Guide Michelin Schweiz 2023: Sterne funkeln über der Alpenrepublik
„Wieder einmal zeigt die Schweizer Top-Gastronomie ihre Anpassungsfähigkeit in wirtschaftlich schwierigen Zeiten", ist Gwendal Poullennec, internationaler Direktor des Guide Michelin, begeistert von dem weiterhin hohen Niveau der Schweizer Restaurants.
Die Zahl der im Guide Michelin mit Stern ausgezeichneten Restaurants bliebe auf beständig hohem Niveau. Insgesamt wurden dieses Jahr in der Schweiz 138 Restaurants mit einem, zwei oder drei Sternen ausgezeichnet, darunter viele Neueröffnungen.
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„Besonders aufgefallen ist unseren Inspektoren auf ihren Reisen ein stetig wachsendes – und absolut gerechtfertigtes – Selbstbewusstsein der Schweizer Köche und Produzenten bezüglich ihrer regionalen Erzeugnisse“, sagt Gwendal Poullennec.
Er ergänzt: "Von Lamm aus dem Appenzell über Lachs aus Lostallo bis hin zu den unzähligen kleinen, passionierten Lieferanten im ganzen Land sowie immer öfter auch von den Restaurants selbst vor Ort produzierten, angepflanzten oder gezüchteten Produkten zeigt sich weiterhin ein starker Trend und Wille der Schweizer Gastronomie, in Punkto Nachhaltigkeit Maßstäbe zu setzen und dabei den Genuss auf höchstem Niveau zu sichern. Hierfür werden in der Schweiz 33 Betriebe mit dem Grünen Michelin-Stern für ihren nachhaltigen Einsatz ausgezeichnet, neun davon sind neu hinzugekommen.“
Der Guide Michelin Schweiz 2023 auf einen Blick
Insgesamt werden 558 Restaurants von den Michelin-Inspektoren empfohlen, darunter:
• 4 Restaurants mit drei Sternen
• 26 Restaurants mit zwei Sternen (davon 5 neu)
• 108 Restaurants mit einem Stern (davon 19 neu)
• 33 Restaurants mit Michelin Grünem Stern (davon 9 neu)
• 125 Restaurants mit dem Bib Gourmand (davon 15 neu)
Vier Drei-Sterne-Restaurants bestätigen ihre Auszeichnung
Das Gourmetrestaurant Memories im Grand Resort Bad Ragaz (SG), das es im letzten Jahr unter der Küchenleitung von Sven Wassmer in die internationale Top-Liga geschafft hat, konnte seine drei Michelin-Sterne ebenso bestätigen, wie folgende Restaurants, die bereits seit mehreren Jahren mit drei Sternen ausgezeichnet sind: Cheval Blanc by Peter Knogl in Basel (BS) mit Peter Knogl als Küchenchef, Restaurant de l’Hôtel de Ville in Crissier (VD), in dem Franck Giovannini am Herd Regie führt, sowie Schloss Schauenstein in Fürstenau (GR) mit Andreas Caminada und Marcel Skibba als Küchenchefs.
Fünf neue Zwei-Sterne-Restaurants
Unter den 26 Restaurants mit zwei Michelin-Sternen zählt der Guide in diesem Jahr fünf neue, drei davon in der Romandie.
Besonders hervorzuheben unter den Neuzugängen ist das Andermatter The Japanese Restaurant, das sich im Tal im Hotel The Chedi befindet. Hier haben seit Frühjahr die Zwillinge Dominik Sato und Fabio Toffolon als Doppelspitze die Küchenleitung inne und erkochten mit ihrem Mix aus japanischen und europäischen Einflüssen direkt den zweiten Michelin-Stern.
Daneben hat das Küchenchef-Duo auch das Zepter im zweiten Restaurant des Hotels, dem The Japanese by The Chedi at Gütsch, übernommen und den Michalin-Stern bestätigt. Als weitere Ehrung bekamen die beiden Anfang-Dreissigjährigen für ihre tolle Leistung zudem den von Blancpain gesponserten Young Chef Award.
Ebenfalls neu mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet sind folgende Restaurants: Das Mammertsberg in Freidorf (TG), in dem Küchenchef Silvio Germann, der zuvor dem Igniv by Andreas Caminada in Bad Ragaz zwei Michelin-Sterne bescherte, nun hier sein herausragendes Niveau fortsetzt. Das Ergebnis: Seine von Präzision und eigener Idee geprägten Küche wurde auf Anhieb mit zwei Michelin-Sternen gewürdigt.
Im L’Atelier Robuchon in Genf (GE), untergebracht im Untergeschoss des Luxushotels The Woodward, hat Executive Chef Olivier Jean nach internationalen Top-Adressen nun für den Genfer Ableger der zehn Atelier-Restaurants von Joël Robuchon mit seiner von regionalen und saisonalen Produkten inspirierten Küche den zweiten Michelin-Stern erkocht.
Ebenfalls von einem auf zwei Sterne steigern konnte sich das Restaurant La Table du Lausanne Palace in Lausanne (VD). Verantwortlich dafür ist Franck Prelux, der zuvor dem Restaurant Au Crocodile in Straßburg als Küchenchef einen Stern einbrachte und nun im Restaurant des Grandhotels Lausanne Palace mit seiner sehr produktorientierten klassisch basierten Küche sein Können beweist.
Eine weitere Steigerung erreichte das Restaurant La Table du Valrose in Rougemont (VD). Patron und Küchenchef Benoît Carcenat gelang es, mit seinem modern-französisch geprägten Menü in nur einem Jahre aus einem Michelin-Stern zwei zu machen.
19 neue Ein-Stern-Restaurants
Die Selektion 2023 präsentiert 19 Restaurants, die neu mit einem Stern ausgezeichnet wurden. Insgesamt zählt der Guide 108 Ein-Stern-Restaurants, die über das ganze Land verteilt sind und die Vielfalt der Schweizer Gastronomie widerspiegeln.
Erwähnenswert ist hier beispielsweise das Gasthaus zum Kreuz in Dallenwil (NW), das gleich zwei Restaurants beherbergt, die für die Küche von Dietmar Sawyere – bekannt aus den Andermatter Restaurants The Japanese by The Chedi at Gütsch und The Japanese Restaurant – neu mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurden: Im Stübli überzeugt er mit einer auf alpine Produkte fokussierten Küche, im Abendrestaurant Bijou mit einem Überraschungsmenü, das schweizerische und asiatische Einflüsse verbindet.
Ebenso interessant ist das neue Restaurant von Stefan Wiesner, der sich zuvor bereits im Rössli in Escholzmatt als „Hexer“ einen Namen machte. Nun begeistert er die Michelin-Inspektoren im Wiesner Mysterion – Zauber in Romoos (LU) mit seiner einzigartigen alchemistischen Naturküche, für die das Restaurant auf Anhieb einen Stern bekam.
Im selben Haus bietet er in seinem zweiten Restaurant, dem Wiesner Mysterion – Werkstatt-Kost, ein regional-saisonales Menü, für das dieses Lokal direkt mit dem Bib Gourmand ausgezeichnet wurde. Beide Restaurants wurden für ihre absolut konsequente Nachhaltigkeit zudem mit dem Grünen Stern gewürdigt.
Besondere Beachtung verdient auch das vom Betreiber-Duo Fabian Raffeiner (Küche) und Mark Hayoz (Service) geleitete Restaurant Zoe in Bern (BE). Hier überzeugt eine modern-kreativ umgesetzte rein vegetarische Küche, für die das Restaurant mit seiner Aufnahme in die Schweizer Selektion direkt einen Stern verliehen bekam und darüber hinaus für sein nachhaltiges Konzept den Grünen Stern erhielt.
Folgende Restaurants wurden neu mit einem Stern ausgezeichnet:
• Zoe, Bern (BE)
• Birdy’s by Achtien – The Nest, Brunnen (SZ)
• Osteria Enoteca Cuntitt, Castel San Pietro (TI)
• La Pinte des Mossette, Cerniat (FR)
• Au 1465, Champex-Lac (VS)
• Gilles Varone, Chandolin-près-Savièse (VS)
• Gasthaus zum Kreuz – Stübli, Dallenwil (NW)
• Gasthaus zum Kreuz – Bijou, Dallenwil (NW)
• 1910 Gourmet by Hausers, Grindelwald (BE)
• Radius by Stefan Beer, Interlaken (BE)
• Osteria dell’Enoteca, Losone (TI)
• Colonnade, Luzern (LU)
• La Dispensa, Neuchâtel (NE)
• Hôtel de Ville, Ollon (VD)
• Wiesner Mysterion – Zauber, Romoos (LU)
• Cà d’Oro, Sankt Moritz (GR)
• Restaurant GERBER WYSS, Yverdon-les-Bains (VD)
• Elmira, Zürich (ZH)
• Wöschi, Zürich (ZH)
Neun neue Grüne Michelin-Sterne spiegeln das Verantwortungsbewusstsein der Gastronomie wider
Der Grüne Michelin-Stern, die im Januar 2020 eingeführte Auszeichnung für nachhaltige Gastronomie, weist auf Restaurants hin, die sich durch ein umwelt- und ressourcenschonendes Engagement hervorheben. Die diesjährige Selektion zählt insgesamt 33 Grüne Michelin-Sterne, darunter neun neue.
Die zunehmende Bedeutung nachhaltigen Wirtschaftens ist weiterhin deutlich erkennbar. Die Initiativen, mit denen sich die Küchenchefe für eine zukunftsorientierte Gastronomie engagieren, sind sehr vielfältig.
Zu den Maßnahmen zählen unter anderem die Verwendung regionaler und saisonaler Produkte, die Einhaltung biologisch-ökologischer Richtlinien, artgerechte Tierhaltung und kurze Transportwege sowie Energieeinsparung, Abfallvermeidung und Recycling und nicht zu vergessen die Sensibilisierung der Mitarbeiter und Information der Gäste.
Folgende Restaurants wurden neu mit einem Grünen Michelin-Stern ausgezeichnet:
• Le Tapis Rouge, Brienz (BE)
• Radius by Stefan Beer, Interlaken (BE)
• Le Maguet, Les Evouettes (VS)
• Wiesner Mysterion – Zauber, Romoos (LU)
• Wiesner Mysterion – Werkstatt-Kost, Romoos (LU)
• Magdalena, Schwyz (SZ)
• elmira, Zürich (ZH)
• Zoe, Bern (BE)
• Gilles Varone, Chandolin-près-Savièse (VS)
Drei Gewinner bei den Michelin Special Awards
In diesem Jahr vergab der Guide Michelin drei Awards für besondere Leistung im Service, als Young Chef und als Sommelier.
Den Michelin Service Award, präsentiert von Pernod Ricard, erhielt Sandra Marugg Suter aus dem mit einem Michelin-Stern ausgezeichneten Restaurant Schlüssel in Oberwil für ihre ausgesprochen herzliche und angenehm persönliche Gästebetreuung.
Der Michelin Young Chef Award, präsentiert von Blancpain, ging an die Zwillinge Dominik Sato und Fabio Toffolon, die als Küchenchef-Duo gleich zwei Restaurants in dem Andermatter Hotel The Chedi Sterne bescherten: The Japanese Restaurant erhielt zwei Sterne, The Japanese by The Chedi at Gütsch bestätigte seinen Stern.
Antoine Sicard aus dem erneut mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichneten Maison Wenger in Le Noirmont wurde für seine Wein-Expertise mit dem Michelin Sommelier Award gewürdigt, der von Swiss Wine verliehen wurde.
15 Restaurants erhalten den Bib Gourmand neu
In der vergangenen Woche hat der Guide Michelin 15 Restaurants neu mit dem Bib Gourmand ausgezeichnet. Dieser geht an Restaurants mit einem besonders guten Preis-Leistungs-Verhältnis.
Damit enthält der Guide Michelin nun 125 Restaurants mit dem Bib Gourmand. Diese genießen bei den Lesern des Restaurantführers hohes Ansehen – vor allem, wenn sie auf der Suche nach erschwinglichen Lokalen sind, die keine Kompromisse bei der Qualität der Küche und den angebotenen Produkte machen.
Die komplette Restaurantübersicht für die Schweiz ist im Michelin-Newsroom sowie kostenlos auf der Webseite und App des Guide Michelin verfügbar.
(Guide Michelin/SAKL)