Auerbase: Erstes Marshotel auf der Erde geplant
Der Raum für die Auerbase liegt auf einem Plateau in Auerbach in der Oberpfalz in Bayern – genauer gesagt zwischen Nürnberg und Bayreuth, direkt an der A9.
Hier also soll das Themenhotel entstehen, das Gäste auf den roten Planeten schickt. Das Hotel soll bereits 2026 seine ersten Gäste empfangen. Dann können bis zu 200 „Marsianer“ in der Auerbase übernachten.
Die Idee hinter dem Hotel „Auerbase“
Hinter dem Projekt steht der Hotelier Gerald Stelzer, der bereits mit dem „Hotel Fronfeste – Rast im Knast“ in seiner Heimatstadt ein Themenhotel der Superlative betreibt. Das Haus befindet sich im ehemaligen Gefängnis in der Stadtmauer.
Während sein erstes Hotel, eines mit einer beeindruckenden Vergangenheit ist, möchte er nun eines bauen, das futuristisch ist.
Die Architektin Karin Müller plant das Hotel. Um es möglichst realistisch aussehen zu lassen, soll es aus einem 60.000 Quadratmeter großen Krater emporragen, das einem Meteoriten-Einschlag ähnelt. Das Material für den Boden und die Kraterwände will sie aus dem nahegelegenen Oberfranken beziehen.
Damit der Boden zumindest farblich dem des Mars möglichst nahekommt, setzt Stelzer auf roten Lehm aus Pegnitz.
So will Gerald Stelzer das Mars-Erlebnis möglichst authentisch machen
Schon bei ihrer Ankunft sollen die Gäste abgeholt werden und das Gefühl haben, die ihnen vertrauten Sphären zu verlassen.
Vom Parkplatz aus gehen sie durch eine Röhre, die ihnen mittels audiovisueller Effekte vorgaukeln soll, mit Lichtgeschwindigkeit durch die Galaxy zu reisen, um dann von einem Hologramm auf dem roten Planeten in Empfang genommen zu werden.
Schlafen, duschen, essen, wie auf dem Mars
Auch das Schlaf-, Dusch- und kulinarische Erlebnis sollen dementsprechend futuristisch angepasst werden.
So müssen Gäste auf all das verzichten, was man nicht mit auf den Mars mitnehmen könnte. Statt Fleisch in großen Mengen soll es eher das geben, was ein Wand-Schrebergarten bei Benebelung alles hergibt.
Und das Menü soll passend zur Stimmung der Gäste kreiert werden. Wie das gehen soll? Ähnlich wie in einem echten Space Shuttle soll ein Monitor die Vitalfunktionen der Gäste analysieren, ihre Stimmungen einfangen und dementsprechend einen Menüvorschlag liefern.
Übrigens: Der Koch, der die Menüauswahl der Gäste zubereitet, hat Erfahrung darin, auf engem Raum zu kochen. Denn er hat bereits auf einem U-Boot gezaubert.
Im Raumanzug über den Mars spazieren
Die mutigen Hotelgäste können sogar über die Kraterlandschaft des Mars spazieren. Aber das ist selbstverständlich nur in den obligatorischen Raumanzügen möglich – denn wie jeder weiß, ist es auf dem Mars schließlich gefährlich.
Nicht jeder findet das Projekt „Auerbase“ gut
Seit ein paar Tagen weist eine Rakete auf dem Grundstück des Hotels auf die ambitionierten Pläne von Stelzer hin. Während die einen das Projekt neugierig verfolgen, formiert sich mit der Bürgerinitiative „Stoppt das Marshotel“ auch Widerstand.
Der Initiator Frank Horchheimer kritisiert, dass für den Bau des Hotels grüne Wiese verödet werde, was in Zeiten der Klimakrise nicht mehr tragbar sei. Horchheimer hat große Bedenken, dass der Bau des Hotels die natürliche Vegetation im Keim ersticken werde.
(BR/THWA)