IGF rechnet mit Preissteigerung bei Speisen und Getränken
Höhere Gehaltszahlungen, steigende Energie- und Lebensmittelpreise, anspruchsvollere Gäste: Die Initiative Gastronomie Frankfurt e. V. (IGF), der mehr als 100 Betriebe in Frankfurt und Offenbach angehören, geht mit Blick auf die bevorstehende Frühjahrs- und Sommersaison von einem Preisanstieg in Restaurants, Bars und Clubs aus. „Die Wirtschaftlichkeit gastronomischer Betriebe gerät unter den aktuellen Bedingungen immer stärker unter Druck. Damit sie weiterhin am Markt bestehen können, werden viele Gastronomen um eine Preissteigerung bei Speisen und Getränken nicht umhinkommen“, erklärt IGF-Vorstand Madjid Djamegari.
Bedingt durch die Pandemie hat in den vergangenen zwei Jahren Personal der Gastronomie den Rücken gekehrt und in anderen Branchen Jobs gefunden. „Um das noch vorhandene Personal zu halten und auch neues zu gewinnen, zahlen jetzt viele Betriebe mehr Lohn. Der erhöhte Mindestlohn ab Herbst dieses Jahres trägt ebenfalls dazu bei, die Personalkosten steigen zu lassen“, sagt Madjid Djamegari. Zudem hat sich das Verhältnis von Einnahmen und fixen Ausgaben durch Lockdowns und verkürzte Öffnungszeiten verschlechtert; viele Gastronomen müssen jetzt Verluste wieder ausgleichen, um überleben zu können.
Mit dem Krieg in der Ukraine steigen die Energiekosten – ein Posten, den die Betriebe zumindest in Teilen an ihre Gäste weitergeben müssen. Auch die Preise für den Transport und für zahlreiche Produkte sind gestiegen. „Hinzu kommt, dass Gäste anspruchsvoller werden. Viele Betriebe arbeiteten schon vor der Pandemie auf einem hohen Standard, indem sie nachhaltige Produkte in Bio-Qualität einsetzen und auf einen guten, professionellen Service achten. Allerdings wird dies von den Gästen zunehmend vorausgesetzt, was sich auf unsere Kosten niederschlägt“, ergänzt James Ardinast, ebenfalls Vorstand der IGF.
Niedrige Mehrwertsteuer und unbürokratische Einstellungsverfahren können helfen
Gleichzeitig hofft die IGF auf zwei entscheidende Entwicklungen, die den Preisanstieg dämpfen können. Zum einen wünscht sie sich eine Beibehaltung des verminderten Mehrwertsteuersatzes von sieben Prozent bei Speisen; dieser ist aktuell bis Ende 2022 befristet. „Es wäre wichtig, wenn die Politik hier ein Zeichen der Solidarität mit der Gastronomie sendet und die niedrigere Mehrwertsteuer über das Jahresende hinweg fortführt“, sagt Matthias Martinsohn, IGF-Vorstandsmitglied.
Zum anderen hofft die IGF auf eine allgemeine Vereinfachung beim Einstellen von Fachpersonal aus dem Ausland. „Dass ein unbürokratisches Verfahren möglich ist, zeigt die Aufnahme von ukrainischen Flüchtlingen in die deutsche Arbeitswelt. Es ist toll zu erleben, wie einfach das funktionieren kann – toll für beide Seiten. Es wäre hervorragend, wenn Deutschland dieses System beibehalten und auf potenzielle Mitarbeitende aus anderen Nicht-EU-Ländern ausweiten könnte“, ergänzt Matthias Martinsohn.
Gästetreue immens
Abgesehen von den aktuellen Herausforderungen sind alle IGF-Mitglieder überwältigt davon, wie treu die Gäste ihren Betrieben bleiben. „Ich hoffe sehr, dass die Gäste unsere Lage verstehen und uns auch weiterhin gewogen bleiben. Wir werden jedenfalls alles tun, um sie wie gewohnt zufriedenzustellen beziehungsweise ihre Erwartungen zu übertreffen“, betont Goran Petreski, Vorstandsmitglied der IGF.
(Kommunikation Initiative Gastronomie Frankfurt e. V./SAKL)