CEO verlässt Lindner Hotels
Mehr als 25 Jahre Erfahrung in Führungspositionen bei globalen Fortune 500-Unternehmen kann Martin Rinck bisher vorweisen. Zuletzt war er als Chief Brand Officer im Gesamtvorstand von Hilton im globalen Hauptsitz in Washington, DC tätig.
In dieser Rolle verantwortete er die Neuentwicklung und strategische Positionierung aller 18 Marken des Unternehmens mit weltweit gut 6.500 Hotels. Davor war er President Asia Pacific und trug maßgeblich zu dem schnellen Wachstum von über 500 Hotels in dieser Region bei. Ende 2022 kehrte er aus privaten Gründen nach Europa zurück.
Vorgänger Arnold Schwalie war 2,5 Jahre im Amt
Rinck sollte auf Arno Schwalie bei den Linder Hotels folgen. Dieser verließ das Unternehmen auf eigenen Wunsch. Schwalie hatte die Lindner Hotel Group in den vorangegangenen zweieinhalb Jahren durch eine umfassende Restrukturierung geführt. Unter seiner Führung wurden die Marken Lindner Hotels & Resorts und me and all hotels neu positioniert.
Das Markenportfolio des Unternehmens wurde durch die Fusion mit der 12.18. Group um die beiden Marken 7Pines Hotels & Resorts und die neu geschaffene L-Collection erweitert. Arno Schwalie hatte versucht, die Lindner Hotel Group wieder auf Wachstumskurs zu bringen und die strategische Kooperation mit Hyatt intensiviert.
Aus kam noch vor dem Beginn
„Mit Martin Rinck konnten wir ein Schwergewicht der Hotellerie für uns gewinnen. Ich bin überzeugt, dass er mit seiner Kompetenz, seiner internationalen Erfahrung und seiner Vielseitigkeit genau die richtige Person für das Unternehmen ist und er auf der geschaffenen Basis das Unternehmen gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen und CFO, Dr. Christoph Scherk, auf die nächste Ebene bringen wird. Wir freuen uns sehr auf seinen Einstieg.“
So begrüßte Jörg Lindner die neue Führungskraft noch vor drei Monaten. Allerdings hat Martin Rinck die Position wohl nie wirklich angetreten. Der Grund hierfür dürften die wirtschaftliche Schieflage sein, in die das Unternehmen geraten ist. Erst im Dezember wurde die Insolvenz öffentlich gemacht. Ein Schock, nicht nur für die Branche.
Schwere Zeiten
In Eigenverwaltung will sich das Unternehmen aus der wirtschaftlichen Krise herauskämpfen. Eine erste Konsequenz scheint nun das formelle Ausscheiden Rincks zu sein. Weder hat er seine Postion als CEO, noch als externer Berater jemals angetreten. Als Grund werden persönliche Überlegungen von Rinck angeführt. Weitere Informationen gibt es darüber hinaus bisher nicht.
Noch im August zeigte sich Martin Rinck äußerst optimistisch und voller Tatendrang: „Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe und auf meine Rückkehr in die Industrie, für die ich eine unglaubliche Leidenschaft habe. Gemeinsam mit der Familie Lindner und dem Leadership Team der Lindner Hotel Group wird es unser Ziel sein, das Portfolio weiterzuentwickeln, die jeweiligen Marken als ‚best-in-class‘ zu positionieren und auch international zu expandieren“.
Welchen Weg die renommierte Hotelgruppe jetzt einschlägt, bleibt abzuwarten. „Der Fokus der Lindner Hotels AG liegt nun auf den intensiven Gesprächen und Verhandlungen im Rahmen des angestrebten Insolvenzplanverfahrens“, sagt Aufsichtsratsvorsitzender Jörg Lindner. Das Unternehmen müsse alle Kräfte bündeln, um die Krise gut zu überstehen.
(Lindner Hotels/CHHI)