Dehoga-Branchenbericht

„Gute Geschäfte, wachsende Belastungen“

Eine lächelnde Kellnerin in einem Restaurant
Steigende Umsätze, sinkende Erträge, positive Ausblicke in die Zukunft – dies spiegelt nach dem Dehoga-Branchenbericht die momentane Lage des Deutschen Gastgewerbes wider. (© davit85/Fotolia)
Der Dehoga hat den aktuellen Branchenbericht vorgelegt. Das Ergebnis: Konsumfreude und Reiselust sorgen für steigende Umsätze im Gastgewerbe. Höhere Betriebs- und Personalkosten drücken allerdings auf die Erträge.
Montag, 24.06.2019, 12:42 Uhr, Autor: Thomas Hack

Eine erfreuliche Nachricht: Deutschlands Gastgeber beurteilen das zurückliegende Winterhalbjahr mehrheitlich positiv und sind trotz großer Herausforderungen optimistisch gestimmt. Das geht aus dem Branchenbericht Frühjahr 2019 hervor, den der DEHOGA Bundesverband jetzt veröffentlicht hat. Laut diesem konnten 37,3 Prozent der Hotels von Oktober 2018 bis März 2019 ihren Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erhöhen, aber nur 26,9 Prozent der Betriebe gelang es auch, höhere Erträge zu erwirtschaften. In der Gastronomie machte die Zahl der Umsatzgewinner mit 41,4 Prozent einen Sprung nach oben, doch sind nur 26,5 Prozent Ertragsgewinner. 39,3 Prozent der Hoteliers und 37,9 Prozent der Gastronomen melden sinkende Erträge. Hauptprobleme seien die Suche nach Mitarbeitern, steigende Betriebs- und Personalkosten, die ausufernde Bürokratie sowie starre Arbeitszeiten.

„Die heimischen Hotels und Restaurants überzeugen!“

Für das Sommerhalbjahr 2019 geht jeder zweite Hotelier und Gastronom von besseren Geschäften aus. „Deutschland ist für Touristen wie Geschäftsreisende aus dem In- und Ausland attraktiv“, erklärt DEHOGA-Präsident Guido Zöllick. „Die heimischen Hotels und Restaurants überzeugen mit verlässlichem Service, hoher Angebotsqualität und einem außerordentlich guten Preis-Leistungs-Verhältnis.“ Doch für eine weiterhin erfolgreiche Entwicklung reiche eine starke Nachfrage alleine nicht aus, denn auch die Politik sei gefordert. Die Branche erwarte konsequenten Bürokratieabbau, eine Reform des lebensfremden Arbeitszeitgesetzes, fairen Wettbewerb durch gleiche Steuern für Essen sowie effiziente flankierende politische Maßnahmen zur Fachkräftesicherung.

Übernachtungs- und Umsatzplus im Gastgewerbe

Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, ist das Gastgewerbe mit einem Übernachtungs- und Umsatzplus in das zweite Quartal gestartet. Von Januar bis April erhöhte sich die Zahl der Gästeübernachtungen im Vergleich zum bereits starken Vorjahr um 4,0 Prozent auf 127,3 Millionen. Mit 23,8 Millionen Übernachtungen kam fast jeder fünfte Tourist oder Geschäftsreisende aus dem Ausland. Ein Plus von 3,0 Prozent. 103,5 Millionen Übernachtungen entfielen auf inländische Gäste (+4,2 Prozent). Die nominalen Umsätze in Gastronomie und Hotellerie lagen in den ersten vier Monaten des Jahres um 2,8 Prozent (real 0,9 Prozent) über dem Vorjahreswert.

Hauptproblemfelder der Branche

Im Sorgen-Barometer der Gastronomen und Hotellerie steht die Suche nach Fachkräften an oberster Stelle. 58,0 Prozent der Gastronomen und 57,8 Prozent der Hoteliers sehen in der Mitarbeitergewinnung die größte Herausforderung. An zweiter Stelle liegen für 48,9 Prozent der Gastronomen und 42,0 Prozent der Hoteliers die gestiegenen Betriebskosten, an dritter Stelle die Personalkosten. Ein andauerndes Ärgernis für die Betriebe ist die ausufernde Bürokratie und Reglementierung. 41,7 Prozent der Gastronomen und 28,1 Prozent der Hoteliers zählen die Arbeitszeitdokumentation zu den Hauptproblemen.
Neu im Problem-Ranking sind die verschärften Datenschutzanforderungen, die für 18,9 Prozent der Gastronomen und 27,8 Prozent der Hoteliers eine zusätzliche bürokratische Belastung darstellen.

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