Stöckl im Park

Lokalverbot für Anrainer

Mann vom Wachschutz spricht in Funkgerät und streckt seinen Arm aus
„Du kommst hier nicht rein!“ Meldezettel-Kontrolle wird’s wohl keine geben, aber zumindest die persönlich bekannten Lokalgegner werden ihr Bier künftig nicht im neuen „Stöckl im Park“ trinken können. (© Robert Kneschke/stock.adobe.com)
Am 12. Dezember soll in Wien ein neues Großlokal eröffnen. Von den jahrelangen Anrainerprotesten entnervt hat der Betreiber diesen jetzt lebenslanges Lokalverbot erteilt.
Freitag, 06.12.2019, 09:10 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

Schon vor zwei Jahren hätte das neue „Stöckl im Park“ im Wiener Schwarzenberggarten beim Belvedere aufsperren sollen. Hartnäckige Anrainerbeschwerden, die Angst haben, das Bierlokal mit 880 Plätzen könnte ein zweiter Ballermann werden, haben jedoch die Eröffnung verzögert. 65 behördliche Auflagen hat es seither gegeben, die Baukosten haben sich nach Angaben von Betreiber Walter Welledits von geplanten 3,5 Millionen auf rund neun Millionen beinahe verdreifacht. Alleine die Gutachten, um den Anrainern den Wind aus den Segeln zu nehmen, hätten 1,3 Millionen Euro gekostet, wie die Tageszeitung „Heute“ schreibt.

Nicht billig dürfte auch die hauseigene Brauanlage gewesen sein. Laut Welledits sei diese nicht nur besonders energiesparend und erzeuge bis zu zwei Drittel weniger CO2-Emissionen im Vergleich zu anderen Anlagen, sie sei durch eine besondere Lüftungsanlage auch nahezu geruchslos. Im Garten – für den schon der Pachtvertrag jede Veranstaltung oder das Spielen von Musik ausschließe – will Welledits zusätzlich eine Lärmmessanlage installieren. „Wenn jemand zu laut lacht, nehmen wir das auf und bitten ihn etwa leiser zu sein“, erklärt der Unternehmer.

All das aber hat die Anrainer offenbar nicht überzeugt, der Kleinkrieg mit diversen Anzeigen geht nach Welledits‘ Angaben weiter. Nun hat der Gastronom aber die Nase voll: „Ich habe mehrfach meine Hand ausgestreckt, doch diese wurde immer ausgeschlagen. Daher habe ich – auch wenn ich es nur sehr ungerne mache – für die Projektgegner ein lebenslanges Hausverbot ausgesprochen“. (Heute/CK)

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