Oetker-Gruppe wird geteilt
Darüber, wie sich Dr. Oetker künftig ausrichten soll, konnte sich nicht geeinigt werden. Somit wird der Konzern jetzt aufgespalten. Das teilte das Unternehmen am Donnerstag in Bielefeld mit.
Die Gesellschafter Alfred, Carl Ferdinand und Julia Johanna Oetker übernehmen unter einem gemeinsamen Dach unteren anderen die Töchter Henkell & Co. Sektkellerei, die Martin Braun Backmittel KG, die Chemiefabrik Budenheim, einige Häuser aus der Hotelsparte sowie die Kunstsammlung August Oetker. „Mit dieser Entscheidung überwinden die Gesellschaftergruppen ihre unterschiedlichen Vorstellungen zur Führung und Strategie der Oetker-Gruppe. Eine entsprechende Trennungsvereinbarung ist von allen Eigentümern unterzeichnet worden“, heißt es in einer offiziellen Mitteilung der Oetker-Gruppe.
Die Trennungsvereinbarung soll noch in diesem Jahr vollzogen werden. „Die Entscheidung hat keine Auswirkungen für die Mitarbeiter in den einzelnen Unternehmen der Oetker-Gruppe“, heißt es in der Mitteilung.
Auch Hotelsparte betroffen
Der umsatzstärkste Teil mit Lebensmitteln (Pizzen, Backmischungen, Tiefkühltorten und Pudding), die Radeberger Gruppe sowie einige Hotels bleiben in der Hand der Gesellschafterstämme von Richard und Philip Oetker, Rudolf Louis Schweizer, Markus von Luttitz sowie Ludwig Graf Douglas. 2020 hatte Dr. Oetker einen Umsatz von 7,3 Milliarden Euro vermeldet.
Aus der Hotelgruppe gehen an die jüngsten Geschwister Alfred, Carl Ferdinand und Julia Johanna Oetker unter dem Namen Geschwister Oetker Beteiligungs KG die Oetker Hotel Management Company und das Hotel Le Bristol in Paris sowie das Château du Domaine St. Martin in Vence. Die anderen Gesellschafter behalten das Brenner’s Park Hotel in Baden-Baden und das Hôtel du Cap-Eden-Roc in Antibes. Auch bleibt der gerade übernommene Getränkelieferdienst Flaschenpost bei den Gesellschaftstämmen um Richard Oetker.
37.000 Beschäftigte weltweit
Für Dr. Oetker und seine Tochterfirmen arbeiten weltweit rund 37.000 Beschäftigte. Die Geschäftsbereiche waren bisher wie folgt aufgeteilt. Nahrungsmittel (Dr. Oetker, Conditorei Coppenrath & Wiese, Martin-Braun-Gruppe), Bier und alkoholfreie Getränke (Radeberger-Gruppe), Sekt, Wein und Spirituosen (Henkell, Freixenet), Luxushotels, Chemische Industrie und Logistik sowie dem Bankhaus Lampe.
Das Bankhaus steht vorbehaltlich der Zustimmung der Aufsichtsbehörden vor dem Verkauf. Dies war bereits vor der Aufspaltung entschieden worden.
(dpa/MK)