Was Gastronomen bei To-Go-Verpackungen wichtig ist
„Wir waren erstaunt, dass 63 Prozent der Befragten sich kaum, gar nicht oder unzureichend über die Inhalte und Auswirkungen des neuen Verpackungsgesetzes informiert fühlen und wollen hier weiterhin Abhilfe schaffen“, beurteilt Axel Gelhot, Head of Marketing Central Europe der Duni Group, einen Ergebnisschwerpunkt der durch den HOX (HOX Hotellerie & Gastronomie Experten Club) durchgeführten aktuellen Expertenbefragung.
Ab Januar 2023 sind Betriebe mit gastronomischem Take-Away-Angebot unter bestimmten Voraussetzungen gesetzlich dazu verpflichtet, neben der bisherigen Einwegverpackung eine vergleichbare Mehrweglösung anzubieten.
Dabei haben lediglich 24 Prozent der Befragten schon jetzt eine Einwegalternative eingeführt, nur 20 Prozent haben sich bereits für ein konkretes System entschieden. Mehr als 50 Prozent der Betriebe haben noch keine konkrete Lösung für die in Kürze notwendige Umsetzung der Mehrwegpflicht gefunden.
„Es scheint weiterhin noch viel Aufklärungsarbeit und Hilfestellung nötig. Viele Betriebe konnten sich noch nicht genügend über die anstehende Mehrwegangebotspflicht informieren, sodass Lösungen noch ausstehen“, kommentiert Axel Gelhot die Umfrageergebnisse.
Viele sind bereits fossilfrei unterwegs
Die Studie zeigt zudem, dass im Zuge des Einwegkunststoffverbots aus dem Juli 2021 bereits ein Großteil der Gastronomen, die ein To-Go-Speisen- und -Getränke-Angebot haben, auf fossilfreie Lösungen aus nachwachsenden Rohstoffen zurückgreifen.
So geben 75,6 Prozent der Befragten an, mittlerweile Karton-, Zuckerrohr- und Papierverpackungen im Außer-Haus-Tagesgeschäft zu verwenden. Bagasse, einen recycelten und nachwachsenden Rohstoff aus der Zuckerrohrproduktion, nutzen knapp 25 Prozent für ihre To-Go-Speisen.
Klares Votum gegen Steuern
Die Studie verdeutlicht weiter, dass die Einführung einer Steuer auf Einwegverpackungen als kontraproduktiv angesehen wird. So sind 61 Prozent der Befragten sicher, dass eine Einwegsteuer sie nicht motivieren würde, eine Mehrweglösung anzubieten.
Konkret begründen Gastronomieentscheider ihre Ablehnung mit den Argumenten einer weiteren, künstlich hervorgerufenen Steigerung des ohnehin drastisch steigenden Kostenaufwands, dem Außer-Acht-Lassen bestehender Hürden einer Mehrwegeinführung besonders im ländlichen Raum sowie der Gefahr, etwaige Mehrkosten einfach auf den Endverbraucherpreis aufzuschlagen und dadurch Kunden zu verlieren.