Salomon Foodworld bleibt Teil von Vion
Herr Morris, wann hat Vion die Entscheidung getroffen, die Tochter Salomon Foodworld zu behalten?
Die Prüfung des Verkaufs und die zukünftige Rolle von Salomon Foodworld innerhalb der Gruppe wurde seit dem Frühjahr geprüft und diese Woche abgeschlossen. Das aktuelle Ergebnis dieses Prozesses ist, dass Salomon Foodworld als Business Unit Food Service bei Vion bleibt.
Vion hat sich mit dem Verkauf der Schlachthöfe aus dem deutschen Markt zurückgezogen – umso überraschender, dass Salomon Foodworld weiterhin im Portfolio bleibt. Gab es keinen geeigneten Käufer, der einen angemessenen Preis geboten hat?
Der Sitz von uns ist zwar in Deutschland, wir sind aber mittlerweile ein europäisch ausgerichtetes Unternehmen und machen einen großen Teil unseres Umsatzes außerhalb von Deutschland. An Kaufinteressenten hat es sicherlich nicht gemangelt. Es muss aber letztendlich für beide Seiten Sinn machen – und zwar strategisch, wie auch finanziell.
Für uns als Geschäftsführung war immer wichtig, dass der neue Eigentümer auch einen strategischen Mehrwert für Salomon Foodworld bieten muss – und sich nicht einfach nur mit Kapital einkauft.
Vion steht aufgrund der negativen Finanzergebnisse erheblich unter Druck. Wäre der Verkauf von Salomon Foodworld nicht eine willkommene finanzielle Entlastung gewesen?
Zunächst einmal: Vion hat keinerlei Zwang, den Geschäftsbereich zu verkaufen. Ein Verkauf muss immer auch strategisch und langfristig betrachtet werden: Wir liefern mit den Marken Salomon Foodworld und FVZ Convenience einen extremen Mehrwert, es ist abzuwägen ob man durch den kurzfristigen Verkauf mehr gewinnt als mit den verpassten langfristigen Opportunitäten.
Der Außer-Haus-Markt ist ein Wachstumsmarkt und wir können mit den Marken Salomon Foodworld und FVZ Convenience einen enormen Mehrwert liefern. Für den Markt und für Vion!
Da Vion keine Schlachthöfe mehr in Deutschland betreibt, stehen Ihrem Unternehmen keine Lieferengpässe bevor? Wie soll künftig die Rohware für Ihr umfangreiches Portfolio sichergestellt werden?
Die Frage hören wir nicht zum ersten Mal. Dabei wird übersehen, dass fast 40 Prozent unserer Artikel vegetarisch oder vegan sind. Und dass wir einer der größten Anbieter für Chicken-Produkte im Außer-Haus-Markt sind. Für Pork spielen die Verkäufe von Vion in Deutschland eine untergeordnete Rolle.
Unsere Beef-Rohware beziehen wir aus einem umfassenden europäischen Liefernetzwerk, das auch zahlreiche niederländische Vion-Betriebe umfasst. Für die restlichen Mengen von den ehemaligen Vion-Standorten in Deutschland haben wir langfristige Lieferverträge, unabhängig vom Eigentümer, sodass auch diese Versorgung gesichert ist.
Übrigens ist die Verfügbarkeit von Rindfleisch zur Verarbeitung derzeit ein großes Thema im Markt, was die Preise regelrecht in die Höhe treibt. Wir sprechen hier von Preissteigerungen von etwa 20 Prozent! Insofern sind wir froh, dass wir bereits jetzt so breit aufgestellt sind.
Wie sehen die nächsten Schritte für Salomon Foodworld aus?
Wir wollen wie immer Vollgas geben! Unsere Snack-Punk-Innovationen werden gut angenommen – sowohl die beiden Spieße Curry Masala und Pea & Mint als auch die Tajine Bites, die Boneless Chik’n Wings und die Chili & Lime Bites. Auch der Smash Burger und das Smash Burger Bun explodieren aktuell förmlich und treffen den Nerv der Zeit. Die Neuheiten 2025 stehen zwar in den Startlöchern, aber dazu darf ich noch nichts verraten.
Im Bereich Nachhaltigkeit haben wir in 2024 unsere CO2-Emissionen um über 60 Prozent im Scope 1+2 reduziert und wollen auch hier die nächsten Schritte machen – wohl wissend, dass der Scope 3 die sehr viel größere Herausforderung ist.
Das sind nur einige Beispiele, was wir vorhaben – von daher bin ich auch sehr optimistisch für die Zukunft unserer Firma.
Über Salomon Foodworld
Salomon Foodworld ist in 32 Ländern Europas in den Bereichen Burger, Finger Food und Schnitzel präsent. Der Foodservice-Spezialist verfügt über drei Produktionsstandorte und mehr als 100 Vertriebsmitarbeiter.
Das Unternehmen liefert seine Produkte an Gastronomen in allen Kanälen – von Quick- und Full-Service-Restaurants über Delivery-Konzepte bis hin zu Bäckereien und Tankstellen.
(Salomon Foodworld/SAKL)