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Gault Millau 2025 für die Schweiz ist erschienen

Marco Campanella
Marco Campanella ist vom Gault & Millau Schweiz zum „Koch des Jahres“ gekürt worden. (Foto: © Digitale Massarbeit)
Jedes Jahr zeichnet der Gault & Millau die besten Restaurants und Köche der Schweiz aus. Das Ranking für 2025 wurde nun veröffentlicht. Ein Koch sticht dabei besonders hervor. 
Montag, 30.09.2024, 14:28 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

„Wir fahnden seit fünf Jahren nach ‚Switzerlands next Superstar‘“, sagt Urs Heller, Chefredaktor des Gault & Millau Schweiz. „Wir hatten die Qual der Wahl, weil sehr viele Talente an die Spitze drängen.“

Entschieden hat man sich schließlich für Marco Campanella ("La Brezza", Hotel Eden Roc in Ascona). Er wurde nun vom Gault & Millau Schweiz zum „Koch des Jahres 2025“ ausgezeichnet. 

„Wir haben uns für Marco Campanella entschieden, weil er uns immer wieder fasziniert: mit seiner modernen Küche, mit seinen unglaublichen Saucen, mit seiner Vielseitigkeit und mit seinem Talent, ein junges Team für seine Mission zu begeistern“, erklärt Urs Heller.

Marco Campanella
Marco Campanella freut sich über die Auszeichnung zum „Koch des Jahres 2025“. (Foto: © Digitale Massarbeit)

„Es macht mich sehr stolz“

Im Rahmen der Präsentation des Schweizer Gault & Millau Guide 2025 erhält der 32-Jährige zudem 19 „Gault & Millau“-Punkte für sein La Brezza Restaurant in Ascona. Damit reiht er sich als Jüngster in den elitären Kreis der 19-Punkte Köche ein. Bisher stehen in der Schweiz sechs Star-Köche an der Spitze, zuletzt wurde Heiko Nieder im Herbst 2018 mit 19 „Gault & Millau“-Punkten ausgezeichnet. 

„Es macht mich sehr stolz, die Auszeichnung von Gault & Millau als ‚Koch des Jahres 2025‘ entgegennehmen zu dürfen. Ohne mein starkes Team hinter meinem Rücken wäre das alles nicht möglich. Ich sage immer ‚One Band, One Sound‘, nur zusammen ist man stark“, freut sich der Deutsch-Italiener. 

Marco Campanella kocht im Sommer im „Eden Roc“ Ascona, im Winter im „Tschuggen“ Arosa (vorläufiges Rating: 18 Punkte). Seine Gerichte sind ein lebendiges Kunstwerk. Es werden vorwiegend lokale und regionale Zutaten, die die Essenz des Lago Maggiore und des Vallemaggia einfangen, verwendet, wodurch jedes Gericht eine Geschichte voller Farbe und Geschmack erzählt. „Obwohl ich eine weltoffene Küche pflege, ist es mir ein Anliegen, die Zutaten so zu verarbeiten, dass sie für unsere Gäste auf dem Teller erkennbar und vertraut bleiben“, erklärt Campanella.

„Aufsteiger des Jahres“

Mit 18 Punkten zeichnet der Gault & Millau Schweiz die Andermatter „Chedi“-Twins Dominik Sato und Fabio Toffolon, den Rickenbacher „Vegi-King“ Dominik Hartmann und den Freiburger Romain Paillereau zum „Aufsteiger des Jahres“ aus. Auch Fabrizio Zanetti (17 Punkte, „Suvretta House“, St. Moritz) und Lucrèce Lacchio, die an der weltberühmten Hotelfachschule in Lausanne (EHL) das ambitionierte Restaurant Le Berceau des Sens führt (17 Punkte) zählen zu den „Aufsteigern des Jahres“. 

Das Comeback des Jahres feiert der Gault & Millau Schweiz mit Mitja Birlo, „Koch des Jahres 2022“. Er meldet sich laut Gault & Millau Schweiz nach einer kurzen Pause mit 18 Punkte im „The Counter“, ein spektakuläres Tresen-Restaurant im Zürcher Hauptbahnhof, zurück.

„The Green Chef of the Year“

Nachhaltigkeit, Respekt, Produzenten, die man persönlich kennt – das ist für die meisten „Gault & Millau“-Chefs längst eine Selbstverständlichkeit. „Wir verzichten deshalb auf grüne Symbole, zeichnen aber ‚The Green Chef of the Year‘ aus“, heißt es von Seiten des Gault & Millau Schweiz. 

Die Wahl fiel auf einen Chef, der kocht, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen: Nicolas Darnauguilhem von der romantischen „Pinte des Mossettes“ in den Wäldern um Cerniat FR. Er erfüllt die strengen Vorgaben von Bio Suisse und begeistert die Tester immer wieder. Sein neues Rating: 17 Punkte.

„Entdeckungen des Jahres“

Der Gault & Millau will Entdecker sein, holt jedes Jahr Talente auf seine Roadmap, die kaum einer kennt, denen aber für die Zukunft noch einiges zugetraut wird. Daher kürt der Gault & Millau in diesem Jahr Dan Rodriguez-Zaugg und Alejandro Polo, André Kneubühler, Quentin Philippe und Joao Antunes zu den „Entdeckungen des Jahres“.

Dan Rodriguez-Zaugg und Alejandro Polo haben in der kulinarischen Weltstadt Barcelona zusammengearbeitet ("Disfrutar", No. 1 in der „50 Best“-Weltrangliste), wenden jetzt Techniken der spanischen Avantgarde im beschaulichen Schaffhausen an ("Sommerlust", 15 Punkte). 

André Kneubühler kochte jahrelang im „inner circle“ von Tanja Grandits in Basel und zeigt jetzt in „The Omnia“, Zermatt, dass er auch ein starker Chef ist (16 Punkte). In der Romandie entdeckte der Gault & Millau in der Weinbar Arakel das Talent von Quentin Philippe (15 Punkte). Dass auf der Isole di Brissago ein vielversprechender junger Chef kocht, wissen selbst viele Tessiner Foodies nicht: 14 Punkte für „Entdeckung“ Joao Antunes in der „Villa Emden“.

Zuwachs in der 17-Punkte-Liga

Chefs, die im Guide 2025 ebenfalls auffallen und hoch punkten: Frankreichs Anne-Sophie Pic hat im „Beau-Rivage Palace“ in Lausanne ein neues Restaurant mit Garten eröffnet. Jordan Theurillat, im Stammhaus in Valence trainiert, ist der neue Chef, kocht wie seine Vorgänger für 18 Punkte. Gilad Peled holt sich im „Mandarin Oriental Palace Luzern“ (Restaurant Colonnade) 17 Punkte. Eine so hohe Note wurde in der kleinen Stadt noch nie vergeben.

Weitere neue Adressen in der 17-Punkte-Liga: Björn Inniger ("Alpenblick", Adelboden BE), Kevin Romes ("Skin’s", Lenzburg AG), Dietmar Sawyere ("Kreuz", Dallenwil NW), Marcel Koolen ("Silver", Vals GR), Olivier Jean ("L’Atelier Robuchon", „The Woodward“, Genf), Gilles Varone (Savièse VS), Mariano Buda ("Au Club Alpin", Champex-Lac VS), Sebastiano Lombardi ("La Table d’Adrien", Verbier VS) und der Japaner Kaiichi Arimoto ("Les Montagnards", Broc FR). 

Gastgeber, Sommelier und Patissier des Jahres

„Gastgeberin des Jahres“ ist Ines Triebenbacher vom „Igniv“ in Zürich. „Wir sind begeistert von ihrer Herzlichkeit und auch von ihrem Wein- und Champagnerwissen“, lautet die Bewertung vom Gault & Millau. 

„Sommelier des Jahres“ ist Fabian Mennel von Christian Kuchlers Taverne zum Schäfli in Wigoltingen TG. „1.000 Positionen im Keller, ein gutes Feeling für perfekte Pairings“, heißt es vom Gault & Millau.

„Patissier des Jahres“ Titouan Claudet spielt sein großes Talent im Fünfsternehotel The Woodward in Genf aus.

Schweizer Star im Ausland

Das Resort „One&Ony Le Saint Géran“ auf Mauritius ist fest in Schweizer Hand. Roman Götsch ist seit Jahren der General Manager, erfreut seine Gäste mit neuen, eleganten Zimmern und begeisternden Restaurants. Gault & Millaus „Hotel des Jahres 2025“ wurde bereits Ende August gewählt: „The Mandarin Oriental Savoy“ am Zürcher Paradeplatz, mit herausragender italienischer Küche im „Orsini“. „POP des Jahres 2025“ ist die Pizzeria Alba in Zürich.

Guide Gault & Millau 2025: 96 neue Adressen

Die Restaurantszene Schweiz ist in Bewegung, nicht alle Köche können sich halten. Aber die Zahl der empfehlenswerten Restaurants bleibt hoch. 880 Adressen sind im neuen Guide gelistet: 96 Neuentdeckungen, 103 Aufsteiger. 42 Chefs verlieren einen Punkt.

Ebenfalls im Guide: die 150 besten Schweizer Winzer und die 100 besten Schweizer Gourmet-Hotels. 

(Gault & Millau/The Tschuggen Collection/SAKL)

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