Arcona Hotels & Resorts beantragt Insolvenz in Eigenverwaltung
Wie die Arcona Hotels & Resorts mit Sitz in Rostock am Montagabend mitteilte, sei es Ziel, mit dem Insolvenzantrag in Eigenregie das Unternehmen im Ganzen zu erhalten und für die Zukunft neu aufzustellen. Die Gehälter für die insgesamt rund 500 betroffenen Mitarbeiter seien durch das Insolvenzausfallgeld bis Ende Januar gesichert. Damit bleibe genügend Zeit für die nächsten Sanierungsschritte.
Unerwartete Herausforderungen
Das 2008 gegründete Unternehmen teilte mit, dass die während der anhaltenden Pandemie getroffenen Investitionsentscheidungen und die rasche Expansion des Unternehmens auf nicht vorhersehbare externe Faktoren getroffen seien.
Dazu zählten etwa der Krieg in der Ukraine, Engpässe in der Energieversorgung und die hohe Inflation. „Die daraus folgende allgemeine Kaufzurückhaltung der Gäste führte zu ganz erheblichen Umsatzeinbußen, insbesondere in den Gastronomien der Hotels“, hieß es weiter.
Die Chance für einen Neuanfang?
Die Entscheidung für die Insolvenz in Eigenverwaltung sei auch getroffen worden, um die Arbeitsplätze im Unternehmen zu sichern und Chancen für einen Neuanfang zu schaffen.
„Die Geschäftsführung ist zuversichtlich, dass dieser Schritt absolut richtig und notwendig ist, um die finanzielle Stabilität des Unternehmens wiederherzustellen und eine erfolgreiche Zukunft zu gestalten“, betonte die Unternehmensleitung weiter.
Arkona betreibt unter anderem Hotels auf Rügen, in Weimar, auf Sylt und in Eisenach. Die ausländischen Betriebe in Österreich und Spanien sind von der Insolvenz in Eigenverwaltung nicht betroffen. Ein Hotelprojekt in Hinterstoder/Oberösterreich wurde den Angaben zufolge bereits vor einigen Tagen vom Eigentümer der Immobilie übernommen.
Update: Antrag bewilligt
Das Amtsgericht Rostock hat dem Antrag des Hotel-Unternehmens Arcona Hotels & Resorts auf Gruppeninsolvenz in Eigenverwaltung stattgegeben. Zudem sei Rechtsanwältin Ulrike Hoge-Peters als vorläufige Sachwalterin vorgeschlagen und bestellt worden, teilte der für Insolvenzsachen zuständige Pressesprecher am Amtsgericht Rostock am Dienstag auf Anfrage mit.
Es seien Anträge für die Holding sowie sieben Tochtergesellschaften gestellt worden. Arcona betreibt unter anderem Vier- und Fünfsterne- Hotels in Weimar, Eisenach und auf Sylt sowie mehrere Hotels auf Rügen und Usedom. Für alle deutschen Betriebe hatte das Unternehmen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Bei dieser Insolvenzvariante behält die Geschäftsführung weiterhin die Kontrolle.
Wie geht es weiter?
Es werde nun im sogenannten Eröffnungsverfahren durch die Sachwalterin geprüft, ob eine Insolvenz vorliege. Nach den bisherigen Darstellungen habe zumindest bei Antragstellung eine Zahlungsunfähigkeit gedroht, so der Gerichtssprecher. Ein Insolvenzverfahren sei aber durchaus eine Chance für eine Restrukturierung eines Unternehmens. Dies müsse auch im Antrag umfangreich dargestellt werden. „Das ist hier passiert.“
(Arcona Hotels & Resorts/dpaKAGI)