Österreichs C&C-Handel öffnet für Endverbraucher
Licht und Schatten derzeit im Handel: Während die großen Supermarkt-Ketten mit Überlastung kämpfen und händeringend Mitarbeiter suchen, kämpft der gastrolastige C&C-Handel mit entsprechenden Ausfällen. Als Reaktion darauf öffnen jetzt etliche Großmärkte ihre Geschäfte auch für Endverbraucher ohne Kundenkarte. Eine Maßnahme, die getroffen wurde, „um den Auftrag als Grundversorger nachkommen zu können“, wie es etwa in einer Aussendung von Metro Österreich heißt. Metro Österreich CEO Xavier Plotitza: „Wir sind in der Lage, die aktuelle herausfordernde Versorgungslage entschärfen zu können. Unsere Flächen erlauben uns größere Lager und daher haben wir schneller Zugriff auf derzeit stark nachgefragte Warengruppen. Wir haben genug Raum, wo man in gesunder Distanz zueinander einkaufen kann und bieten Verpackungseinheiten, die auch für den Haushalt taugen.“
Auch das speziell im Westen Österreichs stark präsente Handelshaus Wedl hat seine Pforten schon seit ein paar Tagen für Endverbraucher geöffnet. „Allerdings sind wir – im Gegensatz zu mancher Konkurrenz – traditionell wirklich auf die Gastronomie spezialisiert. Mit unseren Packungsgrößen wird also ein Ein-Personen-Haushalt nicht wirklich froh werden“, erklärt Wedl-Marketingleiterin Birgit Delmarco gegenüber HOGAPAGE.
Ebenfalls für die Allgemeinheit geöffnet sind seit kurzen alle Transgourmet-Märkte in Österreich. „Wir haben nun Rechtssicherheit und öffnen unsere 13 Transgourmet- und Transgourmet Cash&Carry-Standorte bundesweit auch für Endverbraucher,“ so Geschäftsführer Thomas Panholzer. Und weiter: „Wir wollen mit diesem Schritt dazu beitragen, die Versorgung in Österreich sicherzustellen und unser Sortiment rund um Frischware, Grundnahrungsmittel und Getränke allen Menschen in Österreich anbieten.“
Transgourmet-Mitarbeiter fast geschlossen in Kurzarbeit
Nichtsdestoweniger richtet man sich im C&C-Handel auf massive Umsatzrückgänge ein. Bei Transgourmet etwa rechnet man mit einem Minus von bis zu 70 Prozent für die nächsten Monate. „Wir müssen realistisch davon ausgehen, dass sich die Situation erst im Sommer wieder entspannen wird“, so Panholzer. Aus dem Grund sollen auch fast alle Mitarbeiter inklusive der leitenden Angestellten ab dem 23. März für drei Monate das Covid-19 Kurzarbeitsmodell in Anspruch nehmen. Damit soll die krisenhafte Situation durch den Wegfall der Gastronomie-Umsatze bewältigt, Arbeitsplätze langfristig gesichert und das Unternehmen wirtschaftlich stabilisiert werden.