Veranstaltungsjahr 2021

Messebranche zeigt sich verhalten optimistisch

Eine Halle in einer Messe
Messeveranstalter gehören zu den Hauptleidtragenden der harten Corona-Maßnahmen. Doch jetzt setzt man auf das zweite Halbjahr 2021. (© kwanchaift/stock.adobe.com)
Trotz derzeitiger Corona-Lage und der harten Lockdown-Maßnahmen hofft die Messebranche, 2021 ins klassische Geschäft zurückkehren zu können. Zudem gibt es Kritik an der Bundesregierung.
Freitag, 08.01.2021, 08:57 Uhr, Autor: Thomas Hack

Vorsichtiger Optimismus in der Krise: Die Leipziger Messe strebt nach dem Corona-Jahr 2020 zurück zu herkömmlichen Messen mit persönlichen Treffen, wie die Geschäftsführer Markus Geisenberger und Martin Buhl-Wagner dieser Tage verlauten ließen. „Wir Menschen sind soziale Wesen. Wir wollen uns persönlich erleben, um Sympathie zu entwickeln und Vertrauen zu fassen. Nur so entsteht Zusammenarbeit“, sagt Buhl-Wagner. „Die Pandemie zeigt überdeutlich die Unverzichtbarkeit von Präsenz-Messen und -Kongressen.“ In den ersten drei Monaten des neuen Jahres rechnet in der Branche aber noch niemand mit Publikumsveranstaltungen.

Auch Gastgeber sind die Leidtragenden

Die großen Messe-Gesellschaften befinden sich in öffentlichem Eigentum und  können auf finanzielle Unterstützung der Länder oder Kommunen setzen. Doch dies berührt noch keineswegs die Jobs, die direkt mit dem Messegeschäft verbunden sind – wie etwa Messebauer, Gastgeber, Taxifahrer und Spediteure. Der Chef des Branchenverbandes AUMA, Chef Holtmeier erläutert dazu, dass die Veranstaltung von Messen in normalen Jahren 28 Milliarden Euro zur Wirtschaftsleistung beitrage. Davon seien 2020 nur rund 6 Milliarden übrig geblieben.

„Fixkostenbasierte Hilfe statt monatlich wechselnder Programme“

Jan Kalbfleisch, Geschäftsführer des Fachverbands Messe- und Ausstellungsbau (Famab) kritisierte darüber hinaus die Corona-Hilfen der Bundesregierung. Sie wechselten zu oft, und die Novemberhilfen etwa seien so kompliziert und mit Ausnahmen belegt, dass bei den Unternehmen kaum etwas ankomme. „Wir sagen immer: Man kann fast froh sein, dass man dort nicht noch was einzahlen muss.“ Der Verbandschef fordert eine feste, fixkostenbasierte Hilfe für die Unternehmen statt monatlich wechselnder Programme, von denen man nicht wisse, was am Ende übrig bleibt. 2021 rechnet Kalbfleisch im zweiten Halbjahr mit einer Belebung des Geschäfts. (lsn/TH)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Metro
Wirtschaft
Wirtschaft

Metro setzt wieder mehr um

Der Handelskonzern Metro profitiert von guten Geschäften insbesondere im Ausland. Auf dem Heimatmarkt läuft es hingegen noch nicht so rund.
Paul Morzynski (l.) und Patrick Weber, Geschäftsführer der Deutschen Confiserie Holding
Folgen der Krise
Folgen der Krise

Insolvenz: Arko, Eilles und Hussel stellen Antrag in Eigenregie

Die Deutsche Confiserie Holding, zu der die drei Süßwarengeschäfte gehören, hat aufgrund wirtschaftlicher Folgen der Corona-Krise Insolvenz angemeldet. Einer der Geschäftsführer ist zudem Inhaber des Grand Hotels Heiligendamm.
Feinkost Käfer.
Wirtschaft
Wirtschaft

Feinkost Käfer will expandieren

Um die Einbußen in seinem Party-Service-Segment auszugleichen, plant das Münchner Feinkostunternehmen Käfer zehn neue Boutiquen mit Cafés sowie einen buchbaren Weihnachtsmarkt.
Thorsten Schwede, Thomas Rudelt und Theresa Imre
Europäisches Forum Alpbach
Europäisches Forum Alpbach

Krise als Turbo für Nachhaltigkeit

Metro Österreich war zum vierten Mal in Folge Partner des Europäischen Forum Alpbach (EFA) – auch wenn in diesem Jahr Vieles anders ist.
EU-Parlament in Brüssel
Verbraucherpolitik
Verbraucherpolitik

EU will verpflichtende Nährwertlogos für alle Länder

Brüssel will alle EU-Staaten zu Nährwertlogos auf Lebensmittelverpackungen verpflichten. Das System soll sich an die Konzeption von „Nutriscore“ anlehnen.
Bäckerei Dat Backhus
Corona-Folgen
Corona-Folgen

Bäckerei-Kette „Dat Backhus“ insolvent

Die Hamburger Kette „Dat Backhus“ hat einen Insolvenzantrag mit dem Ziel der Planinsolvenz gestellt. Betroffen sind nun 120 Filialen mit 1.300 Beschäftigten.
Das Logo von Real
Handel
Handel

Edeka und Kaufland übernehmen Real-Märkte

Insgesamt 141 Filialen der Supermarktkette Real werden jetzt an Edeka und Kaufland gehen. Die Mitarbeiter sollen übernommen werden.
Metro St. Pölten innen
Corona
Corona

Österreichs C&C-Handel öffnet für Endverbraucher

Mit dieser Maßnahme wollen die Großmärkte die Versorgungssicherheit der Bevölkerung sichern, gleichzeitig aber auch einen Teil des Geschäftsausfalls kompensieren.
Ein Supermarkt von Real
Verkauf
Verkauf

Supermarktkette Real wird zerschlagen

Die Verträge für den Verkauf von Real sind unterschrieben. Die Supermarktkette soll nun zerschlagen werden. Doch bis Kunden und Mitarbeiter Klarheit über das Schicksal einzelner Filialen haben, kann es noch Monate dauern.