Entwicklung

Starke Dynamik in der bayerischen Gastro

Bayerischer Biergarten mit Bedienung und zahlreichen lokalen Spezialitäten
In Bayern werden Gast-Betriebe häufig weitergegeben. (Foto: © Kzenon/stock.adobe.com)
Das Bayerische Landesamt für Statistik hat die Zahl der Gewerbean- und abmeldungen für das Jahr 2024 veröffentlicht. Besonders Augenmerk liegt dabei auf dem Bereich des Gastgewerbes. Wie sich zeigt, gab es in der Branche sehr viel Bewegung. 
Donnerstag, 06.03.2025, 13:02 Uhr, Autor: Christine Hintersdorf

Die Gewerbeanmeldungen zeigen, wie viele Unternehmen in Bayern neu entstehen. In Bayern sind es im Jahr 2024 insgesamt 120 405 Gewerbe. Weit über drei Viertel davon sind Neugründungen, insgesamt 95 522. Der zweitgrößte Teil angemeldeter Gewerbe kommt durch Zuzug aus anderen Gewerbebezirken zustande.

Der drittgrößte Teil besteht aus Übernahme von Unternehmen. Das sind Unternehmen, die durch Kauf und Pacht oder Erbfolge, in geringem Umfang auch Gesellschafter- und Rechtsformwechsel entstanden sind. Die Grafik zeigt diese fünf wichtigsten Gründungsarten in Bayern.

Statistik zum Gastgewerbe 2024
Hier sehen Sie eine grafische Darstellung zu Gewerbeanmeldungen insgesamt in Bayern 2024 nach Art der Gründung in Prozent. (Bild: © BLfS)

Übernahmen im Gastgewerbe am häufigsten

Das Gastgewerbe mit dem Beherbergungsgewerbe und der Gastronomie ist in Bayern eine jener Branchen, in der Firmenübernahmen häufig vorkommen. Auf 4 991 Neugründungen folgen an zweiter Stelle 2 114 Unternehmensübernahmen aus Kauf und Pacht oder Erbfolge.

BLfS Statistik
Hier sehen Sie die grafische Darstellung der Gewerbeanmeldungen im Gastgewerbe in Bayern 2024 nach Art der Gründung in Prozent. (Bild: © BLfS)

Es gibt ihn vielfach, den fortgesetzten Betrieb einer Traditionsgaststätte in neuer Eigentümerschaft. Zu finden unter jenen 1 805 speise- und getränkeorientierten Gastronomiebetrieben als Teil des Gastgewerbes aus dem Jahr 2024, die durch Kauf, Erbfolge oder Pacht weitergeführt werden. Die meisten Gewerbemeldungen in der speise- und getränkeorientierten Gastronomie in Bayern sind letztes Jahr mit 3 667 immer noch Neugründungen.

Diesen Neugründungen in der speise- und getränkeorientierten Gastronomie stehen 4 234 vollständige Aufgaben und 1 021 Verkäufe bzw. Verpachtungen gegenüber. Der niedrigere Wert von Verkäufen sowie Verpachtungen erklärt sich daher, dass ein zugehöriger Kauf mitunter als Neugründung angezeigt wird.

Bestand fast unverändert

Der Bestand an diesen gastronomischen Betrieben in Bayern hat sich im Jahr 2024 kaum geändert, da den insgesamt 5 472 vollständigen Aufgaben sowie Verkäufen und Verpachtungen insgesamt 5 255 Neugründungen und Käufe und Pachten in annähernd gleicher Größenordnung (+ 217) gegenüberstehen.

Bei einem aktuellen Gesamtbestand von 27 589 Betrieben in den beiden Wirtschaftsabteilungen 56.1 „Restaurants, Gaststätten, Imbissstuben, Cafés u.Ä.“ und 56.3 „Ausschank von Getränken“ in Bayern“ bedeutet die Zahl von fast 5 500 Neugründungen sowie den zusätzlichen Übernahmen durch Kauf oder Pacht und Erbfolge, dass sich für fast ein Fünftel der Betriebe in der Gastronomie innerhalb des Jahres 2024 die Eigentumsverhältnisse oder das Geschäftsmodell geändert haben. Es ist viel Bewegung in der Gastronomie Bayerns.

Deutliche Unterschiede vom Land zur Stadt

In Bayern lassen sich anhand der Raumordnungsregionen 22 städtisch geprägte und 74 ländlich geprägte Landkreise und kreisfreie Städte unterteilen. In der speisegeprägten Gastronomie wurden im ländlichen Bereich 2.692 Gewerbebetriebe neu gegründet oder durch Kauf und Pacht erworben, diesen standen sieben weniger (insgesamt 2.685) Verluste aus vollständigen Aufgaben und Verkäufen sowie Verpachtungen gegenüber.

Im städtischen Bereich stehen 1.645 neue Gewerbebetriebe aus Neugründung sowie Kauf und Pacht 1.674 vollständigen Aufgaben sowie Verkäufen und Verpachtungen gegenüber.

Deutlichere Unterschiede sieht man in der getränkegeprägten Gastronomie. Hier wurden im ländlichen Bereich 556 Gewerbebetriebe neu gegründet oder durch Kauf und Pacht erworben, diesen stehen gleich viele (ebenfalls 556) Verluste aus vollständigen Aufgaben und Verkäufen sowie Verpachtungen gegenüber. Im städtischen Bereich waren es 579 neue Gewerbebetriebe aus Neugründung sowie Kauf und Pacht, aber ganze 239 weniger (nur 340) wurden als aufgegeben und verkauft oder verpachtet angezeigt.

(Bayerische Landesamt für Statistik/CHHI)

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