Osterurlaub-Diskussion

Zöllick: „Ein erneuter Schlag ins Gesicht der Branche“

Guido Zöllick
Guido Zöllick, Dehoga-Präsident. (©picture alliance / ZB | Stefan Sauer)
Mit den aktuellen Osterurlaub-Diskussionen wächst der Unmut in der Branche weiter: Dehoga-Präsident Zöllick fordert nun schnelle Auszahlungen und konkrete Öffnungsperspektiven.
Montag, 15.02.2021, 13:51 Uhr, Autor: Thomas Hack

Einer aktuellen Dehoga-Umfrage zufolge betrug der Umsatzverlust im Januar 2021 im Vergleich zum Vorjahr 78,0 Prozent. „Ende Februar sind wir schon wieder vier Monate geschlossen“, ließ nun Verbandspräsident Guido Zöllick dazu verlauten. Die sofortige Auszahlung der versprochenen Hilfen an alle Unternehmen sei jetzt überlebenswichtig, sagt Zöllick und kritisiert erneut die viel zu langsame Abwicklung seitens der Regierung. Erst 63,5 Prozent der Betriebe haben laut der Dehoga-Umfrage die kompletten Novemberhilfen erhalten. Bei den Dezemberhilfen sind es sogar nur 23,3 Prozent. Größere Unternehmen könnten noch nicht einmal einen Antrag stellen, berichtet Zöllick.

Umfrage: 83,6 Prozent der Betriebe fordern Öffnung vor Ostern

In dieser Situation sorgen Vorstöße wie des sächsischen Ministerpräsidenten Guido Kretschmer zum Osterurlaub für massive Empörung in der Branche: „Die pauschale Absage des Osterurlaubs ist völlig inakzeptabel und ein erneuter Schlag ins Gesicht der Branche“, sagt Zöllick. „Die Politik hat die Aufgabe, das Infektionsgeschehen laufend zu analysieren und zu beurteilen, was gesundheitspolitisch geboten ist. Die Infektionszahlen sinken seit Wochen und so haben Gastronomie und Hotellerie die nachvollziehbare Erwartung, eine Öffnungsperspektive zu erhalten.“ 83,6 Prozent der Betriebe fordern laut Dehoga-Umfrage eine Öffnung vor Ostern. 40,5 Prozent der Betriebe sprechen sich für eine Öffnung zeitgleich mit dem Handel, möglicherweise am 7. März, aus. 43,1 Prozent plädieren für eine Öffnung rechtzeitig vor Ostern, zum Beispiel am 25. März.

„Bis 3. März muss es einen Fahrplan geben“

Spätestens bei der nächsten Bund-Länder-Konferenz am 3. März müsse es einen konkreten Fahrplan geben, wann, wie und unter welchen Voraussetzungen, die Betriebe wieder Gäste empfangen dürften, so Zöllick. „Wir leben in einem Rechtsstaat und ich erwarte, dass die Politik alles dafür tut, dass die Betriebe keinen Tag länger geschlossen bleiben als dies gesundheitspolitisch notwendig ist.“ Dafür sind die politisch Verantwortlichen aufgerufen, das Impftempo zu beschleunigen und flächendeckend kostenfreie Schnelltests zur Verfügung zu stellen. „Es geht um die wirtschaftliche Existenz der Unternehmer und die Rettung Hunderttausender Arbeitsplätze.  An der Umfrage des DEHOGA Bundesverbandes zur wirtschaftlichen Lage im Gastgewerbe beteiligten sich in der Zeit vom 12. bis 14. Februar 6.015 Betriebe.

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