Ukraine-Krieg

Rational beschließt Ausstieg aus dem russischen Markt

Rational AG
Angesichts des russischen Angriffskrieges in der Ukraine hat Rational beschlossen, sich aus dem russischen Markt zurückzuziehen. (Foto: © Timon/stock.adobe.com)
Rational, Hersteller von Groß- und Industrieküchengeräten zur thermischen Speisenzubereitung, hat angesichts des russischen Angriffskrieges in der Ukraine einen geordneten Ausstieg aus dem russischen Markt beschlossen. Der Geschäftsbetrieb in Russland soll eingestellt und die dortige Vertriebsgesellschaft bis Ende 2022 geschlossen werden. 
Dienstag, 07.06.2022, 14:04 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Am 01.06.2022 haben Aufsichtsrat und Vorstand der Rational AG einstimmig entschieden, den Geschäftsbetrieb in Russland einzustellen und die dortige Vertriebsgesellschaft bis Ende 2022 zu schließen. Mit der Entscheidung reagiert Rational auf die wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen, die der russische Angriffskrieg in der Ukraine zur Folge hat. Der Rückzug wird geordnet erfolgen, um den laufenden Kunden- und Mitarbeiterverpflichtungen nachzukommen. Ebenso wird Rational der Verantwortung gegenüber den betroffenen Mitarbeitern in der Ukraine gerecht werden, die durch die Folgen des Krieges zum Teil in ihrer Existenz bedroht sind.

Rational hat bereits Anfang März aus freien Stücken die Lieferung von Geräten nach Russland ausgesetzt. Mit dem fünften Sanktionspaket wurden diese ab April 2022 auch vom Gesetzgeber untersagt. Diesen Einfuhrverboten leistet Rational nach eigenen Angaben in vollem Umfang Folge. Dabei geht das Unternehmen davon aus, dass die Sanktionen langfristig bestehen bleiben.

Verantwortungsbewusster Rückzug

CEO Peter Stadelmann stellt fest: „Der Rückzug aus dem russischen Markt wird schrittweise und geordnet erfolgen, um den laufenden Verpflichtungen gegenüber Kunden und Partnern vor Ort bestmöglich nachzukommen.“ Hierzu zählen beispielsweise die Ersatzteil- und Reiniger-Versorgung, die Sicherung von Garantie- und Serviceleistungen oder die einvernehmliche Beendigung laufender Vertragsverhältnisse. Die erforderlichen Schritte werden nun geplant und sollen Ende 2022 abgeschlossen sein.

Ebenso verantwortungsbewusst wird Rational die Trennung von den betroffenen Mitarbeitern in Russland gestalten. „Für uns ist es ein schwerer Schritt, uns von unseren russischen Mitarbeitern zu trennen“, sagt Peter Stadelmann und ergänzt: „Denn diese Menschen sind seit Jahren ein verlässlicher und geschätzter Teil unseres Teams.“

Für die betroffenen Mitarbeiter in der Ukraine hat Rational bereits nach Beginn des Krieges einen Krisenstab eingerichtet und umfassende Maßnahmen ergriffen, um Mitarbeiter und deren Familien in Sicherheit zu bringen, diese zu schützen und zu versorgen.

Wirtschaftlich geht Rational zurzeit davon aus, dass der Wegfall des russischen Marktes keinen maßgeblichen Einfluss auf das Geschäftsergebnis hat.

(Rational AG/SAKL)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

geschlossene Starbucks-Filiale
Geschäftsaufgabe
Geschäftsaufgabe

Starbucks gibt Geschäft in Russland auf

Nach rund 15 Jahren gibt die Café-Kette Starbucks angesichts des Krieges gegen die Ukraine ihr Geschäft in Russland auf. Bereits im März hatte der Konzern den Betrieb in Russland aus Protest gegen den Einmarsch in die Ukraine ausgesetzt.
Warteschlange vor Frankys und Coens Foodtruck
Engagement
Engagement

Fast-Food-Köche auf sozialer Mission

Die beiden Köche Franky und Coen sind in den Niederlanden bereits wegen ihres sozialen Engagements bekannt. Im November und Dezember machen sie sich wieder auf den Weg in ein Land, das schwere Zeiten hinter sich hat. Sie haben Pommes frites und typische holländische Snacks im Gepäck.
16 Persönlichkeiten, die sich für Ukraine-Flüchtlinge eingesetzt haben, wurden vom Dehoga Hessen für ihr Engagement ausgezeichnet. (Foto: © Hotel- und Gastronomieverband DEHOGA Hessen e.V.)
Orden
Orden

Auszeichnung für humanitäres Engagement

Der Dehoga Hessen hat 16 Persönlichkeiten den Orden für besonderes humanitäres Engagement gegenüber den Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine verliehen. Dabei wurden auch Hotelunternehmer und Gastronomen ausgezeichnet.
McDonald's in der Ukraine
Wiedereröffnung
Wiedereröffnung

McDonald’s kündigt Filialeröffnungen in der Ukraine an

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs hat die US-amerikanische Fast-Food-Kette McDonald’s seine Filialen in der Ukraine geschlossen. Obwohl der Krieg weiter anhält, will das Unternehmen nun einen Teil seiner Restaurants in der Ukraine wieder öffnen.
Sicherheitsunterweisungen im Arbeitsschutz in ukrainischer Sprache
Sicherheitsunterweisungen
Sicherheitsunterweisungen

Arbeitsschutzregeln auf Ukrainisch

Für eine schnelle Unterweisung im Arbeitsschutz für ukrainische Beschäftigte gibt es jetzt einfache Sicherheitsregeln auch in ukrainischer Sprache. Diese stehen ab sofort als Printdokument und digital zur Verfügung.
McDonald's-Filiale in Russland
Wiedereröffnung
Wiedereröffnung

Russischer McDonald’s-Nachfolger öffnet erste Filialen

Als Reaktion auf Russlands Krieg gegen die Ukraine hat sich die Fast-Food-Kette McDonald’s aus dem Land zurückgezogen. Nun haben die ersten Restaurants unter einem russischen Besitzer wiedereröffnet.
Leeres Restaurant
Personalmangel
Personalmangel

Können Flüchtlinge die Personalnot im Gastgewerbe lindern?

Für die Beschäftigung ukrainischer Flüchtlinge ist das Gastgewerbe in Baden-Württemberg aufgeschlossen. Doch lässt sich damit das Problem des Personalmangels kompensieren?
McDonald's Filiale in Nürnberg
Geschäftsübernahme
Geschäftsübernahme

McDonald’s Lizenzpartner soll Russlandgeschäft übernehmen

Erst kürzlich hat die Schnellrestaurantkette McDonald’s angekündigt, sich aufgrund des Angriffskrieges gegen die Ukraine aus Russland zurückzuziehen. Nun gab das Unternehmen bekannt, wer das Geschäft in Russland übernehmen soll.
Eine Filiale von McDonald's
Geschäftsaufgabe
Geschäftsaufgabe

McDonald’s zieht sich aus Russland zurück

Die Eröffnung der ersten McDonald’s-Filiale in Russland stand symbolisch für die Ankunft des Kapitalismus, aber auch für eine Annäherung zwischen Ost und West. Mehr als 30 Jahre später zieht sich der US-Konzern zurück und hinterlässt Zehntausende Mitarbeiter.