Großaktionär plant, Metro von der Börse zu nehmen
Der Großaktionär Daniel Kretinsky hält bislang bereits 49,99 Prozent der Metro-Anteile. Die beiden anderen Großaktionäre, Meridian und Beisheim, haben den Angaben zufolge signalisiert, ihre Anteile nicht verkaufen zu wollen.
Nach der Ankündigung wurden die Metro-Aktien vom Handel ausgesetzt. Zum Handelsschluss auf Xetra lagen die Stammaktien bei 3,905 Euro, die Vorzugsaktien bei 5,05 Euro.
So soll es nun weitergehen
Der Metro-Vorstand unterstütze das geplante Delisting, wie es weiter hieß. Er will das Angebot zunächst prüfen, bevor er eine Stellungnahme abgibt. Bereits jetzt betonten die Gremien aber, dass der angebotene Preis eine „signifikante Prämie“ auf den aktuellen und den über die vergangenen Monate gewichteten Börsenkurs darstelle. Gleichzeitig sehen Vorstand und Aufsichtsrat darin jedoch keine vollständige Abbildung des langfristigen Wachstumspotenzials des Unternehmens.
Unter der Voraussetzung der Genehmigung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) wird die Angebotsunterlage voraussichtlich im März veröffentlicht. Dann soll auch die Annahmefrist für das Delisting-Angebot beginnen.
Zudem sieht der Plan vor, dass die aktuellen Führungsgremien im Amt bleiben. Darüber hinaus soll für einen Zeitraum von 18 Monaten auf den Abschluss eines Beherrschungsvertrags durch das Investor-Vehikel von Kretinsky verzichtet werden.
Metro wächst
Metro hatte zuvor auch Zahlen für das erste Geschäftsquartal vorgelegt. Demnach verzeichnete der Konzern ein beschleunigtes Wachstum. Im Zeitraum von Oktober bis Dezember stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 5,6 Prozent auf 8,6 Milliarden Euro. Ohne Wechselkurseffekte sowie Zu- und Verkäufe von Unternehmensteilen erhöhte sich der Erlös im Weihnachtsquartal um 7,1 Prozent – ein stärkeres Wachstum als im Vorjahreszeitraum und auch als im Vorquartal.
Laut dem SDax-Konzern trugen alle Segmente und Vertriebskanäle zu diesem Wachstum bei. Das um Sonderposten bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg von 407 auf 412 Millionen Euro.
„Unser Ziel ist es, diese Dynamik auch im weiteren Jahresverlauf fortzusetzen und zugleich ein verstärktes Augenmerk auf Produktivität und Profitabilität zu legen“, sagte Metro-Chef Steffen Greubel.
Die Prognose für das Geschäftsjahr 2024/25 (Ende September) bestätigte der Manager. Der Großhandelskonzern will den Umsatz aus eigener Kraft um 3 bis 7 Prozent steigern. Das bereinigte operative Ergebnis soll leicht zulegen.
(t-online/SAKL)