Sieht so die Zukunft des Kochens aus?
Living Tomorrow versteht sich als experimentelles Innovationszentrum und wurde im letzten Jahr eröffnet. Über 80 Partnerunternehmen zeigen dort ihre Visionen vom Leben in der Zukunft. Neben dem Food Lab sind Installationen zum Wohnen, zur Mobilität und zum Arbeiten erlebbar, darunter auch ein Roboterservice von Miele.
Die Assistenzsysteme im Food Lab heißen „Nutrition Assistant“ und „Cooking Companion“. Beide sind Prototypen, die über eine Cloud gesteuert werden und mit Funktionen ausgestattet sind, von denen einige schon in wenigen Jahren serienreif sein könnten.
Die Vision des Nutrition Assistants: Er ist der Planer im Küchenszenario und kennt die Familienmitglieder, ihre Lieblingsrezepte, aber auch Unverträglichkeiten für bestimmte Lebensmittel oder Diäten, die eingehalten werden sollen. Der Nutrition Assistant erstellt Wochenspeisepläne und berücksichtigt, welche Familienmitglieder jeweils an den Mahlzeiten teilnehmen wollen.
Dem Anspruch als Assistent für Ernährung wird er mit einem weiteren Detail gerecht: Auf Wunsch wertet er die Vital- und Aktivitätsdaten des Nutzers aus, die dieser beispielsweise über ein Wearable bereitstellt, und kreiert daraus einen individuellen Wochenspeiseplan.
„Künstliche Intelligenz balanciert alles aus“
Der Übergang vom Speiseplan zum digitalen Küchenchef, dem Cooking Companion, ist nahtlos – und im Food Lab live erlebbar. Liegen die Zutaten bereit, kann es losgehen.
Bei aufwendigen Rezepten können sich mehrere Personen die Aufgaben teilen, etwa nach Hauptgang und Vorspeise. Als lernendes System kennt der Cooking Companion die Fähigkeiten der Köche und passt sich kontinuierlich an deren individuelles Arbeitstempo an. Dieses Zeitmanagement ist ein wesentliches Feature des Systems, denn alle Beteiligten haben so die gemeinsame Servierzeit aller Komponenten eines Menüs jederzeit im Blick.
So gibt der Cooking Companion Hinweise, wann welche Zutaten in den Backofen und in den Dampfbackofen gegeben oder die Pfanne auf dem Kochfeld vorgeheizt werden sollen. Einstellungen wie Betriebsarten, Temperaturen und Zeiten steuert das System im Hintergrund.
„Mit so einem intelligenten System kann in Zukunft jeder in seiner Küche gute, gesunde Speisen zubereiten – unabhängig von Alter oder Vorwissen“, sagt Andreas Enslin, Design-Chef bei Miele. „Künstliche Intelligenz balanciert alles aus. Sie passt auf, dass nichts anbrennt oder überkocht und steuert den Kochprozess so, dass ein Menü zur gewünschten Zeit fertig wird“, so Enslin weiter.
Roboter als Kofferträger und für den autonomen Zimmerservice im Voco Hotel
Ein zweites Projekt hat Miele im Voco Hotel verwirklicht, das sich über mehrere Etagen des Living-Tomorrow-Gebäudes erstreckt. An der Rezeption und auf den Hotelfluren sind Serviceroboter für die Gäste unterwegs.
Die autonom fahrenden Prototypen betätigen sich als Kofferträger und sind mit Schubladen für den Zimmerservice ausgestattet: Der Hotelgast bestellt per App, der Roboter wird in Back-Office oder Küche des Hotels mit der gewünschten Bestellung beladen und kündigt seine Ankunft auf dem Smartphone des Gastes an.
Living Tomorrow bietet Führungen durch das Zukunftsgebäude an. Interessierte können sich auf der Homepage anmelden.
Das Miele Food Lab ist Teil des Restaurants „Vapor“ des belgischen Spitzenkochs Marc Clement, kann aber in kurzer Zeit für Showcases und Workshops zum assistierten Kochen für Miele-Veranstaltungen umfunktioniert werden – der Blick aus der zwölften Etage auf Brüssel ist in jedem Fall einzigartig.
(Miele/SAKL)