Karl Lauterbach fordert mehr Trinkgeld
„Das Trinkgeld nimmt seit Jahren ab. Aber Gastrokräfte im Service und Küche sind darauf angewiesen“, schreibt Anja Reschke in ihrem Twitter-Beitrag. Am Beispiel einer Bekannten erläutert sie in ihrem Tweet, wie gering aktuell das Trinkgeld in der Gastronomie ausfällt.
Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich nun zu dieser Diskussion gemeldet: „Schon alleine wegen der dauernden Gefahr der Ansteckung mit dem Coronavirus ist es unverständlich, dass nicht großzügiger Trinkgeld bezahlt wird. Ausgenommen sind natürlich Ärmere. In der Gastronomie arbeiten die Menschen hart und tragen oft ein erhebliches Risiko“, schrieb der Politiker am Sonntag hierzu.
Forderung nach angemessenen Gehältern
Das wiederum stößt auf Missfallen bei einigen anderen Twitter-Nutzern. So bezieht einer der Nutzer den Thread auf die bisher oft nur mangelhaften Gehälter, die in der Pflege bezahlt werden: „Schon alleine wegen der dauernden Gefahr der Ansteckung mit dem Coronavirus ist es unverständlich, dass nicht großzügigere Gehälter bezahlt und bessere Arbeitsbedingungen geschaffen werden. In der Pflege arbeiten die Menschen hart und tragen oft ein erhebliches Risiko.“
Andere verweisen auf die schlechten Löhne in der Gastronomie: „Es sollte keine Abhängigkeit vom Trinkgeld geben! Die Gehälter in der Gastronomie müssen endlich angemessen sein!“, forderte einer der Nutzer. Ein weiterer schreibt: „Die Gehälter sollten so sein, dass ein Trinkgeld nur als nette Anerkennung für überdurchschnittlichen Service ein Thema ist aber nicht gebraucht wird. Das bedeutet zwar höhere Preise, doch dafür erspart man es den Kunden, an das Gehalt der Angestellten denken zu müssen.“
Trinkgeld ist keine Selbstverständlichkeit
Dass Trinkgeld in Deutschland keine Selbstverständlichkeit ist, zeigte auch jüngst eine von Jägermeister beauftragte Studie (HOGAPAGE berichtete). Hier stimmten nur 54 Prozent der Befragten der Aussage zu, dass Trinkgeld geben eine Selbstverständlichkeit ist. Für jeden Zweiten trifft das also nicht zu.
Laut der Studie glauben 44 Prozent der Befragten, dass beim Trinkgeldgeben die Geste zählt und nicht die Summe. Sie unterschätzen damit die Bedeutung von Trinkgeld für die Beschäftigten, denn derselben Aussage stimmen von 106 befragten Barkeepern nur 32 Prozent zu.
Mehr dazu lesen Sie im HOGAPAGE-Beitrag „Trinkgeld ist keine Selbstverständlichkeit“.
(Twitter/SAKL)