Mehrwegpflicht in der Gastronomie: Wie oft nutzen Gäste Mehrwegverpackungen?
Trotz der Mehrweg-Angebotspflicht für Essen zum Mitnehmen haben 47 Prozent der Menschen in Deutschland bisher noch keine Mehrwegverpackung genutzt. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurde.
Mindestens einmal in der Woche nutzen nur 6 Prozent der Befragten regelmäßig Mehrwegangebote, 11 Prozent ein- oder mehrfach im Monat, 11 Prozent noch seltener.
Jüngere nutzen öfter Mehrwerg-Verpackungen
Mit Blick auf verschiedene Altersgruppen fällt auf: Jüngere Menschen zwischen 18 und 34 Jahren nutzen entsprechende Verpackungen überdurchschnittlich häufig. Bei den Personen ab 55 Jahren gaben derweil nur 6 Prozent an, dies mindestens einmal im Monat zu tun.
An der Umfrage nahmen 3.450 Personen teil. 19 Prozent kaufen demnach gar kein Essen zum Mitnehmen, 6 Prozent machten keine Angabe.
Mehrwegangebotspflicht in der Gastronomie
Restaurants, Bistros und Cafés, die Essen für unterwegs verkaufen, müssen seit dem 1. Januar 2023 auch Mehrwegverpackungen dafür anbieten – sofern sie Einweg-Verpackungen aus Kunststoff nutzen. Bei Getränken muss es eine Mehrweg-Alternative geben. Ausnahmen gelten für kleinere Geschäfte.
Die Einführung der Mehrwegpflicht hatte in der Gastronomie für Verwirrungen und Problemen gesorgt. Unklarheiten bei Betrieben bestanden etwa zum Geltungsbereich der Regelung, aber auch zu Hygieneaspekten und möglichen Haftungsfragen in diesem Zusammenhang.
Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga beklagte vor kurzem zudem, dass es zu wenige Rücknahmestellen für die verschiedenen Mehrweg-Systeme gebe. Er fordert daher einfachere Rückgabemöglichkeiten bei der Mehrweg-Angebotspflicht für Speisen zum Mitnehmen.
(dpa/SAKL)