Schon seit Februar

Edeka nimmt weitere Nestlé-Artikel aus dem Sortiment

Das Logo von Edeka
Edeka verschärft seine Konfrontation mit Nestlé. (Foto: picture alliance/Foto Huebner)
Schon vor Wochen hatte Edeka damit begonnen, Produkte des Lebensmittelherstellers Nestlé aus dem Sortiment zu nehmen. Der Supermarkt will die Zahl der verbannten Artikel nun weiter erhöhen.
Montag, 09.04.2018, 13:08 Uhr, Autor: Markus Jergler

Der seit Wochen schwelende Streit zwischen Edeka und Nestlé spitzt sich weiter zu. Wie die „Lebensmittel Zeitung“ mitteilt, wurden schon im Februar 163 Produkte aus dem Sortiment des größten deutschen Lebensmittelhändler entfernt, welche für rund 20 Prozent des Umsatzes stehen, den der Händler mit den Artikeln des Schweizer Konzerns erzielt. Jetzt werde der Bann auf 30 Prozent der Erlöse ausgeweitet.

Edeka wollte den Bericht am Freitag auf Anfrage nicht kommentieren. Ein Nestlé-Sprecher betonte, der Konzern bedaure die Situation und hoffe weiter, schon bald zu einer Einigung zu kommen.

Edeka agiert in dem Streit mit Nestlé nicht allein, sondern im Schulterschluss mit den anderen Mitgliedern der europäischen Händlerallianz Agecore: Intermarché, Coop Schweiz, Conad, Eroski und Colruyt. In Branchenkreisen hieß es, beide Seiten ließen die Muskeln spielen, um im Preiswettbewerb die Oberhand zu behalten.

Produktverbannungen nicht ungewöhnlich
Im Rahmen der regelmäßigen Preisverhandlungen zwischen Händlern und Herstellern sind vorübergehende Auslistungen von Produkten, aber auch die zeitweilige Einstellung der Belieferung durch die Hersteller nicht ungewöhnlich. Auch bei der Supermarktkette Real war in den vergangenen Wochen eine ganze Reihe von Produkten nicht erhältlich, weil sich der Händler-Verbund RTG, zu dem die Kette gehört, mit mehreren Lieferanten über die Konditionen stritt. Inzwischen sei der Konflikt aber beigelegt. Es gebe keinen Lieferstopp mehr, sagte ein Unternehmenssprecher am Freitag.

Schon im Sommer 2015 suchten Kunden der Supermarktkette zeitweise vergeblich nach Produkten von Herstellern wie Dr. Oetker, Nestlé oder Müller Milch. Erst als sich beide Seiten im Streit über die künftigen Lieferkonditionen geeinigt hatten, füllten sich die Regale wieder. (dpa/MJ)

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