Regenwetter verschärft die Sorgen in der Gastronomie
Das teils herbstlich anmutende Wetter im Sommer verschärft die Sorgen der Gastronomen in Niedersachsen und Bremen. Wer viele Außenplätze anbiete, den träfen die häufigen Regenperioden hart, sagte Nathalie Rübsteck, Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), in Bremen. „Der verregnete Sommer zerrt an den Nerven.“
Wegen der gestiegenen Betriebskosten und der Zurückhaltung der Verbraucher sei die Stimmung bereits wenig optimistisch, sagte Rainer Balke, Hauptgeschäftsführer des Dehoga in Niedersachsen.
„Der Gastronomie geht es immer noch viel schlechter als 2019.“ Bei einem Umsatz von 100 Euro liege der Gewinn im Durchschnitt bei unter 5 Euro. Zuvor habe der Wert bei unter 10 Euro gelegen. „Und das war schon niedrig.“
Wenn dann noch das Wetter nicht mitspiele, schlage sich das ebenfalls auf die Einnahmen nieder. „Gutes Wetter ist ein Umsatztreiber“, sagte Balke. Im Sommer müsse bei vielen Betrieben der finanzielle Puffer für den Winter angelegt werden.
Regenwetter ist nicht die einzige Sorge der Gastronomen
Die Gastronomie treibe zudem die Sorge um, dass die derzeit niedrigere Mehrwertsteuer auf Speisen wieder erhöht werde. Wegen der Pandemie und der anschließenden Energiekrise hatte die Bundesregierung die Umsatzsteuer für Speisen von 19 auf 7 Prozent gesenkt. Ende dieses Jahres soll die Regelung auslaufen.
Einige Städte profitierten aber auch vom Regenwetter, sagte Rübsteck. Fehle das Badewetter an der Küste, kämen Urlauber für einen Tagesausflug nach Bremerhaven oder Bremen. Auch seien Gäste seit der Pandemie flexibler geworden: Selbst bei Nieselregen werde mitunter draußen gesessen. „Aber das betrifft das Tagesgeschäft“, sagte Rübsteck. „Die lauen Sommernächte fehlen.“
(dpa/SAKL)