokumentation. (Foto: © sittinan/stock.adobe.com)
Der Tourismus in Niedersachen läuft langsam wieder an, durch die Einschränkungen können viele Hoteliers jedoch nicht kostendeckend arbeiten. Hinzu kommt die Dokumentation der Test und damit viel Bürokratie.
Dienstag, 11.05.2021, 15:49 Uhr, Autor: Natalie Ziebolz

Die vorsichtige Öffnung beim Tourismus in Niedersachsen ist für viele Hotels und Ferienanlagen nicht kostendeckend. „Wir haben normalerweise 10 Prozent Niedersachsen, die kommen, und 90 Prozent von weiter her“, sagte der Geschäftsführer der Lüneburger Heide GmbH, Ulrich von dem Bruch, am Dienstag. „Pfingsten tut richtig weh, da waren wir voll gebucht.“

Anreise nur mit negativem Schnelltest

Nach monatelangem Corona-Lockdown läuft der Tourismus seit dieser Woche wieder vorsichtig an. Vorerst können aber nur Menschen aus Niedersachsen Übernachtungen buchen, und die Sieben-Tage-Inzidenz muss unter 100 sein. Die Anreise ist gekoppelt an negative Schnelltests, dem Nachweis einer vollständigen Impfung oder die Genesung nach einer Infektion.

Nachfrage von Einheimischen zu gering

Von dem Bruch erzählte, ein Betreiber von 18 Ferienhäusern habe 17 Mietern absagen müssen. Die Nachfrage aus Niedersachsen könne den Ausfall für das kommende Himmelfahrtswochenende und Pfingsten (22.-24. Mai) nicht ausgleichen. Viele Gäste scheuten auch die Testpflicht vor der Anreise und am Urlaubsort. „Die meisten wollen nicht mit Test reisen, das trübt die Nachfrage“, bestätigte von dem Bruch. Camping sei ein bisschen besser: „Wir glauben, dass das das stärkste Segment werden wir.“

Bürokratie erschwert die Situation

Vieles müsse sich erst einspielen, wie das Dokumentieren der Tests. „Das ist schon ein dickes Brett, was uns die Landesregierung aufgebürdet hat“, meinte von dem Bruch. Erst müssten die Angestellten aus der Kurzarbeit zurückgeholt werden, dann die ganze Bürokratie bewältigt werden. Die Hoffnung gehe jetzt in Richtung der nächsten Landesverordnung Ende des Monats und eine mögliche Erlaubnis für Urlauber aus anderen Bundesländern.

(dpa/NZ)

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