Angespannte Lage

Regenwetter verschärft die Sorgen in der Gastronomie

Verregneter Außenbereich eines Gastronomiebetriebes
Die Regenperioden im Sommer treffen die Gastronomie derzeit hart. (Foto: © Denys Kurbatovstock.adobe.com)
Regen und vergleichsweise niedrige Temperaturen haben zuletzt unter anderem das Wetter in Niedersachsen und Bremen bestimmt. Auch dadurch spitzt sich laut Dehoga die angespannte Lage in der Gastronomiebranche zu.
Dienstag, 08.08.2023, 17:51 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Das teils herbstlich anmutende Wetter im Sommer verschärft die Sorgen der Gastronomen in Niedersachsen und Bremen. Wer viele Außenplätze anbiete, den träfen die häufigen Regenperioden hart, sagte Nathalie Rübsteck, Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), in Bremen. „Der verregnete Sommer zerrt an den Nerven.“

Wegen der gestiegenen Betriebskosten und der Zurückhaltung der Verbraucher sei die Stimmung bereits wenig optimistisch, sagte Rainer Balke, Hauptgeschäftsführer des Dehoga in Niedersachsen.

„Der Gastronomie geht es immer noch viel schlechter als 2019.“ Bei einem Umsatz von 100 Euro liege der Gewinn im Durchschnitt bei unter 5 Euro. Zuvor habe der Wert bei unter 10 Euro gelegen. „Und das war schon niedrig.“

Wenn dann noch das Wetter nicht mitspiele, schlage sich das ebenfalls auf die Einnahmen nieder. „Gutes Wetter ist ein Umsatztreiber“, sagte Balke. Im Sommer müsse bei vielen Betrieben der finanzielle Puffer für den Winter angelegt werden. 

Regenwetter ist nicht die einzige Sorge der Gastronomen

Die Gastronomie treibe zudem die Sorge um, dass die derzeit niedrigere Mehrwertsteuer auf Speisen wieder erhöht werde. Wegen der Pandemie und der anschließenden Energiekrise hatte die Bundesregierung die Umsatzsteuer für Speisen von 19 auf 7 Prozent gesenkt. Ende dieses Jahres soll die Regelung auslaufen.

Einige Städte profitierten aber auch vom Regenwetter, sagte Rübsteck. Fehle das Badewetter an der Küste, kämen Urlauber für einen Tagesausflug nach Bremerhaven oder Bremen. Auch seien Gäste seit der Pandemie flexibler geworden: Selbst bei Nieselregen werde mitunter draußen gesessen. „Aber das betrifft das Tagesgeschäft“, sagte Rübsteck. „Die lauen Sommernächte fehlen.“

(dpa/SAKL)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

James Ardinast, Lena Iyigün sowie die beiden Fachvorstände Sascha Euler und Jalalle Chahboune.
Initiative Gastronomie Frankfurt
Initiative Gastronomie Frankfurt

Lärmschutzempfehlungen für Gastronomiebetriebe

Das Thema „Lärm durch Außengastronomie“ erregt in Frankfurt immer wieder die Gemüter. Die Initiative Gastronomie Frankfurt (IGF) setzt deshalb auf Verständigung. Sie hat nun neue Lärmschutzempfehlungen für Gastronomiebetriebe erarbeitet.
Restaurant mit Kellner in der Rückenansicht und im Vordergrund ein Teller mit Salat.
Schwierige Zeiten
Schwierige Zeiten

Gastgewerbeumsatz im März leicht gesunken

Laut dem Statistischen Bundesamt ist das Gastgewerbe noch lange nicht auf dem Vor-Corona-Niveau angekommen. Im März 2024 verzeichnete das Gewerbe gegenüber dem Februar 2024 einen Rückgang in niedrigen einstelligen Bereich.  
Kellner bedient Gäste im Außenbereich
Ratgeber
Ratgeber

Fußball-EM und Außengastronomie – Wie Gastronomen ihre Terrasse optimal vorbereiten

Mit den Sommertemperaturen steigt traditionell auch der Umsatz in der Gastronomie. Besonders die Außengastronomie spielt dabei eine entscheidende Rolle – gerade auch im Hinblick auf die bevorstehende Fußball-EM. Gastronomen sollten daher ihre Terrassen gut vorbereiten. 
Außenterrasse des Naiv in der Fahrgasse in Frankfurt
Kompromissvorschlag
Kompromissvorschlag

Frankfurter Außengastronomie kämpft um längere Öffnungszeiten im Sommer

„Mainhattan – die Stadt, die um 22 Uhr schläft?“ – Der Außengastronomie in Frankfurt droht während der Sommerzeit die Schließung ab 22 Uhr. Die Initiative Gastronomie Frankfurt (IGF) fordert daher einen Kompromiss und geht in einen breiten Dialog mit der Stadtgesellschaft und der Politik. 
Kellner nimmt draußen Bestellung auf
Regelung
Regelung

Frankfurt erleichtert Außenbewirtung in diesem Sommer

Erleichterung für die Frankfurter Außengastronomie: Auch in diesem Sommer haben es Gastronomen in der Mainmetropole leichter, ihre Gäste draußen zu bewirten. Unter bestimmten Bedingungen dürfen Restaurants auch die Außenfläche des direkten Nachbarn für ihre Bestuhlung nutzen.
Seit dem 1. Januar 2024 gilt in der Gastronomie auch für Speisen wieder der normale Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent. (Foto: © picture alliance/dpa | Jens Kalaene)
Umfrage
Umfrage

Trotz regulärem Mehrwertsteuersatz ist die Lage nicht hoffnungslos

Seit Jahresbeginn müssen Gäste in Restaurants wieder den regulären Steuersatz zahlen. Eine Befragung in Rheinland-Pfalz zeigt deutliche Rückgänge bei Umsätzen und Gästezahlen, dennoch bleibt der Dehoga zuversichtlich.
Dr. Marcel Klinge
Umsatzsteuer-Kampagne
Umsatzsteuer-Kampagne

„7 Prozent Mehrwertsteuer wären möglich gewesen“

Die Beibehaltung der 7-Prozent-Mehrwertsteuer wäre auch kurzfristig noch möglich gewesen – so lautet zumindest das Ergebnis einer neuen Analyse der Denkfabrik Zukunft der Gastwelt (DZG). Die DZG sieht vor allem deutliche Schwachstellen in der Umsatzsteuer-Kampagne des vergangenen Jahres. Was sollte beim nächsten Mal besser laufen?
Schweriner Landtag
Landtag in Schwerin
Landtag in Schwerin

Hitzige Debatte um Mehrwertsteuer in der Gastronomie

Zum Abschluss seiner dreitägigen Plenarsitzung hat der Landtag in Schwerin ein für das Gastgewerbe wichtiges Thema aufgerufen. Entfacht ist eine emotionsgeladene Debatte um die Anhebung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie auf 19 Prozent.
Ein Küchenchef beim Anrichten eines Tellers.
Preisanpassungen
Preisanpassungen

Gaststätten reagieren auf gestiegene Mehrwertsteuer mit Preiserhöhungen

Den Anstieg der Mehrwertsteuer in der Gastronomie zum Jahreswechsel haben mittlerweile zahlreiche Betriebe zum Anlass genommen, ihre Preise den neuen Bedingungen anzupassen. Aber es kommen noch weitere Kostenfaktoren hinzu.