Oldtimer schließt drei Standorte
Die Corona-Krise hat ein neues Opfer, diesmal die Oldtimer-Raststationen und Motorhotels in Österreich. In einer Aussendung gab das Unternehmen bekannt, drei von vier Standorten (Pack, Zöbern und Guntramsdorf, alle an der A2) schließen zu wollen. Lediglich der Standort Oed an der A1 soll derzeit weiterbestehen. 100 Mitarbeiter sind von der Maßnahme betroffen. Schuld an der Entwicklung gibt man neben dem behördlichen Corona-Shutdown auch der Preispolitik der Mineralölkonzerne. „Im Jahr 1995 lag der Treibstoffpreis an einer Autobahntankstelle 20 Groschen über jenem im untergeordneten Netz. Diese Differenz hat sich in den letzten 20 Jahren vervierzigfacht! (damals 1,5 Cent heute 60-70 Cent pro Liter). Aktuell sind die Treibstoffe an der Autobahn um 75 Prozent teurer als bei normalen Ortstankstellen – das gibt es in ganz Europa nicht! Wegen der überhöhten Preise haben sich die Treibstoffumsätze der Autobahntankstellen um mehr als 80 Prozent verringert. Darunter leidet das Folgegeschäft im Rasthaus gleichermaßen: Unser Umsatz hat sich aufgrund dessen mehr als halbiert, was sich auch in den Mitarbeiterzahlen widerspiegelt: 2003 lag der Beschäftigtenstand bei 200, aktuell sind es noch 100 Mitarbeitende. Durch diese Umstände werden Gäste regelrecht vertrieben. In den letzten 10 Jahren wurden die Kunden geradezu ‚erzogen‘, vor einer Autoreise im Supermarkt einzukaufen und die Autobahnraststätten zu meiden“, heißt es in der Aussendung.
Schließlich beruhe der Umsatz zum größten Teil auf internationaler Kundschaft (Oldtimer bewirtet Gäste aus über 35 Nationen). Diese Geschäftsgrundlage werde für viele Jahre einbrechen. Auch das Geschäftsfeld der Seminare werde aufgrund von Abstandsregeln und dem Trend zu Videokonferenzen verschwinden. Befürchtete dauerhafte Reisebeschränkungen und Reiseverbote in Europa würden ein Übriges tun. „Es werden jahrelang keine bzw. signifikant weniger Reisebusse unterwegs sein (die Zielgruppe der Pensionisten zählt zur gefährdetsten Risikogruppe). Für lange Zeit werden weitaus weniger Menschen nach Italien reisen und es werden auch deutlich weniger Italiener Wien besuchen. Vor diesem Hintergrund muss klar sein, dass in den kommenden Monaten und Jahren kein kostendeckender Umsatz erzielt werden kann“, meint man bei Oldtimer abschließend.