Förderprogramme

„Regierung lässt Gastronomen im Stich!“

Ein geschlossenes Wirtshaus
Zahlreiche Gastronomen im ländlichen Raum Bayerns sind auf wertvolle Fördergelder angewiesen. Doch das Antragsverfahren ist nach wenigen Minuten bereits eingestellt worden. (© Iryna/Fotolia)
Zahlreiche Gastwirte fühlen sich von der Bayerischen Staatsregierung geprellt. Der Grund für die Verärgerung: Deren neues Förderprogramm wurde bereits nach wenigen Minuten wieder beendet und viele Wirte gingen leer aus.
Freitag, 09.08.2019, 10:00 Uhr, Autor: Thomas Hack

Wie die bayerische SPD-Landtagsfraktion berichtet, kam es dieser Tage beim Antragsverfahren zur Förderung von Wirtshäusern zu massiven Problemen, wodurch sich zahlreiche Gastronomen im ländlichen Raum im Stich gelassen fühlten. So wären die Server völlig überlastet gewesen und die Entgegennahme der Anträge nach dem Zufallsprinzip durchgeführt worden, heißt es in einer Pressemitteilung der Partei. Angesichts der erheblichen Probleme, die es beim kurzfristig wieder beendeten Antragsverfahren zum sogenannten Gaststättenmodernisierungsgesetz der Bayerischen Staatsregierung gegeben hatte, fordert der Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Klaus Adelt, die staatliche Förderung für das Gastgewerbe in Bayern auszuweiten sowie „fairer und unbürokratischer“ zu gestalten. Adelt erläuterte: „Das Verfahren war eine Farce! Es kann nicht sein, dass das Förderverfahren nach dem Windhundprinzip abläuft und das Kontingent schon nach wenigen Minuten vollständig ausgeschöpft ist. Hinzu kommt, dass die Server überlastet waren und Antragssteller, die nicht so PC-affin sind oder deren IT sich schlichtweg aufgehängt hat, keine Chance mehr hatten, sich um die Förderung zu bewerben.“

Zahllose Gastronomen gingen leer aus

Aiwanger stelle sich laut Adelt in der Öffentlichkeit „gerne als Gastronomieminister dar“. Er sei aber ihm zufolge nicht in der Lage, praktische Hilfe zu leisten und das Wirtschaftsministerium habe auf seiner Homepage einräumen müssen: „Aufgrund der erneut hohen Resonanz ist das Antragskontingent des Gaststättenmodernisierungsprogramms im zweiten Förderaufruf bereits ausgeschöpft und das Antragsportal daher geschlossen. Erst nach Auswertung der tatsächlichen Antragssummen kann entschieden werden, ob Mittel für einen weiteren Förderaufruf vorhanden sind. Bitte haben Sie Verständnis, dass dies einige Zeit in Anspruch nehmen wird.“ Adelt dazu: „Den Gastronomen, die gestern leer ausgingen, bleibt also zunächst mal nichts als warten.“ Dies treffe vor allem die Wirtshäuser im ländlichen Raum, für die das Programm eigentlich vorrangig gedacht sei. Die SPD werde sich im Landtag dafür einsetzen, dass diese niedrigschwellig gefördert werden. Das jetzige Programm sieht die Partei lediglich als „Tropfen auf den heißen Stein“, wie es im Wortlaut dazu hieß. (bayernspd-landtag.de/TH)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Geld und ein Taschenrechner
Corona-Unterstützung
Corona-Unterstützung

Rund 70 Prozent der Novemberhilfen in Bayern ausbezahlt

Die Auszahlung der Novemberhilfen ist endlich in vollem Gange, wobei hinsichtlich der Fortschritte der Freistaat Bayern an der Spitze liegt.
Franziska Giffey, Wirtschaftssenatorin von Berlin.
Mehrwertsteuer
Mehrwertsteuer

Giffey für verlängerte Steuerermäßigung für Speisen im Restaurant

Während der Corona-Pandemie wurde der Mehrwertsteuersatz für Speisen in der Gastronomie von 19 auf sieben Prozent gesenkt. Doch dies gilt nur noch bis Ende 2023. Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey sieht das kritisch. 
Markus Söder hat auf Social Media seinen kleinen Foodblogg gestartet.
#söderisst
#söderisst

Markus Söder hat Foodblog gestartet

Salat oder Schlachtplatte? Der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder teilt seinen Followern auf Instagram und Facebook seit geraumer Zeit mit, was er am liebsten isst. Doch in dem Blog geht es wohl um sehr viel mehr als nur seine Essgewohnheiten.
Hotelbett
Politik
Politik

Konflikt mit Staatsregierung: München beschließt Bettensteuer

Die Stadt München will Hotelgäste künftig mit einer Übernachtungssteuer zur Kasse bitten. Die Staatsregierung will das verbieten. Das bietet reichlich Sprengstoff – denn die Kommunen fühlen sich in ihren Rechten verletzt.
Ein Hotelgast betritt ein Hotelzimmer
Politik
Politik

Bettensteuer ade: Termin für Verbot rückt näher

Die bayerische Bettensteuer ist noch nicht vom Tisch. Das könnte sich bald ändern. Der Landtag muss abschließend nur noch über ein landesweites Verbot für die Einführung dieser Steuer durch Kommunen abstimmen. Aber wann?
Ulrike Scharf (CSU).
Mehr Flexibilität
Mehr Flexibilität

Bayern will Höchstarbeitszeit anheben

Der Freistaat will sich für flexiblere Arbeitszeiten einsetzen. So plant er, die Höchstarbeitszeit von mehr als zehn Stunden pro Tag zu ermöglichen. Bayern begründet seine Forderung unter anderem mit dem Fachkräftemangel in Tourismus und  Gastronomie.
Hubert Aiwanger (l-r, Freie Wähler), Wirtschaftsminister von Bayern, Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, und Klaus Holetschek (CSU), Gesundheitsminister von Bayern, geben eine Pressekonferenz nach der Kabinettssitzung. (Foto: © picture alliance/dpa | Sven Hopp)
Corona-Politik
Corona-Politik

Vor Bund-Länder-Runde: Bayern lockert Corona-Regeln

Einen Tag vor der Bund-Länder-Runde hat das bayerische Kabinett bereits eine Fülle von Lockerungen beschlossen. Die Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Genesene entfallen komplett. Zudem werden die Corona-Zugangsregeln gelockert.
Markus Söder, CSU-Vorsitzender und Ministerpräsident von Bayern. (Foto: © picture alliance/dpa | Sven Hoppe)
Corona-Regeln
Corona-Regeln

Söder strebt stufenweise Exit-Strategie an

Ist der Omikron-Gipfel bald überwunden, können die Corona-Regeln gelockert werden? Am Mittwoch werden Bund und Länder über die Details ringen. Markus Söder hat klare Vorstellungen über das weitere Vorgehen.
Group Of Friends Enjoying Evening Drinks In Bar
Lockerungen
Lockerungen

Bayerisches Kabinett beschließt Lockerungen

Keine Sperrstunde mehr in der Gastronomie: Das bayerische Kabinett hat die von Ministerpräsident Markus Söder angekündigten und noch einige weitere Corona-Lockerungen beschlossen.