DACH-Region im Krisenjahr besonders widerstandsfähig
Der Immobilienspezialist Engel & Völkers hat seinen Hotelmarkt Report Deutschland 2021 veröffentlicht. Schon eingangs heißt es darin Mut machend in großen Lettern: „Wir bleiben dabei: Die Welt wird wieder reisen!“. Gleichzeitig betont Andreas Ewald, Managing Director bei Engel & Völkers, in seinem Vorwort aber auch, dass man in dem diesjährigen Hotelmarkt Report den Fokus nicht nur auf Statistiken und Zahlen des Jahres 2020 legen will. Beim Blick auf die Übernachtungs- oder Auslastungszahlen sei eine positive Interpretation kaum möglich. Die Krise zeige aber durchaus, welche Marktcharakteristika die Erholung einer Destination fördern können.
Ergebnisse im Hotelmarkt Report Deutschland 2021
I. Bewegung auf dem Hotelmarkt
- Überall Strukturwandel:
Die Corona-Krise werde insbesondere in den Städtemetropolen zu einer strukturellen Neuordnung der Hotellerie führen, heißt es in der Hotelmarkt-Studie von Engels & Völkers. Übernahme von (Teil-)Betreibergesellschaften durch kapitalstarke Marktteilnehmer konnten bereits im Jahr 2020 beobachtet werden und seien auch für die kommenden Monate zu erwarten. Parallel werde es im Laufe der Markterholung der kommenden Jahre einen Selektionsprozess geben. Zielgruppenspezifische, ökologische, nachhaltige und digital ausgerichtete Hotelprodukte würden vor anderen von den zurückkehrenden Gästen profitieren. - Neue Rollenverteilung für Eigentümer?
Die Erholung des Hotelmarkts und die Performance des Betreibers rückten nun wegen hybrider Regelungen, Stundungsregelungen und vereinbarter Rückzahlungsmechanismen in den Vordergrund. Eine neue, aktivere Rolle der Hotelimmobilieneigentümer ist gefordert. - Die eigentlichen Werttreiber einer Hotelimmobilie
Die Immobilienexperten bei Engel & Völkers sind sich sicher: Obwohl die Branche selbst am Wenigsten für ihre missliche Lage verantwortlich ist, werde es in den kommenden Jahren zu einer Rückbesinnung auf die Kernwerte einer Hotelimmobilie kommen – Standort, Markt, Betreiber und Vertrag. Laut Einschätzung, werden nur Hotels mit entsprechend attraktivem Profil die Erwartung von Investoren und Banken erfüllen. - Investmentklasse Hotel
Das Delta der Preiserwartung zwischen Käufer und Verkäufer bestünde auch in Q1 2021 fort, prognostizieren die Immobilienexperten.
II. DACH-Region zeigt sich im Krisenjahr 2020 am Widerstandsfähigsten
Bei der Bewertung der Übernachtungsvolumina in Europa fällt das Ergebnis nicht unerwartet aus: Alle Länder sind massiv von der Corona-Krise betroffen. Allerdings seien die Rückgänge in der DACH-Region vergleichsweise niedriger ausgefallen, heißt es im Hotelmarkt Report 2021 von Engel & Völkers. Grund sei vor allem die Nachfrage deutscher Urlauber. So konnte Deutschland und seine Nachbarländer vor allem in den Sommermonaten vom Urlaub „zu Hause/bei Nachbarn“ profitieren.
Besonders stark betroffen sind südeuropäische Destinationen wie etwa Spanien und Griechenland. „Insgesamt zeigt sich ein deutliches Nord-Südgefälle bei den Übernachtungszahlen und der Resilienz der Hotelimmobilienmärkte in Europa. Hier spiegelt sich auch der jeweilige nationale Verlauf der Corona-Pandemie wider“, bewertet Andreas Ewald.
III. Deutschland in Zahlen
- 2011–2020 – Nächtigungen in Deutschland
Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Übernachtungen gegenüber 2019 um 40 Prozent auf rund 300 Mio. gesunken. Zwischen Juli bis September 2020 waren es nur ein Minus von rund 17 Prozent. Insgesamt sank das Nächtigungsvolumen 2020 unter das Niveau der 2000er Jahre. - Hotel-Transaktionsvolumen
Insgesamt ist das Hotel-Transaktionsvolumen 2020 um etwa 60 Prozent gegenüber 2019 gesunken, heißt es im Hotelmarkt Report 2021. Im Jahr 2020 erreichte das Hotel-Transaktionsvolumen eine Höhe von ca. 2,0 Mrd. EUR. Lässt man das 1. Quartal 2020 außer Acht, wechselten seit dem ersten Lockdown Hotelimmobilien im Wert von lediglich 700 Mio. EUR den Besitzer. Für das Jahr 2021 ist weiterhin mit einem zurückhaltenden Investmentmarkt zu rechnen. Als Gründe nennen die Immobilienexperten das bestehende Delta bei Kaufpreiserwartungen sowie ein herausforderndes Finanzierungsumfeld.
Andreas Ewald: „Das Jahr 2020 wird uns als Zeitenwende für die Hotelbranche in Erinnerung bleiben. Die Professionalität und Innovationskraft der Branche stimmt mich aber positiv, dass eine schnelle Markterholung in den nächsten Monaten gelingen kann.“
Den ausführlichen Hotelmarkt Report Deutschland 2021 von Engel & Völkers finden Sie: hier.
(Engel & Völkers/KP)