Interview

„Wir vergessen unsere Abholkunden nicht“

Xavier Plotitza
Xavier Plotitza (47) war in der Vergangenheit schon für Metro in Österreich, Ungarn und Frankreich tätig. Seit Anfang November 2018 ist er neuer Generaldirektor von Metro Österreich. (© Fotostudio MCCAT)
Der gebürtige Franzose Xavier Plotitza hat dieser Tage die Unternehmensführung von Metro Österreich übernommen. Mit HOGAPAGE sprach er im Rahmen der „Alles für den Gast“-Messe über seine künftigen Pläne.
Mittwoch, 14.11.2018, 11:19 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

HOGAPAGE: Gratulation zu Ihrer neuen Funktion. Der Wechsel von Arno Wohlfahrter zu Ihnen ist aber für viele überraschend – und auch ziemlich schnell – gekommen.
Xavier Plotitza: Vielen Dank. Der Wechsel hat vielleicht schnell ausgesehen, aber er war natürlich schon länger geplant. So etwas geht nicht von heute auf morgen und mein Vorgänger scheidet auch im besten Einvernehmen aus.

Welche Ziele setzen Sie sich für Ihre künftige Arbeit? Welche Schwerpunkte wollen Sie etwa gegenüber Ihrem Vorgänger verändern?
Ich bin gerade seit fünf Tagen auf diesem Sessel. Ich denke, es wäre respektlos gegenüber Arno Wohlfahrter, wenn ich in dieser Situation sofort erkläre, was ich alles neu machen möchte. Was ich allerdings auch aus meiner Erfahrung bei Metro Frankreich und anderen Unternehmen sagen kann ist, dass wir unsere Prozesse in Richtung HoReCa-Bedürfnissen und unsere Dienstleistungen noch weiter verbessern müssen. Auch die Themen Nachhaltigkeit und Umwelt werden weiter Priorität haben.

Zu den gefragten Dienstleistungen im Großhandel zählt ja auch die Zustellung. Ist dieser Bereich weiterhin im Steigen?
Absolut. Die Nachfrage nach der Zustellung von Waren steigt weiterhin und wir werden diese Dienstleistung auch weiterhin ausbauen. Allerdings – und das ist mir ein wichtiges Anliegen – wir werden auch unsere Abholkunden nicht vergessen. Das wäre ein großer strategischer Fehler. Wir bieten ein riesiges Sortiment, auch und gerade im Frischebereich, das für unsere Abholkunden weiterhin attraktiv bleiben wird. Das kann man auch an unserem Messestand hier in Salzburg sehen, der doppelt so groß ist wie im vergangenen Jahr.

Welche inhaltlichen Schwerpunkte hat Metro denn 2018 auf der Messe gesetzt?
Unter anderem präsentieren wir hier unser Dienstleistungsangebot, etwa die Möglichkeit für Metro-Kunden, eine kostenlose moderne Webseite zu erstellen. Ein anderer Schwerpunkt sind unsere Masterclass-Vorführungen, bei denen unsere Kunden nicht nur etwas Gutes zu essen bekommen, sondern auch praktische To-do-Tipps erhalten. Hier wollen wir junge Köche mit einer modernen Küche ansprechen. Aber wir präsentieren auch einige Start-up-Partner hier. Diese Idee mit den Start-up-Regalen in den Märkten kommt ja aus Deutschland und läuft sehr erfolgreich.

Plant Metro eine weitere Expansion in Österreich? Gibt es neben den zwölf existierenden Märkten noch weiße Flecken auf der Landkarte?
Die Frage taucht immer wieder auf und die Antwort darauf lautet immer wieder: Wenn es eine interessante Möglichkeit für unser Konzept zur Expansion gibt, dann werden wir das tun. Metro ist ein großer Konzern, der weiß, wie das geht. Aber man muss sich halt vorher genau überlegen, ob sich dieser Schritt lohnt. Projekte haben wir in mehrerer Hinsicht einige im Kopf, ob diese aber Realität werden, lässt sich im Moment noch nicht sagen.

Regionalität ist neben Bio-Lebensmitteln schon länger ein großer Trend. Wie schwierig ist dieses Thema für einen Großkonzern, der dadurch für ein Produkt nicht einen Lieferanten, einen Ansprechpartner hat, sondern viele?
Regionalität ist in der Tat ein sehr wichtiges Thema für Metro. In manchen Märkten bieten wir bis zu 700 Regionalprodukte an. Im Hintergrund läuft da sehr viel bei uns. Und es stimmt, dass regionale Herkunft in der Gastronomie immer stärker verlangt wird, während Bio etwa eher ein Endverbraucher-Thema ist. Wir werden dieses Thema also auch weiterhin fördern. Gerade per Online-Shop lassen sich etwa auch Produkte von kleinen Produzenten vermarkten.

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