Handel

Deutschlands Weinexporte steigen

Drei Weinflaschen mit deutschem Wein vor einem Stadtpanorama in den USA
Der Weinexport in die USA ist leicht zurückgegangen – insgesamt war 2019 jedoch ein erfolgreiches für deutschen Wein im Ausland. (Foto: ©Deutsches Weininstitut [DWI])
Das vergangene Jahr zeichnet eine positive Bilanz für deutsche Weine, die ins Ausland ausgeführt wurden. Großteils gab es erfreuliche Entwicklungen. Für 2020 stehen jedoch gleich mehrere Herausforderungen bevor.
Dienstag, 03.03.2020, 11:39 Uhr, Autor: Kristina Presser

2019 war ein erfolgreiches Jahr für deutsche Weine auf dem Weg ins Ausland. Wie das Deutsche Weininstitut (DWI) jetzt berichtet, legten die exportierten Weinmengen gegenüber dem Vorjahr um drei Prozent auf 1,04 Millionen Hektoliter zu. Der Wert der ausgeführten Weine ist dagegen leicht um 0,6 Prozent auf 305 Mio. Euro gesunken und der Durchschnittspreis um elf Cent auf 2,93 €/l zurückgegangen. DWI-Geschäftsführerin Monika Reule: „Diese Entwicklung ist in erster Linie auf den ertragreichen Weinjahrgang 2018 zurückzuführen, der auf einen außergewöhnlich ertragsschwachen Jahrgang 2017 folgte. Aufgrund des größeren Weinangebots konnte in den hart umkämpften Exportmärkten der bis dahin höchste Exportdurchschnittspreis für unsere Weine oftmals nicht gehalten werden.“

Überblick über die wichtigsten Exportmärkte

Der wichtigste deutsche Weinexportmarkt, die USA, entwickelte sich 2019 rückläufig. Dies dürfte auch an einem anhaltenden Rückgang des Weinkonsums in dem weltweit größten Weinmarkt liegen, der sich nach vielen Jahren des Wachstums erstmals 2018 eingestellt hat. Für die deutschen Weinexporteure hatte dies ein Minus von vier Prozent bei den ausgeführten Weinmengen auf 164.000 Hektoliter zur Folge, bei einem gleichzeitigen Umsatzrückgang von neun Prozent auf 65 Mio. Euro.

Die im Oktober eingeführten US-Handelszölle von 25 Prozent auf deutsche Weine haben sich 2019 noch nicht auf die Gesamtjahresbilanz ausgewirkt. Sie werden sich jedoch mit Sicherheit im Laufe dieses Jahres deutlich negativ bemerkbar machen.

Positiv auf die deutschen Weinexporte hat sich der Wegfall der Weineinfuhrzölle in Japan ausgewirkt. Im Februar 2019 ist das JEFTA-Freihandelsabkommen mit der EU in Kraft getreten. So konnten die deutschen Weinexporteure in Japan in diesem Jahr eine 17-prozentige Mengensteigerung und einen Wertzuwachs von 13 Prozent erzielen.

Ebenfalls positiv haben sich im vergangenen Jahr die Ausfuhren deutscher Weine nach Skandinavien und Dänemark entwickelt. Zusammengenommen werden in diese vier Länder zwischenzeitlich 182.000 Hektoliter im Wert von 56 Millionen Euro exportiert, was einem Plus von vier Prozent im Wert und zwei Prozent in der Menge entspricht.

In China ist es 2019 dagegen gelungen, den Durchschnittspreis gegen den Trend um 35 Cent auf 5,17 €/l zu steigern. Dadurch ist der Wert der Weinausfuhren in den fünftwichtigsten deutschen Weinexportmarkt um zwei Prozent auf 17 Millionen Euro gestiegen. Im selben Zug ging allerdings die Exportmenge um fünf Prozent auf 33.000 Hektoliter zurück. Im Hinblick auf die Coronavirus-Epidemie rechnet das DWI, wie es mitteilt, für die ersten Monate dieses Jahres mit spürbaren Rückgängen im Chinageschäft.

Insgesamt ist, laut DWI-Chefin Reule, in diesem Jahr mit einer verschärften Wettbewerbssituation auf den internationalen Weinmärkten zu rechnen – auch angesichts der bestehenden Handelskonflikte und der Auswirkungen des Brexits. „In 2020 wird es eine Herausforderung sein, das erreichte Niveau im Weinexport zu halten“, erklärte Reule.

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