Und täglich grüßt das Murmeltier

Neuer Streit um Sonntagsöffnung in Wien

Frau läuft an Boutique vorbei
Was in Rom, London oder Bratislava, aber auch in Kitzbühel, St. Gilgen oder Velden für Touristen selbstverständlich ist – sonntags einkaufen zu gehen – bleibt bis auf weiteres in Wien unmöglich. ( © WienTourismus/Peter Rigaud)
Die ÖHV wagt einen neuen Vorstoß für liberalere Ladenschlussgesetze in Wien, um Touristen internationale Standards bieten zu können. Die Gewerkschaft lehnt die Idee wie immer ab.
Donnerstag, 27.06.2019, 11:28 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

Alle Jahre wieder: Tourismusvertreter verlangen Möglichkeiten zur Sonntagsöffnung der Geschäfte in Wien, Gewerkschaft und oft auch die Wirtschaftskammer sagen „njet“. So auch jetzt wieder: „Es sind zwei einfache Rechnungen: Öffnet der Wiener Handel am Sonntag, geben Gäste Geld aus, und zwar auch die Tagestouristen. Und das schafft Arbeitsplätze. Dass wir die gerade in Wien gut brauchen, ist ja kein Geheimnis“, erklärte Michaela Reitterer, Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), dieser Tage. Die Erwartungshaltung sei außerdem, dass der Handel in einer Stadt wie Wien, so wie in den allermeisten Städten weltweit, seine Waren auch am Sonntag anbiete.

Die erste Reaktion seitens der Gewerkschaft kam wenig überraschend: „Die Mehrheit der Wähler sind Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, welche den Sonntag als Erholungszeit vom immer heftiger werdenden Arbeitsstress zu schätzen wissen und die Freizeit am Sonntag der Familie widmen wollen. Deshalb bleibt für uns der Sonntag heilig“, meinte Fritz Pöltl, Landesgeschäftsführer der Fraktion christlicher Gewerkschafter (FCG) Wien. Die ständig neuen Tourismusrekorde in Wien würden sogar eindeutig beweisen, dass die Gäste auch ohne Sonntagöffnung nach Wien kämen – vielleicht sogar gerade deshalb. Da die Touristen in Wien im Schnitt ohnehin zwei bis drei Tage blieben, würden genügend Möglichkeiten geboten, in Wien auch ohne Sonntagöffnung einkaufen zu können, meinte Pöltl.

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