Rewe kauft Lekkerland
Die Rewe Group übernimmt vollständig die Lekkerland Gruppe. Das bestätigten jetzt beide Seiten. Durch den Zusammenschluss will der Kölner Handelsriese Rewe den neuen Geschäftsbereich „Convenience“ innerhalb seiner Unternehmensgruppe aufbauen. Rewe begründet den Kauf damit, dass die Unterwegs-Versorgung und der Außer-Haus-Verzehr zu den Bereichen mit den größten Wachstumschancen im Lebensmittelhandel gehören.
Lionel Souque, Vorstandsvorsitzender der REWE Group erklärte dazu: „Die Unterwegs-Versorgung und der Außer-Haus-Verzehr gehören zu den stärksten Trends unserer Branche und werden zukünftig eine noch wichtigere Rolle spielen. Denn nicht nur junge Menschen kaufen und verzehren Mahlzeiten und Snacks immer öfter unterwegs. Deshalb haben wir in den vergangenen Jahren unsere Convenience-Sortimente kontinuierlich erweitert und qualitativ verbessert. Die Kombination dessen mit der spezialisierten Logistik und der umfassenden Großhandels- und Convenience-Expertise von Lekkerland ist ein überzeugendes Erfolgsrezept für die Zukunft in einem wichtigen Segment des Lebensmittelmarktes. Das gilt hier in Deutschland ebenso wie im europäischen Ausland, wo Lekkerland tätig ist. Wir freuen uns sehr auf die zukünftige Zusammenarbeit mit den neuen Kolleginnen und Kollegen, die wir herzlich willkommen heißen.“
Rewe will ein Stück vom „Außer-Haus-Markt“-Kuchen
Die Lekkerland-Gruppe beliefert in Deutschland und sechs anderen europäischen Ländern unter anderem Tankstellenshops, Kioske, Tabakwarengeschäfte und Schnellrestaurants. Insgesamt beziehen rund 91.000 Verkaufsstellen Waren über Lekkerland. Im vergangenen Jahr hat die Gruppe mit rund 4900 Mitarbeitern etwa 12,4 Milliarden Euro umgesetzt, davon gut die Hälfte in Deutschland. Die Rewe-Gruppe hat 2018 einen Gesamtumsatz von 61,2 Milliarden Euro erzielt.
Wie bedeutend der Außer-Haus-Verzehr inzwischen ist, wird aus Angaben des Kölner Handelsforschungsinstituts EHI deutlich. Wie Handelsexperte Michael Gerling sagt, sei es ein attraktiver, wachsender Markt. Rund ein Drittel des jährlichen Gesamtumsatzes von 240 Milliarden Euro entfielen auf Restaurants, die Systemgastronomie und andere Verkaufsstellen des Außer-Haus-Verzehrs. „Davon möchte sich Rewe ein größeres Stück abschneiden.“
Die Übernahme steht unter dem Vorbehalt der Freigabe durch die Wettbewerbsbehörden. (dpa/ots/KP)