Sterben in Großbritannien die Pubs?
Das Ergebnis der Umfrage vom Meinungsforschungsinstituts YouGov ist erschreckend. Dieses hatte im Auftrag der Lobby-Organisation Camra (Campagin for Real Ale) die Befragung durchgeführt. Die Frage, ob ein Pint (etwas mehr als ein halber Liter) in einem englischen Pub erschwinglich sei, antworteten 45 Prozent der Befragten mit „eher unerschwinglich“ und elf Prozent mit „höchst unerschwinglich“. Betrachtet man allein die vergangenen zehn Jahre, ist der Bierpreis im Schnitt um 28 Prozent gestiegen.
Der sich breit machende Unmut erscheint durchaus nachvollziehbar, wenn man einen Blick auf die Preise in den Londoner Pubs wirft. Laut dem „Guardian“ muss der Gast für einen Pint derzeit durchschnittlich 5,20 Britische Pfund (rund 5,8 Euro) hinlegen. Verlässt man die Hauptstadt wird es erschwinglicher, kostet aber immer noch 3,50 Pfund. Die Organisation Camra sieht die zahlreichen unterschiedlichen Abgaben, die in Großbritannien auf alkoholische Getränke in Pubs erhoben werden als Ursache. „Biertrinker werden sich naturgemäß nach günstigeren Wegen umsehen, um einen Drink zu genießen, wie zum Beispiel den Einkauf beim Spirituosenhändler und Supermarkt für Zuhause“, erklärt die Camra-Vorsitzende Jackie Parker. Schon diesen Herbst ist erneut eine Erhöhung des Pint-Preises um zwei Penny geplant. Währenddessen geht die Zahl der Pubs in Großbritannien nimmt seit Jahrzehnten zurück. (bild.de/MJ)