Fachkräftemangel

Vegan-Wirt Schillinger muss Stammhaus zusperren

Irene und Karl Schillinger
Irene und Karl Schillinger fanden für ihr Stammhaus in der Nähe von Korneuburg kein Personal mehr. (© Swing Kitchen)
Die Expansion in Wien läuft zwar weiterhin erfolgreich, es findet sich aber kein Personal, das am Wochenende und am Abend am Land arbeiten will. Gerade die jungen Leute seien zu wenig mobil.
Dienstag, 13.06.2017, 11:56 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

Mit seinen veganen Burger-Restaurants namens „Swing Kitchen“ ist Gastronom Karl Schilinger in Wien an bereits vier Standorten erfolgreich. Sein Haupthaus im niederösterreichischen Großmugl musste er jedoch gerade schließen. Allerdings nicht wegen mangelnder Akzeptanz der veganen Speisen auf dem Land, sondern aufgrund von eklatanten Personalmangel, wie der Kurier aktuell berichtete. Elf Mitarbeiter (davon zwei Vollzeitarbeitskräfte) sind bereits gekündigt.

Zwei erfahrene Köche und einen Geschäftsleiter, der das Service im Überblick hat, hätten Irene und Karl Schillinger gesucht, aber: „Wir bezahlen weit über dem Kollektivvertrag, dennoch will am Wochenende und am Abend niemand am Land arbeiten.“ Für die Wiener Betriebe stehen die Bewerber angeblich Schlange, aber die jungen Bewerber bleiben nach Schillingers Erfahrungen alle lieber in der Stadt. „Wir haben gefragt, aber die jungen Bewerber wollen nicht aufs Land. Abgesehen davon weiß ich aus den Bewerbungsunterlagen, dass die Hälfte nicht mobil ist: entweder haben sie kein Auto oder keinen Führerschein“, wird Schillinger im Kurier zitiert.

Am Konzept rund um vegane Speisen abseits von Burgern, wie etwa veganes Schnitzel oder vegane Weihnachtsgans wollen die Schillingers jedoch festhalten: „Ein veganes Gasthaus wäre in Wien sicher realisierbar. Und hier finden wir auch genügend Personal.“ (CK/Kurier)

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