Atlantic Hotel Münster im Ausnahmezustand
Wie lebt es sich in der Sicherheitszone, Herr von Zabern?
Soweit so gut. Unsere Straße, die Engelstraße, gehört ähnlich wie die Achtermannstraße und die Herwarthstraße zu den definierten Sicherheitszonen der Stadt. Hier dürfen nur Personen mit „berechtigtem Interesse“ rein, wie es so schön im Beamtendeutsch heißt. Wir mussten unser ganzes Hotelteam im Vorfeld offiziell akkreditieren – in die Sicherheitszonen kommen während der Konferenz nämlich nur Menschen, die ihre Akkreditierung und ihren Ausweis vorlegen können. Ähnlich wie bei einer Flugreise werden wir samt unseren Taschen beim Betreten der Sicherheitszone gescannt. Unsere Lobby dürfte in den kommenden Tagen einer der sichersten Orte auf dem Planeten sein!
Wie haben Sie sich auf die Konferenz vorbereitet?
Mir ist es gerade während solcher Großereignisse wichtig, ein gewisses „business as usual“ beizubehalten. Wir haben ein gut eingespieltes Team und alle freuen sich auf die nächsten Tage. Im Rahmen der Vorbereitung haben wir intensiv mit den Stabstellen und vor allem mit dem BKA gesprochen und gemeinsame Begehungen des Hotels gemacht. Die Zusammenarbeit läuft äußerst professionell, routiniert und unaufgeregt ab.
Unaufgeregt? Gibt es denn nicht zahlreiche Extrawünsche seitens der Staatsgäste?
Nein, bisher nicht. Wir haben es hier nicht mit Popstars zu tun, deren Management vorher teils mehrseitige Tour-Rider mit den Vorlieben des Künstlers einreicht. Manch Absurdität dringt ja immer wieder mal an die Öffentlichkeit. So etwas habe ich in der Politik bisher nicht erlebt.
Werden Sie in den kommenden Tagen etwas Besonderes für Ihre Gäste anbieten?
Die einzige Abweichung vom Normalbetrieb – neben den Sicherheitsvorkehrungen – ist das Frühstück: Hier fangen wir in den kommenden Tagen eine halbe Stunde früher als sonst an. Schließlich wollen wir ja, dass unsere Staatsgäste in den kommenden Tagen gut gestärkt in ihre Konferenz starten können, um im Sinne aller gute Ergebnisse zu erzielen.
Wie ist die Stimmung in Münster?
Auf der einen Seite spüre ich bei vielen eine große Vorfreude, in der auch ein wenig Stolz auf unsere Stadt mitschwingt. Auf der anderen Seite ist natürlich auch Anspannung dabei. Es sind aktuell zwölf Demonstrationen geplant – wir drücken die Daumen, dass alles friedlich bleibt!
(Atlantic Hotels Gruppe/THWA)