Auslastung und operativer Erfolg gesunken
In der abgelaufenen Wintersaison 2018/19 ist die Betten-Auslastung in der 4/5-Sterne Hotellerie in Österreich gegenüber dem Vorjahr um fünf Prozent schwächer ausgefallen, wie aus dem Marktbericht von der Prodinger Beratungsgruppe hervorgeht. Zunächst führten die ausbleibenden Schneefälle zu zaghaften Anfragen und Buchungen. Auch das Schneechaos im Jänner verunsicherte viele potenzielle Gäste. Der späte Ostertermin sorgte von Vornherein für eine durchaus schwierige Ausgangslage, erklärt Thomas Reisenzahn von der Prodinger Beratungsgruppe. Weitere Erkenntnisse:
- Gegenüber dem Rekordwinter 2017/18 musste man daher im abgelaufenen Winter ein Nächtigungs-Minus von 3,8 Prozent hinnehmen. Dennoch stiegen die Gesamterlöse pro Nächtigung zwischen November und März um 7,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
- Der RevPAR (Revenue per available Room), der das Verhältnis zwischen dem erzielten Zimmerumsatz (Netto-Logisumsatz) zu den verfügbaren Zimmern misst, konnte von € 138,- auf € 144,- um 4,9 Prozent zulegen.
- In den Betrieben waren um 3,7 Prozent mehr Mitarbeiter (Vollzeitäquivalent) als im Vorjahr angestellt. Die Mitarbeiterkosten in Relation zum Umsatz stiegen von 27,7 Prozent auf 28,9 Prozent. Der Wareneinsatz ist zum Vorjahr in etwa gleichgeblieben.
- Das operative Ergebnis, das mit dem GOP (Gross Operating Profit) gemessen wird, war im Winter 2018/19 rückläufig. Der GOPPAR (GOP per available Room) ging um 4,1 Prozent zurück.
- In der Wintersaison 2018/19 ist die Differenz zwischen Erträgen und den operativen Kosten höher ausgefallen. Den Betrieben bleibt weniger Geld zur Deckung der Abschreibungen und der Fremdkapitalzinsen über, wie aus dem Prodinger Marktbericht hervorgeht.
„Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass derzeit in der Ferienhotellerie die steigenden Kosten nicht mit Ertragssteigerungen abgefangen werden können. Ein Wermutstropfen ist die Niedrigzinspolitik, die für die nötige Bilanzkosmetik sorgt. Für die Hotelbetriebe ist die Umsetzung der Steuerreform eine dringende Notwendigkeit“, fasst Thomas Reisenzahn zusammen.