Negativtrend geht weiter

Wien: Das Sterben der Würstelstände geht weiter

Wiener Würstchen mit Brot, Senf und Ketchup
Gegenüber den Lieferdiensten verlieren die Wiener Würstelstände immer mehr an Boden (© thongsee / fotolia)
In den letzten sieben Jahren ist die Zahl der Würstelstände in der österreichischen Bundeshauptstadt um fast zwei Drittel geschrumpft. Bei der Ursachenforschung wird man in den Straßen Wiens schnell fündig.
Montag, 17.07.2017, 09:42 Uhr, Autor: Felix Lauther

2010 bot sich Einheimischen und Touristen in Wien noch ein „Würstel-Paradies“. Stolze 790 Buden zählte die Stadt. Dann kamen die Lieferdienste – und der Boom erreichte in den vergangenen drei Jahren einen Höhepunkt nach dem anderen. Essenslieferanten wie Mjam, Lieferservice.at oder Delivery Hero sättigen den Markt hungriger Städter. 2017 sollen sich nur noch 274 in der Metropole befinden.

Wie Österreich.at berichtet, spielt aber noch ein anderer Faktor bei dieser Entwicklung eine nicht unbedeutende Rolle. Weil viele Imbissbesitzer die Gewerbeform wechseln, gibt es auf dem Papier auch weniger Würstelbuden. Zudem beendeten einige Verkäufer mit Einführung der „Registrierkassenpflicht“ ihre Geschäftstätigkeit auf den Straßen Wiens, so der „Branchenradar“.

Zum größten Konkurrenten für die Würstelstände sind aber die Lieferdienste aufgestiegen, deren Wachstum sich innerhalb eines Jahres (2015 auf 2016) verdoppelt hat. Im Interview mit Österreich.at macht Willy Turecek, stellvertretender Fachgruppenobmann der Wiener Wirtschaftskammer, klar, dass er nicht an eine verschärfte Konkurrenzsituation für die Würstelbuden glaubt. Das Streetfood-Angebot der Stadt spreche ein ganz anderes Publikum an, als die Kunden der Lieferdienste. Turecek empfiehlt den Betreibern, ihr Angebot – über die Bratwürste hinaus – auszuweiten. So soll ihre Wettbewerbsfähigkeit gesteigert werden. (Österreich.at / FL)

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