Schaustellerbranche

Kretschmann überlässt Weihnachtsmarkt-Regelungen den Kommunen

Winfried Kretschmann
Baden Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann will die einzelnen Kommunen entscheiden lassen, ob und wie sie Weihnachtsmärkte durchführen. (©picture alliance/dpa | Philipp von Ditfurth)
Die Durchführung von Weihnachtsmärkten und der dortige Ausschank von Glühwein ist derzeitig heftig umstritten. Ministerpräsident Winfried Kretschmann will nun den Kommunen die Entscheidung überlassen – hat aber eine Empfehlung.
Donnerstag, 01.10.2020, 09:53 Uhr, Autor: Thomas Hack

In Baden-Württemberg liegt die Entscheidung, ob und wie Weihnachtsmärkte in diesem Jahr stattfinden, in den Händen der Kommunen. Solange die allgemeine Corona-Infektionslage das erlaube, sollten die Städte entscheiden, ließ Winfried Kretschmann (Grüne) dieser Tage dazu verlauten. Begründet wird der Schritt damit, dass es unterschiedliche Infektionsgeschehen in den einzelnen Regionen gebe und gleichermaßen die lokalen Bedingungen zur Durchführung von Weihnachtsmärkten sind von Ort zu Ort verschieden seien. Sollte das Infektionsgeschehen stark steigen, müsste Kretschmann zufolge aber fürs gesamte Land entschieden werden. Die Schausteller begrüßen die Entscheidung, warnen aber vor einem Glühwein-Verbot.

Kritik an Alkohohlverbot

Weiterhin sprach Kretschmann die Empfehlung aus, auf den Ausschank von Alkohol zu verzichten. Darüber hinaus bat er das Sozialministerium, den Kommunen Leitplanken zu den Hygieneanforderungen sowie der Organisation von Zu- und Abläufen der Besucher zur Verfügung zu stellen. Mark Roschmann vom Schaustellerverband begrüßte die Entscheidung, doch vermisse er einen Ruck vom Land, die Märkte auch mit Alkoholausschank durchführen zu wollen. „Der Ansporn, wir wollen das, der fehlt mir.“ Ihm zufolge gebe keinen Grund, Alkohol auf den Märkten zu verbieten. „Ich habe noch nie jemanden mit Glühweintassen auf Bierbänken tanzen gesehen“, sagte er weiter. Weiterhin sprach er von einer Ungleichbehandlung im Vergleich zum sogenannten stehenden Gewerbe. Wenn auf den Märkten kein Glühwein ausgeschenkt werden dürfe, besorgten ihn sich die Menschen selbst, dann gebe es alkoholisierte Menschentrauben woanders. (lsw/TH)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Junge Mann in einem Restaurant
Aufruf
Aufruf

Gastwelt braucht mehr ausländische Arbeitskräfte

Die Denkfabrik Zukunft der Gastwelt fordert die Politik auf, mehr für die Zuwanderung ausländischer Fachkräfte zu tun. Als überaus integrativer Wirtschaftszweig, mit massivem Personalmangel, liegt laut DZG hierin die Lösung für eines der drängenden Probleme der Branche.
Friedrich Merz
Dehoga Branchentag
Dehoga Branchentag

Friedrich Merz für reduzierte Mehrwertsteuer in der Gastronomie

Beim Dehoga Branchentag diskutierten Spitzenpolitiker über die aktuelle politische Situation und die Herausforderungen im Gastgewerbe. Nicht nur Friedrich Merz sprach sich dabei für eine reduzierte Mehrwertsteuer in der Gastronomie aus. 
Schlosshotel Friedrichsruhe
Veranstaltung
Veranstaltung

Weihnachtsmarkt im Schlosshotel Friedrichsruhe

Das Schlosshotel Friedrichsruhe veranstaltet vom 6. bis zum 8. Dezember 2024 einen ganz besonderen Weihnachtsmarkt. Geboten wird dabei ein abwechslungsreiches Programm für die ganze Familie.
Olaf Scholz und Christian Lindner
Nachgefragt
Nachgefragt

Ampel-Aus: „Das Gastgewerbe braucht eine starke und durchsetzungsfähige Bundesregierung“

Der 6. November 2024 geht wohl als denkwürdiger Tag in die Geschichte ein: Erst gewinnt Donald Trump die US-Wahl; am Abend folgt dann das Ende für die Ampelkoalition. Verbände des Gastgewerbes fordern jetzt schnelle Neuwahlen. Politischer Stillstand sei zu vermeiden, wie sie auf Anfrage von HOGAPAGE betonen. 
v.l.n.r. die Mitglieder des Dehoga Bayern: Christopher Riemensperger (Schatzmeister), Andreas Brunner (2. Vizepräsident), Michaela Schmitz-Guggenbichler (Vorsitzende des Fachbereichs Gastronomie), Angela Inselkammer (Präsidentin), Tourismusministerin Michaela Kaniber, Dr. Thomas Geppert (Geschäftsführer), Thomas Förster (1.Vizepräsident).
Aufruf
Aufruf

Kaniber fordert politische Wende für das Gastgewerbe

Die Tourismusministerin Michaela Kaniber hat sich auf dem diesjährigen Gastgebertag des Dehoga Bayern zur aktuellen Lage der Branche geäußert. In einem Statement fordert sie unter anderem die Rückkehr zum niedrigeren Mehrwertsteuersatz.
Im Dialog (v.l.n.r.): Gerhard Bruder, Staatsekretärin Leonie Gebers (SPD), Staatsekretärin Silvia Bender (Grüne), Homeira Amiri und DZG-Vorstand Dr. Marcel Klinge
Gesprächs-Event
Gesprächs-Event

Gastwelt im intensiven Austausch mit der Politik

Im kommenden Jahr finden die Wahlen für den Bundestag statt. Bis dahin will die Denkfabrik Zukunft der Gastwelt mit Abgeordneten in einen tiefgehenden Dialog treten, um die Belange der Branche mehr in den Fokus der Politik zu rücken. 
BdS-Präsident Matthias Kutzer, Staatsminister Dr. Florian Herrmann, CSU-Generalsekretär Martin Huber, MdB Stephan Thomae und BdS-Hauptgeschäftsführer Markus Suchert beim BdS-Mittagsempfang (v.l.n.r.).
Mitgliedertreffen
Mitgliedertreffen

Systemgastronomie fordert politische Hilfe

Beim Mittagsempfang des Bundesverbands der Systemgastronomie in München standen die aktuellen Herausforderungen der Branche ganz oben auf der Tagesordnung. Die Gastredner Dr. Florian Herrmann, Stephan Thomae sowie Martin Huber verstanden es, auf die Belange einzugehen und sagten ihre Unterstützung zu.
Sarah Wiener
Neuanfang
Neuanfang

Sarah Wiener: „Ich bin gerade dabei, mein Leben neu zu sortieren“

Seit 2019 saß Sarah Wiener für die österreichischen Grünen im Europaparlament. Nun will sie sich wieder mehr ihrer Wahlheimat in Brandenburg widmen – einige Ideen hat sie schon.
Vorstandschef der Denkfabrik, Dr. Marcel Klinge, im Portrait
Umfrage
Umfrage

Politiker halten sich beim Engagement für die Gastwelt zurück

Die Denkfabrik Zukunft der Gastwelt hat Bundestagsabgeordnete befragt, wie sie die Tourismuswirtschaft beurteilen. Das Ergebnis ist wenig erfreulich. Als Arbeitsmarkt wird die Branche zwar geschätzt, aber eine politische Priorisierung halten die Befragten für schwierig.