Statistik

Umsätze im Gastgewerbe erreichen erstmals Vorkrisenniveau

Eine Kellnerin in einem Restaurant
Der Umsatz im Gastgewerbe liegt erstmals wieder auf Vorkrisenniveau. (Foto: © nyul/stock.adobe.com)
Nach einer langen Aufholjagd hat das Gastgewerbe in Deutschland im Juni erstmals wieder einen Umsatz auf dem Niveau von vor der Coronakrise erreicht. Hotels und andere Beherbergungsbetriebe haben sich dabei etwas besser erholt als die Gastronomie.
Freitag, 19.08.2022, 09:40 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Bei den Umsätzen im Gastgewerbe ist eine deutliche Erholung im Vergleich zum Krisenjahr 2021 zu erkennen, als in der ersten Jahreshälfte zunächst noch umfangreiche Lockdowns galten. Seitdem haben sich die Umsätze nahezu verdoppelt, nämlich mit Steigerungen um 109,2 Prozent nominal (nicht preisbereinigt) und 98,5 Prozent real (preisbereinigt).

Während die Corona-Schutzmaßnahmen im ersten Halbjahr 2021 erst Ende Mai 2021 gelockert wurden, traten die ersten Lockerungen im ersten Halbjahr 2022 bereits im Februar in Kraft. Allerdings lagen die realen Umsätze im ersten Halbjahr 2022 noch immer 22,1 % unter dem Niveau im ersten Halbjahr des Vorkrisenjahres 2019.

Umsatz des Gastgewerbes in konstanten Preisen (real) (Foto: © Statistisches Bundesamt (Destatis))
Umsatz des Gastgewerbes in konstanten Preisen (real) (Foto: © Statistisches Bundesamt (Destatis), 2022)

Umsatz im Juni 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat deutlich gestiegen

Im Juni 2022 stiegen die Umsätze im Gastgewerbe kalender- und saisonbereinigt real um 3,1 % und nominal um 4,0 % gegenüber dem Vormonat. Im Vergleich zum Juni 2021 lag der Gastgewerbeumsatz im Juni 2022 um 36,9 % und nominal um 45,7 % höher, befand sich jedoch real noch 10,1 % unter dem Niveau vom Februar 2020, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland. Im Gegensatz dazu erreichten die nominalen Umsätze erstmalig seit Pandemiebeginn wieder das Vorkrisenniveau (+0,1 %), was jedoch auf die deutlichen Preissteigerungen zurückzuführen ist.

Hotels und andere Beherbergungsbetriebe hat sich besser erholt als Gastronomie

Die Hotels und sonstigen Beherbergungsunternehmen verzeichneten im Juni 2022 gegenüber Mai 2022 ein reales Umsatzplus von 2,1 %. Gegenüber Juni 2021, als die meisten Bundesländer wieder die Beherbergung für privatreisende Gäste erlaubten, stieg der Umsatz um 58,0 %. Trotzdem lag der Umsatz real noch 9,5 % unter dem Vorkrisenniveau vom Februar 2020.

In der Gastronomie war der Umsatz im Juni 2022 real um 0,7 % höher als im Vormonat. Im Vergleich zum Juni 2021, als die Außengastronomie wieder geöffnet hatte, stieg der Umsatz um 26,3 %, lag allerdings noch um 11,9 % unter dem Niveau vom Februar 2020.

Die Zahlen im Überblick

Gastgewerbeumsatz, 1. Halbjahr 2022 (vorläufige Ergebnisse, Originalwerte):
+98,5 % im 1. Halbjahr 2022 gegenüber 1. Halbjahr 2021 (real)
+109,2 % im 1. Halbjahr 2022 gegenüber 1. Halbjahr 2021 (nominal)
-22,1 % im 1. Halbjahr 2022 gegenüber 1. Halbjahr 2019 (real)
-13,1 % im 1. Halbjahr 2022 gegenüber 1. Halbjahr 2019 (nominal)

Gastgewerbeumsatz, Juni 2022 (vorläufige Ergebnisse, kalender- und saisonbereinigt):
+3,1 % real zum Vormonat
+4,0 % nominal zum Vormonat
+36,9 % real zum Vorjahresmonat
+45,7 % nominal zum Vorjahresmonat

(Destatis/Statistisches Bundesamt/SAKL)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Bezahlung im Restaurant
Umsatzzuwächse
Umsatzzuwächse

Guter August für das bayerische Gastgewerbe

Der Ferienmonat August bescherte den bayerischen Wirten und Hoteliers erfreuliche Umsatzzuwächse. Für das laufende Jahr sieht das Bild jedoch nicht ganz so positiv aus.
Im Januar 2024 konnte das Gastgewerbe seinen Umsatz leicht anheben. (Foto: © Seventyfour/stock.adobe.com)
Gewinn
Gewinn

Gastgewerbeumsatz im Januar leicht gestiegen

Gute Nachrichten aus der Gastronomie-Branche. Laut dem Statistischen Bundesamt ist der Umsatz im Januar 2024 gegenüber Dezember 2023 kalender- und saisonbereinigt real um 0,8 Prozent gestiegen. 
Receptionist and businesswoman at hotel front desk
Statistik
Statistik

Hotelumsätze übertreffen im September das Vorkrisenniveau

Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg der Umsatz in der Hotellerie um 18,2 Prozent. Dennoch hat das Gastgewerbe in Deutschland noch nicht das Umsatzniveau der Vor-Corona-Zeit erreicht.
Kellner serviert
Statistik
Statistik

Preissteigerungen beeinflussen den Gastgewerbeumsatz

Die steigenden Preise bei Lebensmitteln und Energie spiegeln sich auch in den Umsatzzahlen im Gastgewerbe wider. Deutlich wird das unter anderem im Vergleich zum Vorkrisenniveau.
Das Gastgewerbe konnte laut Destatis 2023 nur einen sehr leichten Zuwachs verzeichnen ( Foto: © s-motive/stock.adobe.com)
Statistik
Statistik

Gastgewerbe wächst 2023 leicht

Das Gastgewerbe in Deutschland ist im vergangenen Jahr langsamer gewachsen als zunächst geschätzt. Die preisbereinigten Umsätze sind 2023 im Vergleich zum Vorjahr jedoch leicht gestiegen.
Die Gastronomie in Bayern erholt sich.
Umsatzplus
Umsatzplus

Bayerisches Gastgewerbe zieht an

Das Gastgewerbe in Bayern legt weiter zu. So sind im ersten Quartal 2023 deutliche Umsatzzuwächse zu beobachten. Auch die Anzahl der Beschäftigten erholt sich allmählich. 
Freunde im Restaurant
Statistik
Statistik

Gastgewerbe-Umsatz holt weiter auf

Im vergangenen Jahr verzeichnete das Gastgewerbe in Deutschland deutliche Umsatzzuwächse. Vor allem die Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen trugen zu einer deutlichen Erholung in der ersten Jahreshälfte bei. 
Freunde im Restaurant
Statistik
Statistik

Gastgewerbe hat 2022 stark aufgeholt

Das Gastgewerbe in Deutschland hat sich im vergangenen Jahr vom Corona-Schock erholt. So stieg der Umsatz laut einer vorläufigen Schätzung des Statistischen Bundesamtes gegenüber dem noch von Lockdowns geprägten Vorjahr 2021 deutlich.
Hotelrezeption: Rezeptionistin übergibt Schlüsselkarte
Gastgewerbeumsatz im Oktober
Gastgewerbeumsatz im Oktober

Aufschwung im Gastgewerbe ausgebremst

Insgesamt sind die Gastgewerbeumsätze im Oktober im Vergleich zum Vormonat leicht gesunken. Die Hotellerie konnte im Gegensatz zur Gastronomie jedoch sogar etwas zulegen.